Losung: Dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost; denn ich bin ja nach deinem Namen genannt, HERR, Gott Zebaoth. Jeremia 15,16
Lehrtext: Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. Lukas 11,28
Liebe Leserin, lieber Leser,
nun befasse ich mich doch schon viele Jahre täglich mit der Bibel, lege Losung und Lehrtext aus, schreibe Gebete und bin trotzdem ich nicht der Mensch, der ich gern sein möchte.
Ja, es gibt Zeiten, in denen geht es mir richtig gut. Da habe ich nette Begegnungen mit anderen Menschen, da gelingt mir, was ich mir vorgenommen habe, da spüre ich Energie, da geht es mir körperlich und seelisch rundum gut und ich kann froh und dankbar sein.
Aber dann erlebe ich auch wieder einen Stimmungswandel. Dann bin ich manchmal niedergeschlagen, enttäuscht und unsicher. Oder es gibt Probleme mit anderen. Oder mich bedrücken die Zustände in unserem Land und weltweit. Dann liegt ein Schatten auf meiner Seele und auch körperlich geht es mir nicht so besonders.
Warum kann ich nicht immer gut drauf sein? Nun, wie bei jedem anderen Menschen spielen da auch biochemische Vorgänge in meinem Körper eine Rolle, auf die ich keinen Einfluss habe. Und es wirken Dinge in meinem Unterbewusstsein, für die ich blind bin. Was mir bewusst ist, soll ja nur ein kleiner Teil von dem sein, das in mir wirkt. So sagen es zumindest die Wissenschaften. Das klingt nicht besonders tröstlich.
Aber damit will ich mich nicht abfinden. Ich will nicht der Spielball meiner Stimmungen und meiner jeweiligen körperlichen Verfassung sein. Ich will mich immer wieder von neuem darum bemühen, der zu sein, der ich sein möchte. Und zwar um meiner selbst willen aber auch um meiner Mitmenschen willen. Und dabei hilft mir mein Glaube und das Nachdenken über die beiden täglichen Bibelworte.
Ja, für mich ist es ähnlich wie für den Propheten Jeremia in der heutigen Losung. Immer wieder bringt mich ein Wort aus der Bibel auf andere Gedanken, gibt mir einen anderen Blick auf mich selbst, stellt mein Leben in einen größeren Zusammenhang. Dann spüre ich, dass ich nicht mir selbst überlassen bin. Dann muss ich mich nicht mehr um mich selbst drehen, weil Gott in den Blick kommt. Dann wird es mir wieder leichter ums Herz und ich weiß, wofür ich dankbar sein kann.
Der Lehrtext sagt dazu mit etwas anderen Worten: „Glücklich schätzen darf sich, wer Gottes Wort hören und lesen kann, wer seine guten Worte im Herzen behält.“ Dieser Mensch hat einen Schatz, den ihm niemand nehmen kann. Der Prophet sagt dazu in der Losung: Das ist so, weil ich nach seinem Namen genannt bin. Jeremia heißt auf Deutsch „Den Gott erhöht“.
Und wie ist das bei dir? Hat dein Vorname auch mit Gott zu tun? Bei den meisten ist das nicht der Fall. Und trotzdem gilt das auch für dich und mich. Auch wir beide haben einen Namen, den Gott uns gegeben hat. Du findest ihn in der Bibel im Buch Jesaja 43 Vers 1, wo es heißt: »Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!«
Der Name, mit dem Gott dich und mich ruft, ist ein Doppelname. Hinter deinem Vornamen kommt noch ein Bindestrich, mit dem er sich mit dir verbindet. Für deine Mitmenschen heißt du vielleicht Martina. Für ihn aber heißt du ‚Martina-Du bist mein‘. Du heißt vielleicht Thomas. Für Gott aber heißt du ‚Thomas-Du bist mein‘. Für andere heißt du vielleicht Julia. Für ihn heißt du ‚Julia-Du bist mein‘. So oft er dich anspricht, so oft spricht er dich auf diese Weise an. Denke daran, wenn du dich wieder einmal selbst nicht kennst, wenn es in dir drüber und drunter geht und du nicht weiß, wo dir der Kopf steht. Denke daran, wem du wirklich gehörst. Ich will das auch tun.
Gebet: Herr, ich will mich bemühen, der zu sein, der ich sein möchte. Aber noch mehr will ich mich als den sehen, der ich in deinen Augen bin. Wie unterschiedlich es mir auch gerade geht, – ich gehöre dir. Du überlässt mich nicht mir selbst. Du hast mich gesucht und gefunden. Das gibt mir Halt. Das gibt mir wieder Lebensmut und neue Kraft. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
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