Mittwoch, 13. April 2022

Ohne Auferstehung kein Glaube hl

Losung: Er wird herrlich werden bis an die Enden der Erde. Micha 5,3

Lehrtext: Jesus spricht: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht. Johannes 12,24

Liebe Leserin, lieber Leser,

gestern habe ich mir zum ersten Mal in meinem Leben einen Sack Saatkartoffeln gekauft. Ich soll noch ein paar Tage warten, hat der Bauer gesagt, bis der Boden wärmer geworden ist. Nach Ostern beginnt das Experiment. Wird es mir gelingen, „eigene“ Kartoffeln zu ernten? Bin gespannt.

Könnte ich die einzelnen Kartoffeln fragen, was sie wollen, bekäme ich womöglich unterschiedliche Antworten. Die einen würden vielleicht sagen, dass sie sich so, wie sie gerade sind, ganz wohl fühlen und nicht unter die dunkle Gartenerde möchten. Andere würden sagen: „Es ist meine Bestimmung, dass ich unter der Erde austreibe und andere Kartoffeln aus meiner Kraft wachsen. Dass ich mich selbst dabei aufgeben muss, ist der Preis, damit neue Früchte entstehen können.“

Im Lehrtext wird Jesu Tod mit dem Gleichnis vom Weizenkorn gedeutet. Doch es geht um dasselbe Thema: Habe ich eine Bestimmung, für andere etwas Gutes zu bewirken? Oder genüge ich mir selbst?

Die gute Nachricht von Gott ist teuer bezahlt

Jesu Predigten, seine Heilungen, seine Zuwendung zu den Ausgestoßenen, seine Gleichnisse und sein Glaube hätten vielleicht auch dazu geführt, dass sie aufgeschrieben und weitergegeben worden wären. Aber die Bedeutung, die er bis heute für so viele hat, ist ohne Karfreitag und Ostersonntag nicht denkbar. Sein Tod und seine Auferstehung lassen auch sein Leben und seine Lehre in einem anderen Licht erscheinen. Seine gute Nachricht von Gott, dem barmherzigen Vater, hat er buchstäblich mit seinem Leben bezahlt. Das macht ihn glaubwürdig. Aber dass christliche Gemeinden entstanden sind, sich über die ganze Erde verbreitet haben und bis heute existieren, hat wesentlich mit dem Glauben an den Auferstandenen zu tun. Auferstehung heißt seitdem: Leben aus dem Grab so wie der Weizenhalm mit den vielen Körnern Leben aus dem „Ackergrab“ ist.

Wer nur sich genießen will, ist bald allein. Will ich für andere da sein, darf ich nicht erwarten, dass sie so sind, wie ich möchte. Nicht sie müssen sich für mich ändern, sondern ich muss mich auf sie einstellen und gegebenenfalls ändern. So hat sich Gott in Christus auf seine Menschen eingestellt und sich vom „Gott im Himmel“ zum „Gott auf der Erde“ geändert, vom Gott für die Frommen zum Gott für die Sünder, vom Gott für die Israeliten zum Gott für dich. Er hat sich in Jesus riskiert, im Stall von Bethlehem und am Kreuz von Golgatha. So hat er sich dir und mir geschenkt, damit wir vertrauen können.

So, und jetzt bin ich gespannt, ob auch meine Saatkartoffeln in ihrem Gartengrab Frucht bringen.

Gebet: Herr, du bist für mich mehr als eine bloße Erinnerung, mehr als ein besonderer Mensch, mehr als ein Märtyrer am Kreuz. Du bist im Glauben so vieler Menschen lebendig und bist Hoffnung und Trost. Durch dich spüre ich Gottes Liebe. Das ist der Grund, dass ich mich bemühe, sie an andere weiterzugeben. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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1 Kommentar:

  1. Wunderschöne Worte. Wunderschöne Auslegung. Dankeschön.

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