Lehrtext: Tut nichts aus
Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern
höher als sich selbst. Philipper 2,3
Liebe Leserin, lieber
Leser,
man mag den jungen
Männern, die als Flüchtlinge aus Syrien oder Afghanistan zu uns gekommen sind,
einiges nachsagen. Man sollte den Hochmut gegenüber Frauen von manchen von
ihnen nicht dulden, erst recht nicht, wenn sie übergriffig werden. Aber eines
kann man ihnen nicht nachsagen, dass sie respektlos wären gegenüber älteren und
alten Menschen. An diesem Punkt unterscheiden sie sich positiv von manchen
ihrer deutschen Altersgenossen.
Wenn ich in unserer Kreisstadt bin, begegne ich hin und wieder Gruppen
von jungen Männern mit Migrationshintergrund, wie man jetzt zu sagen pflegt.
Manchmal sind sie laut und schreien herum, wie das auch deutsche Jugendliche
tun. Dann gehen ihnen die meisten Passanten eingeschüchtert aus dem Weg.
Ich nicht. Ich gehe dann direkt auf die Gruppe zu und frage, welche
Probleme es gebe, dass sie so schreien. Und dann bin ich gleich mit ihnen im
Gespräch. Bis jetzt haben sie sich mir gegenüber ausnahmslos höflich und
respektvoll verhalten. Sie achten meine weißen Haare (gut, dass ich noch welche habe). Sie ehren das Alter (Losung). So sind sie erzogen worden.
Das ist ihre Kultur. Ich schimpfe dann auch nicht und schon gar nicht beleidige
ich sie. Aber ich sage schon, ob es nicht auch ein bisschen leiser ginge, vor
allem am späteren Abend. Na ja, einmal habe ich zu den Jüngsten in der Gruppe
gesagt, das sie längst ins Bett gehörten. Da haben die Älteren zustimmend
gelacht. Und siehe da, das Geschrei hörte auf. Wenigstens vorübergehend.
Manchmal denke ich, ihr auffälliges Benehmen ist auch ein Signal an uns
Deutsche, sie wahrzunehmen und sich ihnen zuzuwenden. Meistens reicht ja schon
ein freundliches Wort, ein Lächeln, ein Gruß.
Sie ehren die Alten. Und wir Alten oder Älteren haben gute Chancen, von
ihnen gehört zu werden. Doch wir sollten auch ihre Menschenwürde achten und uns
klarmachen, dass sie genauso Gottes geliebte Kinder sind wie wir selbst. Wir
müssen sie ja nicht gleich höher achten als uns selbst (Lehrtext). Aber
wenigstens sollten wir ihnen auf Augenhöhe begegnen. Höher als mich selbst
sollte ich den achten, der meine Hilfe und Pflege braucht, der mir nichts
zurückgeben kann. Aber das ist schwer, jedenfalls für mich.
Gebet: Herr, du schaust
nicht auf mich herab. Du bist zu mir herab gekommen, um mir in
deinem Sohn von Mensch zu Mensch zu begegnen. Du kommst zu mir als
Menschenfreund. Und ich? Ich fühle mich geehrt. Und auch wenn du
nicht auf mich herabschaust, so schaue ich doch auf zu dir. Meine
Mitmenschen achte ich. Aber dich ehre ich. Unter Menschen bin
ich frei und gehöre nur mir selbst. Aber sooft ich an dich denke,
weiß ich: Ich gehöre dir. Als dein Geschöpf und Kind will
ich auf deine anderen Geschöpfe und Kinder nicht
herabschauen, sondern ihnen als meinen Geschwistern auf
Augenhöhe begegnen. Gib mir aber auch den Mut und die Kraft, denen zu
dienen, die meine Zuwendung und Hilfe brauchen. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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