Losung: Der HERR
sprach: Dich jammert der Rizinus, um den du dich nicht gemüht hast, hast ihn
auch nicht aufgezogen, der in einer Nacht ward und in einer Nacht verdarb, und
mich sollte nicht jammern Ninive, eine so große Stadt? Jona
4,10-11
Lehrtext: Niemand
suche das Seine, sondern was dem andern dient. 1.Korinther
10,24
Liebe
Leserin, lieber Leser,
doch, das
Sprichwort hat schon recht: Die Hose ist mir buchstäblich näher als der Rock (=
die Jacke). Und das meint: Zuerst einmal geht es um meine Interessen oder,
wie es in der Werbung für eine Bank heißt, „unterm Strich zähl
ich“. Oder nicht? Habe ich zuerst das Wohl anderer im Sinn, bevor ich ans
eigene Wohlergehen denke? Wieder so eine Frage, über die man erst mal
nachdenken muss.
Der Prophet Jona, um den es in der Losung geht, dachte zuerst an
sich. Erst wollte er sich von Gott nicht nach Ninive schicken lassen, um
den Leuten dort klipp und klar zu sagen, was sie doch für gottlose Idioten
seien und dass es nun mit ihnen aus sei. Nein, das wollte er
nicht. Das war ihm peinlich und dann fürchtete er sich auch vor der
Reaktion dieser Leute.
Er ist dann mit einem Schiff in die entgegengesetzte Richtung geflohen.
Der Fortgang der Parabel (Lehrgedicht) ist bekannt: Jona landet im
Meer. Ein großer Fisch verschluckt ihn, schwimmt mit ihm Richtung Ninive und
spukt ihn an den Strand.
Nun also kommt Jona dem Auftrag nach, den Gott ihm gegeben hatte
und hält eine donnernde Predigt, dass den Leuten in Ninive Hören und Sehen
vergeht. Zu seinem großen Erstaunen geben die Leute ihm und vor
allem Gott recht und zeigen sich einsichtig. Selbst der König geht in Sack
und Asche. Da „reut Gott das Übel, dass er ihnen angekündigt hatte und verdirbt
Ninive nicht“.
Damit könnte die kleine Geschichte von Jona zu Ende
sein. Aber der Prophet war ein Dickkopf. Er sagte sich: ‚Jetzt
habe ich das alles durchgemacht, das Meer, den Fisch, die
gefährliche Predigt, und jetzt soll nichts passieren? Wie stehe ich denn
jetzt da? Keine Spur von Untergang. Jetzt bin ich blamiert.‘
Und Jona bockt mit Gott. Ich, ich, ich – unterm Strich zähl ich!
Und so muss Gott schon wieder eingreifen und Jona eine Lektion
erteilen, die seitdem alle Propheten, Päpste, Bischöfe, Pfarrer usw.
lernen und beherzigen sollten. (Wenn sie es nur getan hätten!) Jona sitzt in
der stechenden Sonne und leidet unter der schrecklichen Hitze. Da lässt der
Herr in kürzester Zeit eine Rizinusstaude für ihn wachsen, die ihm Schatten
spendet. Und Jona freut sich. Doch die Freude währt nicht lange. Gott sendet
einen Wurm, der den Rizinus verdirbt. Und Jona sitzt wieder in der sengenden
Sonne. Da wird er auf Gott böse und sagt: „Am liebsten wäre ich tot!“ Gott aber
entgegnet: »Du hast dich mit dieser Staude keinen Augenblick abmühen müssen,
nichts brauchtest du für sie zu tun. In einer Nacht ist sie gewachsen, und in
der nächsten ging sie zugrunde. Trotzdem hättest du sie gerne verschont. Ich
aber sollte Ninive nicht verschonen, diese große Stadt, in der mehr als 120.000
Menschen leben, die Gut und Böse nicht unterscheiden können, und dazu
noch so viele Tiere?«
Und die Moral von der Geschicht? »Niemand suche das Seine,
sondern was dem andern dient.« (Lehrtext) Oder anders gesagt: Erst kommt
der Rock.
Gebet: Herr Jesus
Christus, wie soll ich das nur verstehen, dass lieber du
dich von uns Menschen töten lässt als dass uns etwas
geschieht? Du denkst nicht an dich. Du hast jeden von uns vor Augen und
bist darauf bedacht, was zu unserem Besten dient. Du lässt es auch
denen gut gehen, die nicht nach dir fragen und stehst denen bei, die
deine Hilfe brauchen. In dir begegnet uns
Gottes grenzenlose Barmherzigkeit und bedingungslose Gnade. Da
kann ich nur staunen. Amen
Herzliche
Grüße
Hans Löhr
Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog korrigiert.
****************************** ****************************** ***************
Alle bisherigen Losungsauslegungen kann man hier im Internet-Blog nachlesen: <http ://glaubenswachstum.blogspot.c om/>
****************************** ****************************** ***************
Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen