Samstag, 12. Juni 2021

Kritik und Selbstkritik hl

Losung: Wer zugrunde gehen soll, der wird zuvor stolz; und Hochmut kommt vor dem Fall. Sprüche 16,18 

Lehrtext: Was siehst du den Splitter in deines Bruders Auge, aber den Balken im eigenen Auge nimmst du nicht wahr? Lukas 6,41 

Liebe Leserin, lieber Leser, 


warum stört mich eigentlich der „Splitter“ im Auge des anderen, also das, was er aus meiner Sicht falsch macht? Ist der Splitter vielleicht Holz von meinem eigenen Balken und stört mich deshalb so sehr? Ist es also das, was mich an mir selber stört?

Warum fällt es mir schwer, meinen Mitmenschen damit leben zu lassen? Lebe ich doch auch mit meinem Balken. Und vielleicht hat der andere gar keinen Splitter in seinem Auge, was ich aber erst dann sehen kann, wenn ich den Balken aus meinem entfernt habe.

Warum meine ich, es besser zu wissen wie und wohin ein andere gehen soll, wenn ich selbst noch gar nicht in seinen Schuhen gegangen bin?

Warum habe ich es nötig, einen anderen mit meiner Kritik herabzusetzen? Bin ich denn selbst so winzig, habe ich selbst so wenig Selbstachtung und fühle ich mich so minderwertig, dass ich nur auf diesem Weg hoffe, größer werden zu können?

Warum verstecke ich meine eigenen Schwächen hinter meiner Kritik und versuche von ihnen abzulenken? Bin ich denn für meine Schwächen zu schwach, als dass ich mich ihnen stellen, sie ablegen oder zu ihnen stehen könnte? Bin ich zu schwach dafür, um Entschuldigung zu bitten, wenn ich einen Fehler gemacht habe?

Bleibe ich denn ewig ein Kind, wenn ich nicht zu Selbstkritik fähig bin?

Ist mein Hochmut in Wirklichkeit nicht Ausdruck meines Kleinmuts und mein Stolz nicht die Kehrseite meiner Selbstverachtung?

Jetzt bist du dran. Wie steht es mit deinem Balken?
 

Gebet: Herr, du machst mich frei und stark, dass ich anderen nichts vorspielen muss, was ich nicht bin. Du gibst mir die Kraft, mich zu meinen Schwächen zu bekennen und Fehler zuzugeben. Du gibst mir die Souveränität, dass ich anderen verzeihen und sie um Verzeihung bitten kann. Gib mir auch immer wieder Verständnis für die Schwächen und Fehler meiner Mitmenschen, dass ich nicht darauf herumreite, sondern sie aushalte und nachsichtig bin. Amen  

Herzliche Grüße! 

Ihr / dein Hans Löhr 

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2 Kommentare:

  1. Da geht es mir nicht anders als den anderen Menschen. Ich muss aufpassen mich/die anderen nicht erniedrigen oder zuerhöhen.
    Die Mitte finden. Die Korrektur finde dadurch Jesus dankbar zu
    sein für das was ich habe/oder die anderen und gnädig mit mir umgehen für das was mir fehlt. Ich bin durch Gott, das was ich bin.

    Und gleich Danke lieber Gott und Jesus.Amen

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  2. Danke für diese inspirierende Losungsauslegung und das Gebet. Für mich würde ich dem Gebet noch einen weiteren Satz zufügen: Lass mich im anderen erkennen, wo ich mich in meiner Persönlichkeit weiter entwickeln kann und unterstütze mich bitte dabei.

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