Losung: Er wird herrlich werden bis an die Enden der Erde. Micha 5,3
Lehrtext: Jesus spricht: Wenn das Weizenkorn nicht
in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es
viel Frucht. Johannes 12,24
Liebe Leserin, lieber Leser,
gestern habe ich mir zum ersten Mal in meinem Leben einen Sack Saatkartoffeln
gekauft. Ich soll noch ein paar Tage warten, hat der Bauer gesagt, bis der
Boden wärmer geworden ist. Nach Ostern beginnt das Experiment. Wird es mir
gelingen, „eigene“ Kartoffeln zu ernten? Bin gespannt.
Könnte ich die einzelnen Kartoffeln fragen, was sie wollen, bekäme ich
womöglich unterschiedliche Antworten. Die einen würden vielleicht sagen, dass
sie sich so, wie sie gerade sind, ganz wohl fühlen und nicht unter die dunkle
Gartenerde möchten. Andere würden sagen: „Es ist meine Bestimmung, dass ich
unter der Erde austreibe und andere Kartoffeln aus meiner Kraft wachsen. Dass
ich mich selbst dabei aufgeben muss, ist der Preis, damit neue Früchte
entstehen können.“
Im Lehrtext wird Jesu Tod mit dem Gleichnis vom Weizenkorn gedeutet. Doch
es geht um dasselbe Thema: Habe ich eine Bestimmung, für andere etwas Gutes zu
bewirken? Oder genüge ich mir selbst?
Die gute Nachricht von
Gott ist teuer bezahlt
Jesu Predigten, seine Heilungen, seine Zuwendung zu den Ausgestoßenen,
seine Gleichnisse und sein Glaube hätten vielleicht auch dazu geführt, dass sie
aufgeschrieben und weitergegeben worden wären. Aber die Bedeutung, die er bis
heute für so viele hat, ist ohne Karfreitag und Ostersonntag nicht denkbar. Sein
Tod und seine Auferstehung lassen auch sein Leben und seine Lehre in einem
anderen Licht erscheinen. Seine gute Nachricht von Gott, dem barmherzigen
Vater, hat er buchstäblich mit seinem Leben bezahlt. Das macht ihn glaubwürdig.
Aber dass christliche Gemeinden entstanden sind, sich über die ganze Erde
verbreitet haben und bis heute existieren, hat wesentlich mit dem Glauben an
den Auferstandenen zu tun. Auferstehung heißt seitdem: Leben aus dem Grab so
wie der Weizenhalm mit den vielen Körnern Leben aus dem „Ackergrab“ ist.
Wer nur sich genießen will, ist bald allein. Will ich für andere da sein,
darf ich nicht erwarten, dass sie so sind, wie ich möchte. Nicht sie müssen
sich für mich ändern, sondern ich muss mich auf sie einstellen und
gegebenenfalls ändern. So hat sich Gott in Christus auf seine Menschen
eingestellt und sich vom „Gott im Himmel“ zum „Gott auf der Erde“ geändert, vom
Gott für die Frommen zum Gott für die Sünder, vom Gott für die Israeliten zum
Gott für dich. Er hat sich in Jesus riskiert, im Stall von Bethlehem und am Kreuz
von Golgatha. So hat er sich dir und mir geschenkt, damit wir vertrauen können.
So, und jetzt bin ich gespannt, ob auch meine Saatkartoffeln in ihrem Gartengrab Frucht bringen.
Gebet: Herr, du bist für mich mehr als eine bloße Erinnerung, mehr als ein
besonderer Mensch, mehr als ein Märtyrer am Kreuz. Du bist im Glauben so vieler
Menschen lebendig und bist Hoffnung und Trost. Durch dich spüre ich Gottes
Liebe. Das ist der Grund, dass ich mich bemühe, sie an andere
weiterzugeben. Amen
Herzliche
Grüße,
Ihr
/ dein Hans Löhr
PS: Ich freue
mich über Ihren Kommentar, den Sie weiter unten schreiben können.
Sie können die Losungsauslegungen gerne über E-Mail, WhatsApp, Twitter,
Facebook etc, weiterverbreiten: Einfach markieren, kopieren und in das
jeweilige Programm einfügen.
Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden.
Sie werden nachträglich korrigiert.
Wunderschöne Worte. Wunderschöne Auslegung. Dankeschön.
AntwortenLöschen