Losung: Das ist's,
was der HERR gesagt hat: Ich erzeige mich heilig an denen, die mir nahe sind,
und vor allem Volk erweise ich mich herrlich. 3.Mose 10,3
Lehrtext: Gott hat
das Wort dem Volk Israel gesandt und Frieden verkündigt durch Jesus Christus,
welcher ist Herr über alle. Apostelgeschichte 10,36
Liebe Leserin, lieber Leser,
können sich deine Kinder sicher sein, dass sie willkommen
sind, wenn sie in dein Haus kommen?
Ich musste mir Gott sei Dank eine solche Frage nie stellen.
Für mich war es, solange meine Eltern lebten, selbstverständlich, dass ich
ihnen willkommen war. Hoffentlich war das bei dir auch so. Und hoffentlich ist
das bei unseren Kindern auch so, dass sie uns ganz selbstverständlich
willkommen sind, egal wie alt sie sind, egal mit welchen Problemen und Sorgen
sie zu uns kommen.
Kannst du dir genauso selbstverständlich sicher sein, dass
du Gott willkommen bist?
Nun, was ihn betrifft, stimmt das auf jeden Fall. Das gehört
zum Kern meines Glaubens. Aber was dich betrifft, musst du dich selbst fragen,
ob du zweifelst oder unsicher bist. Mir tut das extrem gut, dass ich genauso
selbstverständlich davon ausgehe, Gott willkommen zu sein, wie ich meinen
Eltern willkommen war. Aber ich weiß auch, dass alle anderen ihm genauso
willkommen sind wie ich. Und ich wäre mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn ich
deshalb eifersüchtig wäre.
Warum ich das weiß? Das sagt mir der heutige Lehrtext in
einer neuen Übersetzung: »Da begann Petrus zu sprechen: "Jetzt erst habe
ich richtig verstanden, dass Gott niemanden wegen seiner Herkunft bevorzugt
oder benachteiligt. Alle
Menschen sind ihm willkommen, ganz gleich, aus welchem Volk sie stammen, wenn
sie nur Ehrfurcht vor ihm haben und so leben, wie es ihm gefällt. Ihr
kennt die Friedensbotschaft Gottes, die er dem Volk Israel durch Jesus Christus
mitgeteilt hat, und er ist ja der Herr über alle.«
Dass wir gemeinsam Gott willkommen sind, war nicht immer
selbstverständlich. Die Menschen des Alten Testaments glaubten noch, dass Gott
nur ihrem Volk nahe sei (Losung). Sie fingen erst an zu begreifen, dass
der einzige Gott und Schöpfer aller Dinge, der Gott aller Menschen ist, ob diese
das nun wissen oder nicht. Aber das, was Menschen von ihm im Alten Testament
aufgeschrieben haben, war ihm nicht genug. Er wollte sich allen in seiner
ganzen Herrlichkeit zeigen und offenbaren. Und er hat das in seinem Sohn Jesus
Christus getan. So ist sein Friedenswort ausgehend vom Volk Israel (Lehrtext) in
die ganze Welt gekommen bis zu dir und zu mir.
Als Kind bin ich nicht immer gern heimgekommen. Wenn ich
eine schlechte Note in der Schule geschrieben hatte, habe ich mich mit
schlechtem Gewissen durch die Haustür gedrückt. Wenn ich irgend einen dummen
Fehler gemacht hatte, ebenso. Mein Vater hat sich deshalb auch längst nicht
über alles gefreut, was ich so mit nach Hause gebracht habe. Aber er hat mir
verziehen, auch den R4, den ich bei einem Wildunfall geschrottet habe kurz
nachdem ich meinen Autoführerschein bekam. Aber auch wenn es wegen solcher
Dinge manchmal Krach gab, willkommen war ich ihm doch immer.
Und genauso ist es bei Gott. Nein, nicht genauso. Ich weiß,
dass er mir keinen Krach macht, was immer ich mir habe zu Schulden kommen lassen.
Es reicht ihm schon, dass ich mich selber über meine Fehler ärgere, wegen
meines Versagens ein schlechtes Gewissen habe und mir wegen mancher Schuld
selbst Vorwürfe mache. Und darum widerspreche ich auch Petrus, der meint, dass Gott
nur die willkommen seien, die so leben, wie es ihm gefällt (Lehrtext). Das hat
auch Petrus nicht geschafft und kläglich versagt, als er den gefangenen Jesus
verleugnet hatte. Und trotzdem blieb er seinem Herrn willkommen als Sendbote
des Glaubens.
Darum kann auch ich mich immer wieder an ihn wenden und
weiß, dass ich mit meinen Anliegen bei ihm an der richtigen Adresse bin. Dass
er mich gerade dann liebt, wenn ich seine Liebe dringend brauche.
Gebet: Herr, ich danke dir, dass die Tür zu dir
immer offen steht und ich jederzeit kommen kann. Du hörst meine Gebete an. Du
tröstest und stärkst mich. Und gibst mir neuen Lebensmut. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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