Losung: Ich weiß, dass mein Erlöser lebt. Hiob 19,25
Lehrtext: Paulus schreibt: Das ist
gewisslich wahr und ein Wort, des Glaubens wert, dass Christus Jesus in die
Welt gekommen ist, die Sünder selig zu machen, unter denen ich der erste bin.
1.Timotheus 1,15
Liebe Leserin, lieber Leser,
in der heutigen Losung sagt Hiob: „Ich weiß…“. So voll kann
ich den Mund nicht nehmen. Ich weiß nicht, ob mein Erlöser lebt. Aber ich
glaube es. Ich vertraue darauf. Wüsste ich es, müsste ich nicht mehr glauben.
Mir liegt der Satz näher, der öfter bei einer Beerdigung gesagt wird: „Möge
er/sie nun schauen, was er/sie geglaubt hat.“ Aber ob nun ‚wissen‘ oder
‚glauben‘ – mit dem heutigen Losungswort habe ich dem Tod etwas
entgegenzusetzen. Oft scheint es ja so zu sein, als habe er das letzte Wort.
Viele verstummen angesichts seiner Gegenwart und Macht. Ich will mir von ihm
den Mund nicht verbieten lassen. Ich will ihm vielmehr sagen: „Ja, du bist
stärker als ich. Du wirst mir noch einmal eine letzte Niederlage zufügen, wenn
man mich in den Sarg und ins Grab legt. Aber du wirst nur diesen Kampf gewinnen
und nicht die Schlacht. Du wirst am Ende der große Verlierer sein und nicht
ich. Denn das sage ich dir in dein Totengesicht: Mein Erlöser lebt, der dich
besiegt und mich befreit.“
Im Mittelalter glaubte man, dass nur die Gerechten
auferstehen würden, die anderen aber, die Sünder, auf ewig im Totenreich
schmoren müssten. Warum es zu diesem Irrglauben gekommen ist, weiß ich nicht.
Vielleicht wollte die Kirche damals mit der Höllenangst der Gläubigen Geld
verdienen. Dagegen sagt die Bibel, dagegen sagt der Apostel Paulus im heutigen
Lehrtext: „Jesus Christus ist in die Welt gekommen, die Sünder zu
retten, unter denen ich der größte bin.“ Nein, Paulus hat mit seinen Sünden
nicht kokettiert. Er hat vor seiner Bekehrung zum Glauben an Jesus Christus die
Christen mit Feuer und Schwert verfolgt. So heißt es in der Apostelgeschichte:
»Er schnaubte mit Drohen und Morden gegen die Jünger des Herrn.« Doch genau
deswegen ist Jesus gekommen, um Sünder wie ihn und mich zu retten (= selig zu
machen).
Es lebt ja nicht nur mein Erlöser, sondern auch deiner und
der aller Menschen, für die Jesus gekommen ist. Und er wird sich, wie der
nächste Satz nach der Losung heißt, „als der Letzte über dem Staub erheben“.
Der Tod ist eine große Macht. Aber er ist nur etwas Vorletztes. Der Letzte ist der, der auch der Erste war, der lebendige Gott, der seine Geschöpfe nicht dem Tod überlässt, sondern sie aus seinen Klauen rettet, damit sie bei ihm sind für immer.
Der Tod ist eine große Macht. Aber er ist nur etwas Vorletztes. Der Letzte ist der, der auch der Erste war, der lebendige Gott, der seine Geschöpfe nicht dem Tod überlässt, sondern sie aus seinen Klauen rettet, damit sie bei ihm sind für immer.
Ob das wirklich so ist, weiß ich nicht. Aber ich glaub’s.
Und mit diesem Gottvertrauen, möchte ich auch einmal meine letzte Reise
antreten, wozu mir mein Erlöser Gnade geben möge.
Gebet: Ja Herr, der
Tod ist groß. Aber du bist größer. Der Tod ist tot. Aber du lebst. Der Tod will
mich verderben. Aber du wirst mich retten. Und wenn er eines Tages kommt, mich
zu holen, will ich den Glaubensmut haben und ihm sagen: Hole mich nur. Das wird
dir nichts nützen. Du musst mich wieder hergeben. Denn mein Erlöser lebt und du
bist nur Staub unter seinen Füßen. Amen
Herzliche Grüße
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