Losung: Der Name des HERRN ist
ein starker Turm, der Gerechte eilt dorthin und findet Schutz. Sprüche
18,10
Lehrtext: Ich bin das A und das O,
spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der
Allmächtige. Offenbarung 1,8
Liebe Leserin, lieber Leser,
zur heutigen Losung sind mir drei Dinge
eingefallen: Erstens ein Gedicht von Rainer Maria Rilke aus dem Jahr 1899 „Ich
lebe mein Leben in wachsenden Ringen“. Zweitens ein Wort Davids aus dem
Psalm 63 Vers 4 und drittens das Lied „Herr, ich suche deine Ruhe“.
Zunächst zu Rilke.
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott, den uralten Turm,
und ich kreise jahrtausendelang;
und ich weiß nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm
oder ein großer Gesang. (von 1899)
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott, den uralten Turm,
und ich kreise jahrtausendelang;
und ich weiß nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm
oder ein großer Gesang. (von 1899)
Der Dichter
war sein Leben lang ein Suchender. Er konnte mit den alten
Glaubensgewissheiten, wie sie die Kirche vermittelt hat, nichts mehr anfangen
und litt als Kind unter einer strenggläubigen Mutter. Aber er kam auch nie ganz
von Gott los. Immer wieder beschäftigt er sich in seinen Gedichten mit
ihm, in vielen Andeutungen. Immer wieder kreist er „um Gott, den uralten Turm“. Es
scheint, er sucht wie ein Turmfalke eine Möglichkeit, dort sein Nest zu bauen,
wo er geborgen ist. Aber offenbar findet er keinen Zugang zum Turm, zu Gott und
kreist und kreist „jahrtausendelang“. Und dann sieht sich der Dichter wieder
als Sturm, der um den Turm tobt, der Gott bestürmt mit seinen Bitten und doch
wieder nachlässt und vergeht, während der Turm bleibt. Und
schließlich vergleicht Rilke sich mit einem „großen Gesang“. Was für
ein kühnes und schönes Bild: Der Mensch als Gesang, der sein Leben in
Gottes Ohr singt, seine Schmerzen und seine Lust, seine Freude und sein
Leid, sein Flehen, sein Lob und seinen Dank...
Rilkes Gedicht ist
überaus beliebt. Vermutlich entdecken sich viele selbst darin mit ihren
Zweifeln und ihrem Glauben. Schon die Bibel spricht von Gott als einem
Turm, die heutige Losung ebenso wie König David in Psalm 63: »Herr, du
bist meine Zuversicht, ein starker Turm vor meinen Feinden.« Doch
offenbar haben der Mensch, von dem die heutige Losung stammt und David einen Zugang
zum Gottesturm gefunden und sind in ihm, anders als Rilke, sicher und geborgen.
Doch das A und O des
Glaubens ist noch etwas anderes. Nicht ich muss um den Turm, nicht ich
muss um Gott kreisen auf der Suche nach einem Unterschlupf. Wer im Glauben
erwacht, weiß: Er ist in Jesus längst zu mir gekommen und ich war
schon immer in ihm, habe das aber bisher nicht bemerkt. Ja, Gott ist das A und
das O (Lehrtext), der Anfang und das Ende, mein ein und alles. Er ist das
Ganze und ich bin ein Teil von ihm. Er ist mein Schöpfer und ich sein Geschöpf.
Er ist mein Vater und ich sein Kind. Er ist der Herr, der da war, der da
ist und der da kommt – für mich und für dich.
Gebet:
Herr, ich suche Deine Ruhe (klick)
fern vom Getöse dieser Welt !
Ich hör jetzt auf mit allem, was ich tue
und tu` das eine, das im Leben zählt.
Ich geh` im Geist jetzt vor Dir auf die Knie
und höre auf die Stimme meines Herrn .
Führe Du mein Innerstes zur Ruhe,
und lass Dein Feuer meine Hast verzehren !
Du bist ein starker Turm ,
du bist das Auge im Sturm .
Du sprichst zum aufgewühlten Meer
meiner Seele in mir, Herr,
Friede mit Dir, Friede mit Dir !
Herr, ich suche Deinen Frieden,
das, was die Welt nicht geben kann,
in Harmonie und tief versöhnt zu leben,
denn das fängt erst in Deiner Nähe an!
Ich löse mich von allen Ambitionen
und werd` so still wie ein grad gestilltes Kind !
Denn Du hast mehr für mich als Illusionen,
Dein Rat für mich verweht nicht mit dem Wind !
Ich hör jetzt auf mit allem, was ich tue
und tu` das eine, das im Leben zählt.
Ich geh` im Geist jetzt vor Dir auf die Knie
und höre auf die Stimme meines Herrn .
Führe Du mein Innerstes zur Ruhe,
und lass Dein Feuer meine Hast verzehren !
Du bist ein starker Turm ,
du bist das Auge im Sturm .
Du sprichst zum aufgewühlten Meer
meiner Seele in mir, Herr,
Friede mit Dir, Friede mit Dir !
Herr, ich suche Deinen Frieden,
das, was die Welt nicht geben kann,
in Harmonie und tief versöhnt zu leben,
denn das fängt erst in Deiner Nähe an!
Ich löse mich von allen Ambitionen
und werd` so still wie ein grad gestilltes Kind !
Denn Du hast mehr für mich als Illusionen,
Dein Rat für mich verweht nicht mit dem Wind !
Amen
(Text und Musik: Martin Pepper © 1997
mc-peppersongs)
Herzliche Grüße
Hans Löhr
Mit Spracherkennung diktiert.
Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog korrigiert.
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Alle bisherigen Losungsauslegungen kann
man hier im Internet-Blog nachlesen: <http://glaubenswachstum.blogspot.com/>
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595
Burgoberbach
Siegfried Fietz singt das Rielke Gedicht auf seiner CD "SPUREN IM SAND". Leider bekomme ich das nicht hier in den Kommentar . Ich habe es auf meinem Handy .
AntwortenLöschenDanke für die Auslegungen! Es tut jeden Morgen so gut . Gott segne Sie! LG Manuela Ruhlandt