Losung: Gott wird alle Werke vor Gericht bringen, alles, was verborgen ist, es sei gut oder böse. Prediger 12,14
Lehrtext: Wenn der Menschensohn kommen wird, meinst du, er werde Glauben finden auf Erden? Lukas 18,8
Liebe Leserin, lieber Leser,
du bist erfolgsorientiert. Oder? Wer möchte das nicht sein? Wer möchte nicht, dass sich seine Arbeit lohnt und sich ein gewisser Erfolg einstellt?
Doch was ist mit denen, die sich abrackern oft bis über ihre Leistungsgrenze hinaus, aber keinen Erfolg sehen und keine Anerkennung bekommen?
Sie sind in bester Gesellschaft. Ich denke dabei an die Propheten des Alten Testaments, die man nicht hören wollte. Aber vor allem an Jesus. Nach weltlichen Maßstäben war er erfolglos: Was ist aus seiner Mission, aus seinem Vorhaben geworden, die Menschen für Gott zu gewinnen? Was hat es ihm gebracht, dass er Gottes Sohn war? Hohn und Spott hat es ihm gebracht. Die Dornenkrone hat es ihm eingetragen. Schläge hat er einstecken müssen. Alle seine Anhänger hatten ihn verlassen (Markus 14,50-52). Und zuletzt ist er als der große Verlierer am Kreuzgalgen hingerichtet worden. Ist das Erfolg?
Und dann steht da noch seine brennende Frage aus dem heutigen Lehrtext. »Wenn der Menschensohn kommen wird, meinst du, er werde Glauben finden auf Erden?«
So fragt er dich. So fragte er mich. Und was meinst du? Wird er? Ich denke, diese Frage kann nur jeder für sich selbst beantworten.
Als einer, der versucht zu glauben, will ich sagen: Jesus ist nicht gescheitert. Im Gegenteil. Sein vielleicht größter Erfolg ist, dass er schließlich seinen Weg gegangen ist und seine Mission erfüllt hat unabhängig davon, ob er bei dir und bei mir und anderen Menschen Glauben findet oder nicht.
Gottes Barmherzigkeit, die in ihm wirkt, ist so grenzenlos, dass er sie allen schenkt, selbst denen, die weglaufen oder davon nichts wissen wollen.
Die Kraft der Liebe, die am Kreuz sichtbar wird – denn wer hat größere Liebe als der, der sein Leben lässt für seine Freunde und Feinde? –, ist stärker als jede andere Kraft. Sie tilgt jede Schuld und löscht jede Sünde – jede! Sie bricht dem Bösen das Kreuz und dem Tod das Genick.
Gott hat seinen Sohn nicht auf die Erde geschickt, damit wir ihm Beifall klatschen, damit er bei uns Erfolg hat. Er tut in völliger Souveränität und Freiheit, was er will. Er tut das zum Heil der Menschen, nicht weil wir es verdient haben, sondern weil er von sich aus jedes seiner Menschenkinder liebt – jedes, es sei gut oder böse (Losung). Darauf läuft die Bibel, darauf läuft letzten Endes alles hinaus.
Darum und nur darum habe ich Hoffnung für mich und für dich und für uns alle.
Gebet: Ja, Herr, ob du bei mir Glauben findest, dafür kann ich meine Hand nicht ins Feuer legen. Schenke ihn mir. Aus eigener Kraft bin ich zu schwach dazu. Und wenn mein Glaube so klein wie ein Senfkorn ist, so kannst du ihn keimen und wachsen lassen, damit er groß wird und Frucht bringt. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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