Losung: Das sei ferne von uns, dass wir den HERRN verlassen! Josua 24,16
Lehrtext: Seid in Christus verwurzelt und gegründet und fest im Glauben, wie ihr gelehrt worden seid, und voller Dankbarkeit. Kolosser 2,7
Liebe Leserin, lieber Leser,
hast du dich öffentlich in der Kirche für den Glauben entschieden? Wer als mündiger Mensch getauft oder konfirmiert wird, wird in einem öffentlichen Gottesdienst gefragt, ob er auf Gott vertrauen will, wie er uns in Jesus begegnet. Und dann hat man die Möglichkeit mit Ja oder mit Nein zu antworten. Konfirmanden sind damit meist überfordert, weil sie die Bedeutung und Tragweite dieser Frage kaum verstehen. Doch wie steht es um dich? Was würdest du antworten, wenn du jetzt gefragt würdest? Ich weiß noch, wie ich mich vor Jahren nachts noch einmal ausdrücklich dafür entschieden habe, auf Gott zu vertrauen, mich ihm anzuvertrauen und nach ihm zu fragen. Damals war kein anderer dabei außer ihm. Dieser Entschluss hat mich in meinem Glauben gestärkt. Käme so etwas auch für dich infrage?
Das Losungswort heute steht in einer Geschichte aus der Frühzeit des Volkes der Israeliten. Josua, ihr Anführer nach dem Tode des Mose, stellt sie vor die Entscheidung, wem sie dienen wollen: Gott oder den Göttern fremder Völker. Und er schärft ihnen ein, dass sie diese Entscheidung nicht auf die leichte Schulter nehmen sollen.
Er sagt zum Volk der Israeliten: »So spricht der HERR. 'Ich gab euch ein Land, das ihr nicht mehr urbar machen musstet, und Städte, die ihr nicht erbaut habt. Ihr esst die Früchte von Weinbergen und Ölbäumen, die ihr nicht gepflanzt habt.'« Josua fährt fort: »Deshalb habt Ehrfurcht vor dem HERRN! Dient ihm aufrichtig und mit ganzer Hingabe! Trennt euch von den Göttern, die eure Vorfahren verehrt haben. Dient allein dem HERRN! Wenn es euch aber nicht gefällt, dem HERRN zu dienen, dann entscheidet euch heute, wem ihr gehören wollt... Ich aber und meine Familie, wir wollen dem HERRN dienen.« Da antwortete das Volk: »Auch wir wollen ihm dienen und auf ihn hören. Der HERR ist unser Gott! Das soll nicht geschehen, dass wir ihn verlassen (Losung)« (aus Josua 24,13-24)
Ja, man kann nicht ewig auf beiden Seiten hinken. Jeder steht immer wieder einmal vor der Frage, wie er sich entscheiden soll. Das betrifft auch den Glauben. Doch auch wer sich nicht entscheiden kann, trifft letzten Endes eine Entscheidung. Heute entscheiden sich viele nicht zwischen dem Glauben an Gott und anderen Göttern, sondern zwischen dem Glauben und dem, was bei anderen Menschen angesagt ist. Nicht wenige können sich aber gar nicht entscheiden, weil sie nie erfahren haben, was Glaube ist, auch wenn sie getauft und konfirmiert sind. Ich selbst muss mich fragen, ob durch mich Glaube für andere erfahrbar geworden ist und wird. Konnte ich einen Beitrag leisten, dass andere in Jesus Christus verwurzelt und im Glauben gegründet (Lehrtext) sind?
Doch auf mich kommt es nicht an. Sondern darauf, dass Menschen die Impulse zum Glauben aufnehmen, woher auch immer sie kommen, und sich dann irgendwann bewusst dafür entscheiden. Und wenn es dann soweit ist, stellen viele verwundert fest: Ich war's ja gar nicht, der sich entschieden hat und auch andere haben nicht eigenmächtig dazu beigetragen. Es ist Gottes Gnade (Geschenk), dass ich glauben kann. Er hat sich von Ewigkeit her für mich entschieden. Ich selbst kann dafür nur dankbar sein und zugleich nachsichtig mit denen, die nicht oder anders glauben als ich.
Gebet: Ja, Herr, das soll nicht geschehen, dass ich dich wieder verlasse. Doch so wie ich dich brauchte, um zum Glauben zu kommen, so brauche ich dich auch, um im Glauben zu bleiben. Ich habe allen Grund dir dankbar zu sein und darum auch allen Grund dir zu vertrauen. Ich bitte dich aber auch für die Menschen, die mir nahestehen, dass sie sich von dir finden lassen können – und für die anderen auch. Segne und behüte du uns alle, ob wir glauben oder nicht. Wir alle sind deine Kinder und leben von deiner Barmherzigkeit. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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Alle bisherigen Losungsauslegungen kann man hier im Internet-Blog nachlesen: <http ://glaubenswachstum.blogspot. com/>
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
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