Losung: Das ist der HERR, auf den wir hofften; lasst uns jubeln und fröhlich sein über sein Heil. Jesaja 25,9
Lehrtext: Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk. Lukas 1,68
Liebe Leserin, lieber Leser,
während ich diese Zeilen schreibe, ist mir nicht zum Jubeln zumute, aber auch nicht zum Heulen. Für mich ist heute ein ganz normaler Tag. Wenn ich jubeln wollte, bräuchte ich einen Anlass, der in mir Freudengefühle hervorruft.
Wären aber die vielen Flüchtlinge überall auf der Welt jetzt in meiner Situation, wären sie wieder in ihrer Heimat, könnten sie in Frieden und Wohlstand leben wie ich, ohne religiöse oder politische Verfolgung, ohne Kriegsgefahr, könnten sie wieder zu Hause sein in stabilen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen – sie würden jubeln ohne Ende.
Und wenn sie gläubig sind, würden sie wie die Israeliten vor 2500 Jahren wohl sagen: »Das ist der Herr, auf den wir hofften; lasst uns jubeln und fröhlich sein über sein Heil.« (Losung) Ja, was für mich heute selbstverständlich ist und mich darum nicht "vom Hocker reißt", das wäre für jene Menschen ein echtes Wunder, ein Anlass zu grenzenlosem Jubel.
Doch auch wenn ich nicht auf der Flucht bin, so gilt doch für mich das Bibelwort: „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ Ich weiß, dass ich nur vorübergehend auf dieser Erde bin. Und wenn ich noch so viele Häuser hätte – sie nützen mir nichts, wenn mich Gott abruft.
Hauptsache, ich habe wenigstens eine Ahnung von der „zukünftigen Stadt“, zu der ich unterwegs bin. Und wenn ich dann angekommen sein werde im himmlischen Jerusalem oder schlichter gesagt ‚bei Gott‘, wo mich niemand mehr vertreiben kann, wo ich Wohn- und Bleiberecht habe für immer, dann werde vielleicht auch ich mit der Losung sagen: „Das ist der Herr, auf den ich hoffte; ich will jubeln und fröhlich sein über das Gute, das er mir getan hat.“
Gebet: Herr, unablässig tust du mir so viel Gutes, und ich merke meistens nichts davon, weil es für mich normal ist. Doch wenn ich krank bin, wenn einmal eine Störung auftritt, so bin ich gleich darauf fixiert und übersehe alles andere, was doch weiterhin gut ist. Darum will ich nicht undankbar sein und bei allem, was mir zu schaffen macht, auch das Gute wertschätzen. Denn du bist der Gott, der mir bisher geholfen hat. Von dir will ich einmal sagen können: 'Das ist der Gott, auf den ich nicht vergebens gehofft habe'. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
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