Losung: Kommt, wir wollen uns dem HERRN zuwenden zu einem ewigen Bunde, der nimmermehr vergessen werden soll! Jeremia 50,5
Lehrtext: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Johannes 6,68
Liebe Leserin, lieber Leser,
lernen wir Menschen aus unserer eigenen Vergangenheit? Können wir Fehler vermeiden, die wir schon einmal gemacht und bereut haben? Ich denke, manchmal ja, manchmal nein.
Unser eigenes Volk hat sich vom Kaiser bereitwillig in den Ersten Weltkrieg führen lassen. Und danach waren viele Soldaten auf den Schlachtfeldern geblieben oder sind gedemütigt, verwundet und seelisch traumatisiert heimgekehrt. Aus heutiger Sicht müsste man meinen, dass unsere Großväter und Urgroßväter aus dieser Katastrophe gelernt haben. Aber so war es nicht. Nur 20 Jahre später sind allzu viele ihrem „Hirten“ und Führer erneut in einen noch schrecklicheren Raub- und Vernichtungskrieg gefolgt. Und wieder sind überlebende Elendsgestalten aus Krieg und Gefangenschaft zurückgekommen in ihr zerbombtes Land. Und andere mussten aus ihrer Heimat fliehen in eine ungewisse Zukunft. Dabei hatten unsere Vorfahren Jahrhunderte Zeit, aus der Bibel zu lernen, wie verderblich es ist, sich Feinde zu machen, auf militärische Stärke zu setzen und politische Konflikte mit Gewalt zu lösen.
Und heute? Haben wir wenigstens aus der jüngeren Vergangenheit gelernt? Ich fürchte nein. Schon wieder sind Feindbilder, Aufrüstung, militärische Drohgebärden, Sanktionen und Verunglimpfungen eines eingebildeten Feindes an der Tagesordnung. Ist das Gedächtnis wirklich so kurz? Sind Politiker wirklich so schwach? Oder sind wir Menschen grundsätzlich verblendet? Vor wenigen Tagen war in unserer Lokalzeitung ein Leserbrief eines Professors für Altes Testament, der es eigentlich wissen müsste, und trotzdem in das Horn des Militarismus geblasen hat.
Die heutige Losung weist darauf hin, was er und wir schon längst hätten lernen können und was wir wenigstens jetzt lernen sollten. Ich bringe sie einmal in ihrem Zusammenhang:
4 In jenen Tagen, wenn Babylon untergegangen sein wird, spricht der HERR, werden kommen die Leute von Israel samt den Leuten von Juda, die dort in Kriegsgefangenschaft waren, und weinend (!) einherziehen und den HERRN, ihren Gott, suchen. 5 Sie werden fragen nach dem Wege nach Zion und sich dorthin kehren: »Kommt, wir wollen uns dem HERRN zuwenden zu einem ewigen Bunde, der nimmermehr vergessen werden soll!« 6 Denn mein Volk war eine verlorne Herde. Ihre Hirten (= politischen Führer) haben sie verführt und in die Irre gehen lassen und ihre Feinde sprachen: Wir tun nicht unrecht! Denn sie haben sich versündigt an dem HERRN, der ihrer Väter Hoffnung war. (Jeremias 50,4-7)
Müssen wir oder unsere Kinder erst wieder weinen? Müssen wir mit Tränen in den Augen unseren Gott suchen, weil wir militaristischen oder nationalistischen Parolen gefolgt und so in die Irre gegangen sind? Können wir uns nicht jetzt schon dem Herrn, unserem Gott zuwenden und uns erinnern, dass er in Jesus einen ewigen Bund mit uns geschlossen hat? Er hat ihn nicht gebrochen und bricht ihn auch jetzt nicht. Die Frage geht an uns, wie wichtig uns dieser Bund ist und ob wir uns überhaupt noch daran erinnern wollen.
Die Frage des Petrus aber, die uns im heutigen Lehrtext begegnet, betrifft nicht nur meinen Glauben. Sie betrifft mein Leben. In persönlichen wie in öffentlichen Dingen, in privaten wie in politischen soll und will ich fragen: „Herr, wohin soll ich gehen? Welche Entscheidung soll ich treffen? Wonach soll ich mich richten? Was soll ich tun?“ Und die Antwort, die Petrus sich selbst gegeben hat, soll auch meine Antwort sein. Ich habe dieses Bibelwort vor langer Zeit als Konfirmationsspruch bekommen. Es ist für mich seitdem so eine Art Kompass, der mir hilft, auf Kurs zu bleiben und meinen Weg durchs Leben zu finden. Nein, ich habe nicht immer auf diesen Kompass geschaut. Manchmal habe ich mich nach meinen Interessen und Wünschen gerichtet, auch nach meinen Ängsten. Habe auf andere gehört und die warnende Stimme meines Gewissens überhört. Dass ich dann doch wieder nach Gott fragte, ja, schon auch mal unter Tränen, das habe ich ihm zu verdanken, meinem wirklichen Hirten Jesus Christus und seinem Wort.
Gebet: Herr, du bist mein Hirte. Du weidest mich auf einer grünen Aue. Du führst mich auf rechter Straße. Und auch im finsteren Tal bist du bei mir. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach
Grundsätzlich möchte ich die wertvollen Auslegungen nicht missen. Allerdings finde ich es nicht förderlich, wenn manchmal Beispiele verwendet werden, die wenig stimmig sind - mit dem offensichtlichen Ziel, die eigene und einseitig pazifistische Haltung zu unterstreichen. 1.): Der Auslöser des 1. Weltkrieges war das Attentat in Sarajevo, dadurch fühlte sich Österreich angegriffen und seitens Deutschland bestand zu Gunsten Österreich eine Beistandszusicherung. Italien nutzte die Unsicherheit und überfiel Südtirol. Damit war das Chaos gelegt. 2.) Aktuell leider wieder mal: Die Hamas und der islamische Dschihad feuern binnen 2 Tagen fast 700 Raketen auf Israel. Soll sich nun Israel nicht mehr rühren und gar darauf warten, dass diese und Andere (vornehmlich der Iran) Israel auslöschen, wie immer wieder angekündigt. Wie weltfremd ist das denn? Ist leider in der Welt so, dass man sich auch wehren muss - und sei es auch nur mit abschreckender militärischer Stärke, wie im sog. Kalten Krieg: Deshalb gab es nämlich keinen tatsächlichen Krieg, sondern nach Jahrzehnten sogar der Fall des Eisernen Vorhangs.
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