Losung: Ich hörte
die Stimme des Herrn, wie er sprach: Wen soll ich senden? Wer will unser Bote
sein? Ich aber sprach: Hier bin ich, sende mich! Jesaja 6,8
Lehrtext: In einem jeden offenbart
sich der Geist zum Nutzen aller. 1.Korinther 12,7
Liebe Leserin, lieber Leser,
„Wen soll ich senden?“ – Diese Frage stellt Gott auch heute
noch, wenn auch oft nicht so direkt, wie es im Buch des Propheten Jesaja
beschrieben ist.
„Hier bin ich, sende mich!“ – Diese Antwort hat der Prophet
damals gegeben. Und wenn auch nicht mit denselben Worten, so antworten doch viele
in diesem Sinn, die ehrenamtlich in einer Kirchengemeinde mitarbeiten. Denn
irgendwann wurden die meisten, die das tun, deswegen gefragt und haben ja gesagt.
„Hier bin ich!“ – Diese Antwort ist alles andere als
selbstverständlich. Direkt oder indirekt erreicht die Frage Gottes „wen soll
ich senden?“ auch heute noch sehr viele. Und sehr viele hören weg oder lassen
diese Frage erst gar nicht an sich heran. Alles in allem geht es doch auch um
die Frage, wer bereit ist, vor Gott und den Menschen Verantwortung zu
übernehmen dafür, dass es eine Gemeinde gibt und der Glaube weitergegeben
werden kann.
„Wo bist du?“ – So hat Gott den ‚ersten‘ Menschen, den Adam,
gefragt. Denn Adam hatte sich versteckt, nachdem er Gottes Gebot übertreten
hatte. Offenbar liegt das in der Natur des Menschen, dass er nicht so ohne weiteres
bereit ist, Verantwortung zu übernehmen weder für sich selbst noch für seine
Mitmenschen. Aber manchmal wächst man ja auch in seine Aufgabe hinein und ist
bereit, nicht mehr nur an sich selbst zu denken, sondern sich auch für andere
zu engagieren.
„Wen soll ich senden?“ – Diese Antwort ist jedenfalls nicht
zulässig, wenn man sagt: Ich habe kein Talent, ich bin nicht begabt, ich habe
keine Zeit. Jeder Mensch hat Talente und ist begabt. Und jeder Mensch hat Zeit
für das, was ihm wichtig ist. »In jedem«, so der Lehrtext, »offenbart sich der
Geist zum Nutzen aller.« Im Zusammenhang mit den nachfolgenden Vers in heißt
das: »Wie auch immer sich die Gaben des Geistes bei jedem Einzelnen von euch
zeigen, sie sollen der ganzen Gemeinde nützen.« (Neue
Übersetzung HFA)
# Die Gaben des Geistes können sein, dass jemand
kommunikativ und kontaktfreudig ist und deshalb kein Problem damit hat, andere
Menschen, die krank oder allein sind, zu besuchen.
# Die Gaben des Geistes können sein, dass jemand für andere
betet, nicht nur für sich selbst und seine Familie, sondern auch für Menschen
in der näheren oder weiteren Umgebung, denen das gut tut.
# Die Gaben des Geistes können sein, dass jemand sich in den
Kirchenvorstand wählen lässt oder im Gottesdienst den Lektorendienst übernimmt
oder im Kindergottesdienst oder bei den Teens oder auch bei den Senioren
mitarbeitet.
# Die Gaben des Geistes können sein, dass jemand seine
praktischen Talente zur Verfügung stellt, wenn in der Gemeinde etwas repariert
oder gebaut, verteilt oder organisiert werden muss.
# Die Gaben des Geistes können sein, wenn jemand ein
Instrument spielt und andere damit erfreut.
Jedes Talent, jede Begabung ist willkommen, die der
Gemeinschaft nützt und sie aufbaut. Und darum freut sich nicht nur Gott,
sondern auch seine Gemeinde, wenn jemand sagt: „Hier bin ich!“
Gebet: Herr, schenke mir Energie, dass ich meine
Trägheit überwinden kann, wenn es darum geht, sich für andere nützlich zu
machen. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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