Samstag, 19. Juni 2021

Dienen statt herrschen hl

Losung: Weh denen, die Unheil planen, weil sie die Macht haben! Micha 2,1

 

Lehrtext: Jesus spricht: Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker niederhalten und die Mächtigen ihnen Gewalt antun. So soll es nicht sein unter euch; sondern wer unter euch groß sein will, der sei euer Diener. Matthäus 20,25-26

Liebe Leserin, lieber  Leser,

20 Januar 1942. Wannseekonferenz zur sogenannten Endlösung der Judenfrage. Von den 15 Teilnehmern aus der SS und der Hitler-Regierung sind nach dem Kriege ein paar gehenkt worden, darunter der Massenmörder Adolf Eichmann und der Hetzer Julius Streicher. Ein paar sind ihrem „Führer“ gefolgt und haben feige Selbstmord verübt. Der Vorsitzende der Konferenz, Heydrich, wurde bei einem Attentat getötet. Gestapo-Müller kam beim Sturm der Roten Armee auf Berlin ums Leben, und der Blutrichter Roland Freisler bei einem Bombenangriff: "Weh denen, die Unheil planen, weil sie die Macht haben!” (Losung)

Nicht immer siegt die Gerechtigkeit. Der spanische Diktator Franco ist im Bett gestorben ebenso wie ein weiterer  Massenmörder, Mao Tse Tung. Und dennoch, das Böse gewinnt zwar immer wieder die Oberhand, aber es bleibt nicht an der Macht. Das ist zumindest mein Eindruck. Ob sich nicht doch eine gute Macht, ob sich nicht doch Gott letztendlich durchsetzt? Ich will das glauben. Jedenfalls weigere ich mich, den Untergang zu beschwören.

Doch ich darf nicht bloß Zuschauer sein. Jesus sagt klar, dass wir Christen niemandem Gewalt antun dürfen, auch keine militärische, niemand unterdrücken, weder politisch noch ökonomisch, nichteinmal herrschen sollen wir in Staat, Kirche und Gemeinde. Vielmehr sollen Christen sich als Diener verstehen, einer für den anderen (Lehrtext).

Und in der Tat, in unserer Demokratie und in unserem Rechtsstaat gibt es eigentlich keine Herrscher, sondern nur Dienstleister/innen mit kontrollierten Machtbefugnissen. Die Bundeskanzlerin, der Richter, der Bischof, die Bürgermeisterin, der Polizist ... sie alle sind lediglich Dienstleister, die den Bürgerinnen und Bürgern dienen sollen, - eigentlich. Ab und zu muss man sie aber selbstbewusst daran erinnern, dass ihnen die Macht nur auf Zeit geliehen ist, um anderen zu dienen.

Und wie ist es in der christlichen Gemeinde? Wie in der Kirche? Oder wenigstens in der christlichen Familie und Ehe? Und ich selbst, verstehe ich mich wirklich als Diener meiner Mitmenschen?

Gebet: Herr, du dienst mir mit deiner Liebe, statt mit Befehl und Zwang über mich zu herrschen. Das kann ich nur schwer begreifen. Und doch erlebe ich Tag für Tag, dass du mir hilfst. Dafür danke ich dir und will dir auf deinem Weg nachfolgen. Amen

Herzliche Grüße! 

Ihr / dein Hans Löhr 

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