Sonntag, 6. Juni 2021

Wovor hast du Angst? hl

Losung: Die zum Frieden raten, haben Freude. Sprüche 12,20 

Lehrtext: Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen. Matthäus 5,9 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

bevor ich auf deinen Seelenfrieden zu sprechen komme, erst einmal Klartext, auch wenn dir das vielleicht nicht gefällt:

   Wovor hast du eigentlich Angst, wenn du immer noch der Mehrheit hinterherläufst und meinst, man könne auf Bundeswehr, Nato und Aufrüstung nicht verzichten? Glaubst du wirklich, dass die Bösen immer die anderen sind und wir und vielleicht noch unsere Verbündeten allein die Guten?

Da es sich bei diesem Thema um Gefühle handelt, richten Argumente wenig aus. Trotzdem sage ich: Von 100 Dollar für Rüstung geben die USA und die anderen Nato-Staaten 90 Dollar aus und Russland weniger als 10 (Quelle: SIPRI). Wovor also hast du Angst? Vor den Chinesen? Die haben so viele Probleme, ihre 1, 4 Milliarden Bürgerinnen und Bürger ökonomisch zufriedenzustellen, dass sie sich keine militärischen Abenteuer erlauben können. Die sind darauf angewiesen, dass sie Güter produzieren, die sie im Westen verkaufen können, was nur in Friedenszeiten geht.

Die beste „Verteidigung“ gegen Russland und China heißt, so viel Handel und so viele kulturelle Beziehungen wie möglich. Aber wenn sich der Westen ständig in die inneren Angelegenheiten dieser Staaten einmischt, Zusagen bricht wie die, nach dem Untergang der Sowjetunion auf die Erweiterung der Nato in Osteuropa zu verzichten. Wenn stattdessen von Waffenlieferungen für die Ukraine schwadroniert wird wie jüngst Habeck von den Grünen. Wenn nach wie vor versucht wird, Russland durch Wirtschaftssanktionen in die Knie zu zwingen. Wenn also ständig Öl ins Feuer  gegossen und Feindseligkeit von der Mehrheit unserer Politiker/innen und Medien gepflegt wird – wie soll da der Friede stabil bleiben?

Du glaubst das alles nicht? Dann mach dir bitte die Mühe und finde selbst einmal heraus, wer seit dem Zweiten Weltkrieg bis heute die weitaus meisten Kriege geführt und die meisten Menschen umgebracht hat, darunter zahllose Frauen und Kinder. Google hilft dir dabei.

Wovor hast du eigentlich Angst? Ich habe vor der aggressiven Politik und der moralischen Überheblichkeit des Westens mehr Angst als vor Russland und China zusammen.

»Selig sind, die Frieden stiften«, sagt Jesus. Oder der gleiche Satz nur mit einem Fremdwort: »Selig sind die Pazifisten«. Der Friede zwischen den Völkern ist nicht selbstverständlich. An ihm muss täglich gearbeitet, er muss unablässig „gestiftet“ werden. Das wussten die Politiker unseres Landes, die noch den Zweiten Weltkrieg erlebt hatten und haben sich deshalb für Verständigung und Versöhnung mit dem Osten ausgesprochen: Helmut Kohl, Richard von Weizsäcker, Willy Brandt, Hans-Dietrich Genscher, Erhard Eppler und viele andere. Doch der jetzigen Generation scheint dieses Wissen weithin abhandengekommen zu sein.

Das Friedenstiften beginnt aber im Kleinen, bei einem jeden Menschen. Zunächst einmal muss ich in meinem eigenen Herzen Frieden stiften und meine Abneigungen und Aggressionen im Zaum halten. Wenn ich in mir selbst keinen Frieden habe, wie soll ich dann mit anderen Frieden haben können? Wie in der Familie, in der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz und wo auch immer? Wir brauchen im Kleinen möglichst viele Pazifisten, solche, die Kinder Gottes heißen, damit sich im Großen etwas bewegt. Wir brauchen möglichst viele Freunde in der Nähe und in der Ferne (Losung), Menschen, die uns vertrauen, weil wir nicht mit dem Säbel rasseln, sondern »zum Frieden raten«.

Wovor also hast du Angst? Und woher kommt die Angst vor einer angeblichen Gefahr von außen? Angst ist die Mutter von Krieg und Gewalt. Du aber sollst dich nicht fürchten. Denn du bist ein Kind Gottes, dazu berufen, zum Frieden zu raten und ihn zu stiften. 

Gebet: Herr, du hast Gottes Frieden in diese Welt gebracht. Nun liegt es an mir, mich deinem Frieden zu öffnen und ihn in mir wirken zu lassen. Komm zu allen deinen Menschen mit dem Geist des Friedens, damit wir eine Zukunft haben und uns alle zusammen unseres Lebens freuen können. Amen

Herzliche Grüße!
 

Ihr / dein Hans Löhr 

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2 Kommentare:

  1. Ich kann der Argumentation am Anfang folgen, aber wie wehrt man sich gegen Diktatoren wie Lukaschenko? Hat man nicht auch eine Verantwortung gegenüber Menschen, die unterdrückt und misshandelt werden? Ich habe keine Lösung parat, finde es aber unmenschlich die Augen hierbei einfach zu zu machen.

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  2. Was die erste Hälfte angeht: Ein Bildchen, was nicht der Weltrealität entspricht. Das kommunistische China hat unverändert mindestens Machtgelüste, was Taiwan angeht und der Iran (u.a. durch die von ihm gesteuerte Hamas) hat unverändert sein Ziel, Israel zu vernichten. Bekanntermaßen ist Verhandeln mit Terroristen sinnlos. Bei der Darstellung zu den Rüstungsausgaben hinkt der Vergleich total, zumal kein Bezug zum jeweiligen Land erfolgt. Hier die Rüstungsausgaben im Verhältnis zum jeweiligen Bruttosozialprodukt und nur sowas mach Sinn: USA 3,7%, Russland 4,3 %, China 1,7% (lt. Statista 2021). Hier ein Beitrag zur aktuellen Weltlage: https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/512381/Iran-hat-endgueltig-die-Atombombe-China-mischt-sich-ein-Wie-explosiv-ist-die-Lage-im-Nahen-Osten

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