Losung: Auch verlass mich nicht, Gott, im Alter, wenn ich grau werde, bis ich deine Macht verkündige Kindeskindern und deine Kraft allen, die noch kommen sollen. Psalm 71,18
Lehrtext: Darum werden wir nicht müde; sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert. 2.Korinther 4,16
Liebe Leserin, lieber Leser,
daran hat sich wohl bis heute nichts geändert, dass alte Leute erzählen können, was ihnen der Glaube gegeben hat und was sie mit Gott erlebt haben. Ob vor 3000 Jahren, vor 1000 Jahren oder heute, im Grunde sagen sie das Gleiche: »Nie werde ich aufhören, auf dich, meinen Gott, zu hoffen ... Ich will erzählen, wie du aus der Not befreist; ja, du tust viel mehr, als ich aufzählen kann! ... Auf dich ist Verlass – das allein werde ich weitersagen! ... Lass mich auch jetzt nicht im Stich, o Gott, jetzt, wo ich alt und grau geworden bin! Ich möchte meinen Kindern und Enkeln noch erzählen, wie mächtig du bist! (Losung) Gott, deine Treue umschließt Himmel und Erde. Not und Elend hast du mir zwar nicht erspart, aber du erhältst mich am Leben und bewahrst mich vor dem sicheren Tod.« (Psalm 71,14-20)
Ich wünsche mir, dass auch ich das noch am Ende meines Lebens so sagen kann. Und dir wünsche ich das ebenso. Ich wünsche mir, das auf eine Art und Weise sagen zu können, dass mir meine Kinder und Enkel auch zuhören und nicht denken: ‚Was ist denn das für langweiliges Zeug‘. Denn was kann einem Menschen Besseres passieren, als dass er alt werden darf und auf ein Leben mit Gott zurückschauen kann? Auf ein Leben mit Höhen und Tiefen, in dem er immer wieder Gottes Treue und Hilfe erlebt hat, gerade auch in Zeiten der Not?!
Am besten aber wäre es, wenn Kinder und Enkelkinder von sich aus fragen würden: „Erzähl doch mal aus deinem Leben. Was war denn da schön und was schwer? Und was hat dir all die Jahre geholfen bis heute?“ Und dann könntest du und ich so ähnlich sagen:
„Ihr alle seid mein großes Glück, dass es euch gibt. Und dafür bin ich bis heute dankbar, weil ich weiß, was für ein Gottesgeschenk ihr seid. Und das andere große Glück ist, dass ich zum Glauben gekommen bin. Das hat mir immer wieder Lebensmut gegeben, mich dankbar und zufrieden gemacht. Und so durfte ich in dem Gefühl und Bewusstsein leben, dass Gott mich liebt, segnet und beschützt. So durfte ich mit dem Trost leben, dass ich nicht allein bin, sondern dass er überall für mich da ist, gerade auch in schweren Zeiten. Das stärkt meine Seele bis heute, weil ich in dem Glauben lebe, ein Kind Gottes zu sein, der mir in Jesus begegnet.“
Ja, das wäre schön, wenn ich das auch noch am Ende meines Lebens so sagen könnte. Und auch das würde mir gefallen, wenn man von mir sagen könnte: „Er ist zwar äußerlich alt geworden, aber innerlich jung und fröhlich geblieben.“ (Lehrtext)
Gebet: Herr, dir verdanke ich, dass es mit mir immer wieder weiter gegangen ist, auch wenn ich dachte, nun sei es aus. Dir verdanke ich, dass die Freude immer wieder zu mir zurückgekehrt ist, auch wenn ich maßlos enttäuscht war. Dir verdanke ich, dass ich immer wieder neuen Lebensmut bekam, auch wenn ich schon resigniert hatte. So hast du mich jedesmal aufgerichtet, wenn ich nicht mehr weiter wusste. Ja, du bist meine Freude und Kraft. Du bist meine Hoffnung und mein Halt. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
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