Samstag, 12. August 2023

Grund zur Freude hl

Losung: Mein Herz ist fröhlich in dem HERRN. 1.Samuel 2,1

 

Lehrtext: Freut euch, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind. Lukas 10,20

 

Liebe Leserin, lieber Leser,  

ich freue mich über meine Kinder und Enkel. Ich freue mich über jeden Tag, an dem ich ohne Schmerzen aufwache. Ich freue mich über die Menschen, die mir zugetan sind. Ich freue mich über die Musik von Barock bis Rock, über die Literatur und Natur und die zahllosen größeren und kleineren Dinge, die mein Leben bereichern.

Das alles wiegt mehr als die unschönen Dinge, die es auch gibt. Und so hoffe ich, dass die Freude das Übergewicht behält. Ob das so ist und bleibt, hat ganz wesentlich mit einer anderen Freude zu tun, die, biblisch gesprochen, „nicht von dieser Welt“ ist, mit der Freude, von der die heutigen Bibelworte erzählen.

Freude auf leisen Sohlen

Die "Freude in Gott" lärmt nicht. Sie schleicht sich auf leisen Sohlen ins Herz, macht ein freundliches Gesicht und gütige Augen. Sie ist wohl mehr in den Hütten als in den Palästen dieser Welt zu Hause. Sie macht sich nicht davon abhängig, dass alles passt und erst recht nicht davon, dass andere einen glücklich machen sollen. Freude „in dem Herrn“ (Losung) befreit aus vielen Abhängigkeiten und Zwängen.

„Mein Herz ist fröhlich in dem Herrn“ – heißt es in der Losung. Er hat mir nicht nur das Leben, sondern auch den Glauben geschenkt. In einem Gedicht des Malers Hans Thoma (nicht zu verwechseln mit dem antisemitischen Schriftsteller Ludwig Thoma), das ich vor nicht allzu langer Zeit hier schon einmal zitiert habe, heißt es:

Ich komm, weiß nicht woher

Ich komm’, weiß nit woher / ich bin, und weiß nit wer / ich leb’, weiß nit wie lang / ich sterb’ und weiß nit wann / ich fahr’, weiß nit wohin / Mich wundert’s, dass ich fröhlich bin. // Da mir mein Sein so unbekannt / geb’ ich es ganz in Gottes Hand / die führt es wohl, so her wie hin / Mich wundert’s, wenn ich noch traurig bin.

Ja, das möchte ich auch, mein Leben ganz in Gottes Hand geben. Ich weiß das zwar mit dem Kopf, dass das für alle Lebewesen schon gilt. Denn was soll oder könnte schon ohne Gott existieren? Wir alle sind in seiner Hand, wo sonst? Aber leider weiß mein Herz das manchmal nicht. Dann mache ich mir unwillkürlich Sorgen, bin auch mal niedergeschlagen und auf die Zukunft nicht gut zu sprechen.

Gut angeschrieben bei Gott

Doch dann denke ich auch wieder daran, dass mein Name, dass ich selbst Gott bekannt bin. Beim Propheten Jesaja sagt Gott: »Siehe, in meine Hände habe ich dich gezeichnet.« (Jesaja 49,16). So hat er meinen Namen und damit auch mich immer vor Augen. So kann er mich nicht vergessen. Und im Lehrtext heute heißt es ganz ähnlich: »Freut euch, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.«

Wenn jemand für eine besondere Tat hoch zu loben ist, so sagt man bei uns in Franken: „Das muss man ganz oben an den Schornstein schreiben“. Der Lehrtext greift noch ein bisschen höher, greift nach den Sternen und weit darüber hinaus. Er sagt: „Dein Name ist im Himmel geschrieben“. Anders gesagt, du bist bei Gott gut angeschrieben.

Das will ich nicht vergessen und du sollst das auch nicht vergessen, dass wir beide bei Gott gut angeschrieben sind und einen Stein im Brett haben. Was bei ihm geschrieben steht, kann niemand mehr auslöschen, auch du nicht. Und falls du mal den Eindruck hast, dass Gott dich vergessen habe, so denke daran, dass das unmöglich ist. Denn er hat deinen Namen in seine Hände tätowiert.

Gebet: Herr, gut zu wissen, dass ich bei dir nicht vergessen bin. Du bist bei mir von meinem ersten Atemzug an bis zu meinem letzten. Und auch dann bin ich nicht verloren und vergessen, weil du meinen Namen vor Augen hast. Was alles kommt, was alles wird mit mir und dieser Welt – ich kann daran nichts ändern. So lege ich alle meine Sorgen und Gedanken, meine Befürchtungen, aber auch meine Hoffnungen in deine Hand. Da sind sie gut aufgehoben und ich dazu. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärk. Sten wachsen lässt. 


2 Kommentare:

  1. Danke für die Auslegung. Wie wunderbar......Amen

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  2. Danke für dieses wunderbare hoffnungsvolle Gebet. Seien Sei gesegnet und behütet, Herr Löhr!

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