Losung: Mein Haus wird ein Bethaus heißen für alle Völker. Jesaja 56,7
Lehrtext: Jesus spricht: Es kommt die Stunde und ist schon jetzt, dass die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben. Johannes 4,23
Liebe Leserin, lieber Leser,
wie würde es dir denn gehen, wenn du am Sonntag einen Gottesdienst besuchst und neben dir betet ein syrischer Flüchtling und auf der anderen Seite ein Asylbewerber aus Schwarzafrika, die beide Christen sind? Und vor dir würde ein Christ aus Korea in der Kirchenbank sitzen und neben ihm deine rumänische Nachbarin, die du nicht leiden kannst? Würdest du dann die Kirche verlassen? Oder würdest du dir dann Zustände herbeiwünschen, wie sie bis vor 60 Jahren noch in Südafrika und im Süden der Vereinigten Staaten geherrscht haben, als die Weißen ihre Kirche hatten und die Schwarzen ebenfalls. Würdest du dir wünschen, dass heute wir Deutsche unsere Kirche haben und die Ausländer und Menschen mit Migrationshintergrund für sich eine andere?
Wenn man die heutige Losung liest und die Geschichte aus Johannes 4, aus der der Lehrtext kommt, dann sind solche Fragen absurd. Denn sie wurden schon im Alten Testament (Losung) und dann noch einmal von Jesus selbst eindeutig beantwortet.
Alle, alle Menschen, die Gott geschaffen hat, sollen ihn anbeten können. Christen, ob katholisch oder evangelisch, aber auch Muslimen und Juden, Buddhisten und Hindus... Soweit, so gut. Aber sollen sie auch an einem Ort gemeinsam zu Gott beten können? Wir sind auf dieser Welt und in dieser Zeit weit davon entfernt, dass dies geschieht. Jede Religion achtet eifersüchtig darauf, dass sie die einzig wahre sei. Wo kämen wir auch hin, wenn es anders wäre? Wo kämen wir hin, wenn einer nachsähe, wo wir hinkämen, wenn wir gingen??? (Kurt Marti)
Ich möchte die Antwort auf die Frage, wer die wahre Religion hat und wessen Gebet Gott erhört, ihm selbst überlassen. Er ist der Schöpfer aller Menschen und er wird schon wissen, warum es verschiedene Religionen gibt. Und wenn ich Jesus richtig verstehe, dann kommt es auch gar nicht auf die Religion an, sondern auf das Herz eines Menschen, auf seine Gottes- und Menschenliebe, auf seine Barmherzigkeit und Hilfsbereitschaft. Und schließlich habe ich selbst damit genug zu tun, zu glauben und mein Leben an Jesus Christus auszurichten als dass ich noch die Zeit und das Recht hätte, anderen ihren Glauben abzusprechen.
Jesus
sagt im Lehrtext: »Es kommt die
Zeit – ja, sie ist schon da –, in der die Menschen den Vater überall anbeten
werden, weil sie von seinem Geist und seiner Wahrheit erfüllt sind. Von solchen
Menschen will der Vater angebetet werden.« (Lehrtext) Er
sagt das als frommer Jude, der er war, zu einer samaritanischen Frau, deren
Religion die Juden damals nicht akzeptiert haben. Er sagt nicht: „Werde
erst mal Jüdin, bevor du Gott anbeten darfst.“ Ihm geht es darum, dass ein
Mensch vom göttlichen Geist der Liebe erfüllt ist und aus ihm betet und
handelt. Und dass er erfüllt ist von der göttlichen Wahrheit, dass Gott
gut ist und jeder ihm trauen kann.
Gebet: Herr, ich wäre gerne so souverän und aufgeschlossen, um auf jeden Fremden unbefangen zugehen zu können, egal woher er kommt, egal welche Religion er hat, egal wie er aussieht. Doch du weißt, dass ich in der Tiefe meines Herzens zögere und befangen bin. Aber du selbst bist doch in deinem Sohn Jesus als Jude auf die Welt gekommen in einem fremden Land mit einer fremden Kultur und Sprache. Wie soll ich dir unbefangen begegnen können, wenn ich bei anderen dazu nicht bereit bin? Gib mir den Blick, mit dem du mich ansiehst und die Sprache, in der du zu mir sprichst und die innere Einstellung, mit der du mir begegnest: Gib mir die Liebe zu meinen Mitmenschen, wer auch immer sie sind. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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Alle bisherigen Losungsauslegungen kann man hier im Internet-Blog nachlesen: <http ://glaubenswachstum.blogspot. com/>
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
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