Mittwoch, 6. April 2022

Hebamme für den Glauben hl

Losung: Wer bestimmt den Geist des HERRN, und welcher Ratgeber unterweist ihn? Jesaja 40,13 

Lehrtext: O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege! Römer 11,33

Liebe Leserin, lieber Leser,

unsere Regierung lässt sich für viel Geld von Unternehmensberatern wie von Geheimdiensten beraten, von Diplomaten wie von Experten, von Wirtschaftsweisen wie von Meinungsforschern – sie seien Männer oder Frauen.

Wer berät dich?

In Buchhandlungen und Internetläden werden zahllose Ratgeber angeboten für Ernährung, gesundes Leben, Erziehung, Erfolg, Glück etc. Und, sind die Menschen zu unserer Zeit und in unserem Land glücklicher als früher? Ich habe nicht den Eindruck.

Nun, Gott braucht keine Ratgeber. Das versteht sich von selbst. Und du? Und ich? Befände ich mich in einer schweren, persönlichen Krise, würde ich wohl eine Beratungsstelle aufsuchen. Doch dann wollte ich keinen besserwisserischen Rat von außen. Die beratende Person sollte vielmehr helfen, dass ich mir das, was in mir schon angelegt ist, bewusst machen kann. Dazu muss sie sorgfältig zuhören und nur ab und zu eine passende Frage stellen. Die Antworten, die Entscheidungen, die Veränderungen aber müssen aus mir kommen, sonst bleibt die Beratung erfolglos. Beraterinnen und Berater haben, wie schon der griechische Philosoph Sokrates sagte, eine Hebammenfunktion. Sie sollten helfen, die Lösung in mir zur Welt zu bringen.

Auch ich kann dir mit diesen Losungsauslegungen nichts überstülpen, sondern bestenfalls die Saiten zum Klingen bringen, die in dir sind. Dein Glaube kann nur deine eigene, unverwechselbare Melodie sein. Vielleicht schläft das Glaubenslied schon lang in dir und ist nur verschüttet von Moral, Vorschriften, Verboten, negativen Gottesbildern, Ängsten und so weiter. Vielleicht lässt du es dir von dem Dichter Gerhard Tersteegen (1697–1769) wecken und singst mit ihm:

Gebet: Dass du mich stets umgibest,
dass du mich herzlich liebest
und rufst zu dir hinein,
dass du erfreust alleine
so wesentlich, 
so reine,
lass früh und spät mir wichtig sein.
Amen *

Ja, unergründlich ist Gottes Reichtum, tief seine Weisheit, weit seine Voraussicht! Unbegreiflich sind seine Entscheidungen, unerforschlich seine Wege! (Lehrtext). Aber am tiefsten und unbegreiflichsten ist seine Liebe – zu dir.

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

* Vers 4 aus „Nun sich der Tag geendet“, EG 481

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