Freitag, 18. August 2023

So wäre das Glück vollkommen hl

Losung: Wohl denen, die sich an seine Zeugnisse halten, die ihn von ganzem Herzen suchen. Psalm 119,2 

Lehrtext: Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich. Matthäus 5,19

 

Liebe Leserin, lieber Leser,  

in der Überlieferung des Evangelisten Matthäus sagt Jesus zu Beginn der Bergpredigt: »Meint nur nicht, ich sei gekommen, das Gesetz und die Worte der Propheten aufzuheben. Nein, ich will sie nicht aufheben, sondern voll zur Geltung bringen!.« Und im übernächsten Vers sagt er, was im heutigen Lehrtext steht: »Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich«.

Na immerhin wird dieser Mensch weder verflucht noch verdammt, sondern ist ebenfalls im Himmelreich, also bei Gott. Nun könnte man meinen, dass Jesus die strikte Einhaltung sämtlicher mosaischer Gebote aus dem Alten Testament einfordert. Und manche Christen haben das auch so gesehen.

Liebe erfüllt alles, was Gott will

Aber da gibt es noch ein anderes Wort von ihm, von dem her seine Äußerungen in der Bergpredigt gelesen und verstanden werden können. So heißt es im Evangelium des Matthäus im Kapitel 23,37-40: »Du sollst lieben, Gott deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt (5. Mose 6,5). Dies ist das vornehmste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst (4. Mose 19,18). In diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.« Somit ist das ganze mosaische Gesetz erfüllt, wenn ein Mensch diese beiden Gebote beachtet.

Allein damit habe ich ein Leben lang zu tun. Aber Gott und die Menschen, sogar die Feinde zu lieben – ist das eine Last oder eine Freude? Ist Liebe eine Pflicht oder Neigung? Und gibt es denn daneben noch viele andere Dinge, die ähnlich wunderbar und erfüllend sind, wie zu lieben? 

Vom Glück der Liebe

Ich denke dabei an die Verszeile von Goethe, die er am Schluss seines Gedichtes „Willkommen und Abschied“ (1789) schreibt: »Und doch, welch Glück, geliebt zu werden! Und lieben, Götter, welch ein Glück!«

Ja, das ist ein Liebesgedicht für eine Frau. Ich mache da, was das Glück zu lieben betrifft, keinen Unterschied.

Gebet: Herr, ich weiß nicht, was andere Religionen von ihren Anhängern alles verlangen. Aber ich weiß, was du von mir verlangst, und das ist alles in allem nur das Eine, dass ich dich und meine Mitmenschen liebe. Wenn mir das durchgehend gelänge, wäre mein Glück vollkommen. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärk. Sten wachsen lässt. 

2 Kommentare:

  1. Einfach nur lieben- und doch so schwer.
    Warum nur?

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  2. Wenn es leicht wäre und es jeder könnte und täte, dann wäre die Welt auf jeden Fall eine andere.
    Es würde keine Kriege geben, keine Ausbeutung, mehr Gesundheit, Freude Verantwortung , Gerechtigkeit,
    …usw
    Der Mensch wäre am Wohl anderer Menschen genauso interessiert wie an seinem eigenen eigenen.!!
    Wir hätten das Paradies auf Erden. Und was passiert?
    Der Mensch spielt nicht mit.
    So einfach ist das.

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