Losung: Weh denen, die Unheil planen, weil sie die Macht haben! Micha 2,1
Lehrtext:
Jesus spricht: Ihr wisst, dass die
Herrscher ihre Völker niederhalten und die Mächtigen ihnen Gewalt antun. So
soll es nicht sein unter euch; sondern wer unter euch groß sein will, der sei
euer Diener. Matthäus 20,25-26
Liebe Leserin, lieber Leser,
20 Januar 1942. Wannseekonferenz zur
sogenannten Endlösung der Judenfrage. Von den 15 Teilnehmern aus der SS und der
Hitler-Regierung sind nach dem Kriege ein paar gehenkt worden, darunter der
Massenmörder Adolf Eichmann und der Hetzer Julius Streicher. Ein paar sind
ihrem „Führer“ gefolgt und haben feige Selbstmord verübt. Der Vorsitzende der
Konferenz, Heydrich, wurde bei einem Attentat getötet. Gestapo-Müller kam beim
Sturm der Roten Armee auf Berlin ums Leben, und der Blutrichter Roland Freisler bei einem
Bombenangriff: "Weh denen, die Unheil planen, weil sie die Macht
haben!” (Losung)
Nicht immer siegt die Gerechtigkeit. Der
spanische Diktator Franco ist im Bett gestorben ebenso wie ein weiterer
Massenmörder, Mao Tse Tung. Und dennoch, das Böse gewinnt zwar immer wieder die
Oberhand, aber es bleibt nicht an der Macht. Das ist zumindest mein Eindruck.
Ob sich nicht doch eine gute Macht, ob sich nicht doch Gott letztendlich
durchsetzt? Ich will das glauben. Jedenfalls weigere ich mich, den Untergang zu
beschwören.
Doch ich darf nicht bloß Zuschauer sein.
Jesus sagt klar, dass wir Christen niemandem Gewalt antun dürfen, auch keine
militärische, niemand unterdrücken, weder politisch noch ökonomisch,
nichteinmal herrschen sollen wir in Staat, Kirche und Gemeinde. Vielmehr sollen
Christen sich als Diener verstehen, einer für den anderen (Lehrtext).
Und in der Tat, in unserer Demokratie und
in unserem Rechtsstaat gibt es eigentlich keine Herrscher, sondern nur
Dienstleister/innen mit kontrollierten Machtbefugnissen. Die Bundeskanzlerin,
der Richter, der Bischof, die Bürgermeisterin, der Polizist ... sie alle sind
lediglich Dienstleister, die den Bürgerinnen und Bürgern dienen sollen, -
eigentlich. Ab und zu muss man sie aber selbstbewusst daran erinnern, dass
ihnen die Macht nur auf Zeit geliehen ist, um anderen zu dienen.
Und wie ist es in der christlichen
Gemeinde? Wie in der Kirche? Oder wenigstens in der christlichen Familie und
Ehe? Und ich selbst, verstehe ich mich wirklich als Diener meiner Mitmenschen?
Gebet: Herr, du dienst mir mit deiner Liebe, statt mit Befehl und Zwang über mich zu herrschen. Das kann ich nur schwer begreifen. Und doch erlebe ich Tag für Tag, dass du mir hilfst. Dafür danke ich dir und will dir auf deinem Weg nachfolgen. Amen
Herzliche Grüße!
Ihr / dein Hans Löhr
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