Losung: Du nahtest
dich zu mir, als ich dich anrief, und sprachst: Fürchte dich nicht! Klagelieder
3,57
Lehrtext: Jesus sah,
dass sie sich abplagten beim Rudern - denn der Wind stand ihnen entgegen -, da
kam er um die vierte Nachtwache zu ihnen. Markus 6,48
Liebe
Leserin, lieber Leser,
was im
Umfeld des heutigen Losungswortes in der Bibel steht, habe ich schon einmal
buchstäblich erlebt: »Das Wasser schlug über mir zusammen, und
ich dachte schon: Das ist das Ende!« (Klagelieder 3,54) Das war vor
vielen Jahren bei einem Badeurlaub an der französischen Atlantikküste. Ich
war gar nicht mal so weit weg vom Strand, vielleicht 20 Meter, aber die Wellen
und das zurückströmende Wasser verhinderten, dass ich an Land kommen konnte und
raubten mir alle Kraft. Ich weiß nicht mehr, ob ich damals zu Gott um
Hilfe geschrien habe. Aber das weiß ich noch, dass ich untergegangen
bin. Doch das Wasser war an dieser Stelle nur zwei Meter tief. Ich
spürte den Sandboden und das stachelte meinen Überlebenswillen an. Mit letzter
Kraft schaffte ich es an den Strand, wo ich minutenlang erschöpft liegen
blieb. Und das glaube ich, dass stimmt, was im Vers 58 nach der
Losung steht: »Herr, du hast mein Leben gerettet.«
Man kann die Rettung damals auch auf glückliche Umstände
zurückführen. Das ist nicht falsch. Aber ich habe das damals persönlich
erlebt und habe darum auch eine subjektive, also persönliche Sicht auf das
Geschehen. Für mich ist und bleibt es Gott, dem ich damals mein Leben
verdankte. Darum lese ich auch dieses Bibelwort anders als jemand, der so
etwas nicht erlebt hat. Ich finde mich darin wieder und es spricht mir aus
der Seele.
Doch was das heutige Losungswortes sagt, das haben schon viele
erlebt, du vielleicht auch. Da bist du in einer großen seelischen oder
körperlichen Bedrängnis, siehst keinen Ausweg, hast Panik und rufst verzweifelt
zu Gott, bittest ihn inständig um Hilfe. Und mit einem Mal wirst du ruhig und
die Panik lässt nach. Spricht denn Gott zu dir nicht auch durch dieses
Ruhigwerden? Ist es nicht seine Art, dir zu sagen: „Fürchte dich nicht!“?Jesu
Jünger ging es in der Geschichte, aus der der Lehrtext kommt, ähnlich. Sie
erlebten, dass Jesus, den sie weit weg wähnten, mitten in ihrer Angst plötzlich ganz
nah war. Und ihre Angst legte sich wie der Sturm.
Vielleicht ist das das gemeinsame Geheimnis der beiden Bibelworte,
dass du es zulässt, dass Gott dir ganz nahekommen kann. Und das geht wohl
dann am besten, wenn du auch sonst im Glauben mit ihm verbunden bist.
Gebet: Herr, immer bist du nur ein Gebet weit weg. Denn wo ich auch bin, da bist auch du. Manchmal spüre ich nichts davon. Manchmal denke ich nicht daran. Aber dann erlebe ich plötzlich wieder deine Hilfe. Ich will auf dich vertrauen und damit rechnen, dass du zu jeder Zeit nahe bist. Das lässt meine Sorgen schrumpfen und meine eigenen Kräfte wachsen. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
Dazu der Song: Trägst du mich, Herr?
Siehe auch Losungsauslegung vom 25.2.2013: Fels in der Brandung
Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog korrigiert.
****************************** ****************************** ***************
Alle bisherigen Losungsauslegungen kann man hier im Internet-Blog nachlesen: <http ://glaubenswachstum.blogspot. com/>
****************************** ****************************** ***************
Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
Ein ähnliches Erlebnis hatten wir erst vor 2 Wochen, als wir bei unserer Pilgerwanderung auf dem Jakobsweg durch die Schweiz unsere Tochter verloren haben. Nach erfolglosem Suchen wurde aus Angst Panik: die Nacht rückte immer näher und selbst die Polizei suchte vergeblich... Wir Eltern treffen uns total erschöpft und ratlos, wir beten gemeinsam, bitten Gott um seinen Schutz und seine Engel für unsere Tochter und es breitet sich dieser tiefe Frieden aus. Wir werden ruhig. Es dauert nicht lange, als ganz in unserer Nähe das Polizeiauto anhält und unsere Tochter unversehrt aussteigt :)...GOTT SEI DANK!!! nach 3 Stunden Angst und Panik.
AntwortenLöschenRückblickend erkennen wir, dass tatsächlich während unseres Gebetes ein Mann (Engel?!) unsere Anna gesehen und sie gefragt hat, ob sie vermisst wird, da ein Mädchen in ihrem Alter gesucht wird. Er hat wohl dann die Polizei informiert...
Dieses tiefgreifende glaubensstärkende Erlebnis hat zusätzlich auch noch unsere "Pilgerfamilie" erst recht zusammengeschweißt und zu eindrücklichen Begegnungen und Gesprächen mit den Einheimischen geführt.
Trotz bangen Stunden sind wir dankbar für dieses Erlebnis und möchten es hier mit den Lesern teilen!
Danke!
AntwortenLöschen