Montag, 13. Mai 2019

Glauben heißt anders leben hl

LosungVom Aufgang der Sonne bis hin zu ihrem Untergang ist mein Name groß bei den Nationen, spricht der HERR. Maleachi 1,11 

Lehrtext: Alle Zungen sollen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters. Philipper 2,11 

Liebe Leserin, lieber Leser,

bestimmte Bibelverse, wie den aus unserem heutigen Lehrtext, hat man in früheren Zeiten oft als Aufforderungen missverstanden, alle Welt missionieren zu müssen. Ende des ersten Jahrtausends geschah das mit Feuer und Schwert unter Karl dem Großen. Später sind die Missionare den Soldaten der Kolonialmächte gefolgt, um die unterworfenen Völker zum Christentum zu „bekehren“.
     Noch heute gibt es fanatische, meist amerikanische Missionare, die sich über das Verbot hinwegsetzen, die Rückzugsgebiete der letzten indigenen Völker (Ureinwohner) zu betreten und illegal Missionsversuche unternehmen. Erst im August letzten Jahres ist einer von ihnen deshalb auf den Andamanen-Inseln (Indien) ums Leben gekommen. Die Ureinwohner verteidigten ihren unberührten Lebensraum und töteten ihn mit Pfeil und Bogen. Nein, für mich ist dieser Missionar kein Märtyrer, sondern ein ignoranter und gefährlicher Fanatiker. Er nahm in Kauf, ihre Kultur und Gemeinschaft zu zerstören. Er ging das Risiko ein, die abgeschieden lebenden Menschen mit seinen Viren und Bakterien anzustecken und zu töten, weil sie dagegen keine Abwehrkräfte haben. Auf diese Weise haben europäische Missionare zahllose Ureinwohnern in Mittel- und Südamerika und in Ozeanien auf dem Gewissen, auch wenn sie das früher nicht wissen konnten.
     Zurück zum Lehrtext. Wie ist das zu verstehen, dass „alle Zungen (= Menschen aller Sprachen) bekennen sollen“? Soll man sie zu ihrem Seelenheil zwingen oder ist das mehr ein Wunsch beziehungsweise eine Erwartung des Apostels Paulus, die er in seinem Brief an die Gemeinde in Philippi äußert? Nehmen wir zu seinen Gunsten mal das Letztere an.
     Ich glaube, dass es Gottes Sache ist, wann und wie Menschen Jesus Christus kennenlernen und ihn als ihren Herrn entdecken. Unsere Sache ist es, unseren Glauben so überzeugend vorzuleben, dass andere von sich aus darauf aufmerksam werden und sich ebenfalls freiwillig zu Jesus bekennen. Doch das gelingt ja nicht einmal im eigenen Land. Wir Christen waren und sind bis jetzt nicht in der Lage, die meisten der in der DDR herangewachsen Atheisten für die Sache des Glaubens zu begeistern und die Desinteressierten im Westen auch nicht.
     Wie gesagt, es ist Sache Gottes, dass sein Name von Ost bis West groß ist bei den Nationen (Losung). Er hat seine Möglichkeiten und Wege, sich Menschen bekanntzumachen, die ihn bis jetzt nicht kennen. Ein Weg ist unser gutes Beispiel, dass man uns das Gottvertrauen und die Liebe anmerkt, ohne anderen damit auf den Leib zu rücken.

Gebet: Ja, Herr, das wäre schön, wenn andere Menschen Geschmack am Glauben bekämen, weil sie an uns sehen, wie Christen leben. Weil sie an uns den Unterschied bemerken, wie man anders leben kann.
Weil sie erleben,
·      dass wir konsequent auf Gewalt verzichten, auch auf militärische,
·      dass wir Gott und unsere Feinde lieben,
·      dass wir einen Lebensstil haben, der andere Menschen und die Natur nicht belastet,
·      dass wir fröhlich und unbeschwert sind, weil wir in allem auf Gott vertrauen, der sich uns in Jesus zeigt.
Ja, Herr, das wäre schön. So würden wir dir Ehre machen. Nein, nicht wir müssen andere bekehren, sondern du musst zuallererst uns bekehren. Amen


Herzliche Grüße

Hans Löhr

Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden im Internet-Blog korrigiert.
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Alle bisherigen Losungsauslegungen im Internet-Blog<http://glaubenswachstum.blogspot.com/
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 Hans Löhr / Sommersdorf 5 / 91595 Burgoberbach

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