Dienstag, 29. August 2023

Das gesegnete Ohr hl

Losung: Ich bin der HERR, dein Gott, der dich lehrt, was dir hilft, und dich leitet auf dem Wege, den du gehst. Jesaja 48,17 

Lehrtext: Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seiner Rede zu. Lukas 10,39 

Zuhören können, liebe Leserin, lieber Leser, ist eine große Kunst. Einfach mal den Mund halten und hören, was der andere sagt. Ihm nicht gleich ins Wort fallen. Nicht gleich mit der eigenen Meinung herausrücken oder gar Ratschläge erteilen. Auch nicht sofort widersprechen oder in Gedanken ganz woanders sein, sodass du gar nicht hören kannst, was der andere dir sagen will. Zuhören, nicht nur mit den Ohren, sondern auch mit dem Herzen und dem Verstand. Wer das kann, ist für seine Mitmenschen ein Segen. Wer auch im Gebet zuhört und Gott zu sich sprechen lässt, erfährt viel über sich selbst.

Gern gesehene Gesprächspartner

Solche Zuhörer sind gern gesehen. Denn wer sich für einen anderen Zeit nimmt und seine Anliegen in Ruhe und geduldig anhören kann, ist ein guter Partner / eine gute Partnerin, eine gute Mutter / ein guter Vater, ein guter Freund / eine gute Freundin, ein guter Arzt / eine gute Ärztin, ein guter Chef / eine gute Chefin, ein guter Kollege / eine gute Kollegin, …, ist ein Mensch so recht nach dem Herzen Gottes.

Zuhören können ist auch ein Geheimnis des Gebets. Nenne Gott ruhig deine Anliegen, bitte ihn und danke ihm. Aber dann sei auch mal ein paar Augenblicke still und lausche mit deinem Herzen. Setze dich und Gott nicht unter Druck, dass du für das, was dich bewegt, gleich Antworten bekommen willst. Manchmal ist es so. Manchmal auch erst am nächsten Morgen. Manchmal auch erst nach längerer Zeit.

Sich in Geduld üben

Für meinen Glauben ist es wichtig, dass ich mich zurücknehme und auch mal Gott schweigen, sprechen und tun lasse. Leider bin ich dabei noch nicht so weit, wie ich sein möchte. Noch muss ich mich in Geduld üben. Und doch habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht, dass er mir irgendwann und irgendwie auf seine Weise geantwortet hat. Es stimmt schon, was die Losung sagt: „Gott lehrt mich, was mir hilft und leitet mich auf dem Weg, den ich gehe.“ Deshalb traue ich mir zu sagen, dass das bei dir auch so ist.

Gebet: Herr, schenke mir die Gabe des Zuhörens und der Geduld, damit ich verstehe, was gesagt wird und mein Gesprächspartner sagen kann, was er auf dem Herzen hat. Schenke mir die Gabe des Zuhörens im Gebet, dass ich darauf achte, was du mir sagst auf deine Weise und auf deinen Wegen. So erfahre ich, was mir hilft. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

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1728 erschien in Herrnhut die erste Tageslosung, ein Bibelwort aus dem Alten Testament, das für jeden Tag des Jahres ausgelost wird. Dazu wird der Lehrtext, ein passendes Bibelwort aus dem Neuen Testament, ausgesucht. Inzwischen erscheinen die täglichen „Losungen“ in etwa 50 Sprachen.
Ich lege Losung und Lehrtext aus, weil einer Untersuchung zufolge das Nachdenken über Bibelworte den Glauben am stärksten wachsen lässt. 

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