Losung: Mein Knecht,
der Gerechte, wird den Vielen Gerechtigkeit schaffen; denn er trägt ihre
Sünden. Jesaja 53,11
Lehrtext: Der Menschensohn ist nicht
gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und sein Leben gebe
als Lösegeld für viele. Markus 10,45
Liebe Leserin, lieber Leser,
hast du das schon mal erlebt, dass ein anderer für einen
Fehler, den du gemacht hast, die Verantwortung auf sich genommen hat? Oder hast
du das selbst schon mal für einen anderen getan, für einen Mitarbeiter oder
dein eigenes Kind? Ich finde, dass das für jeden Vorgesetzten
selbstverständlich sein sollte. Denn genau diese Fähigkeit qualifiziert einen
Menschen dazu, ein Vorgesetzter für andere zu sein. Ich weiß aber auch, dass
das nicht selbstverständlich ist.
Und darum ist es auch alles andere als selbstverständlich,
dass der geheimnisvolle „Knecht Gottes“ (Losung), wie Luther übersetzt, oder sein Bote,
wie es heute heißt, die Sünden der Vielen auf sich nimmt und so die Schuldigen
wieder gerecht macht (=rechtfertigt). Erstaunlich, dass bereits der Prophet
Jesaja im Alten Testament davon spricht (Losung).
Später hat sich Jesus mit diesem unbekannten „Knecht“ Gottes identifiziert und darüber nicht nur gepredigt, sondern entsprechend gelebt. Er hat, wie es an anderer Stelle in der Bibel heißt, als Lamm Gottes die Sünden der Welt aufs Kreuz getragen, auch deine und meine. So hat er uns davon befreit und wieder gerecht gemacht.
Er kam von Gott zu uns, nicht um zu herrschen und zu richten. Er kam, um denen, die versagt haben, zu dienen und die Niedergeschlagenen aufzurichten. So hat er seinem Jünger, dem Versager Petrus, gedient, indem er sein Leben auch für ihn, der ihn verleugnet hatte, hingegeben hat. So hat er ihn von seiner Verzweiflung befreit und wieder aufgerichtet, damit er sein Bote sein konnte. So gibt er sein Leben für dich und für mich hin und richtet uns wieder auf, wenn uns unsere Sorgen und Angst, Schuld und Lasten niederdrücken.
Später hat sich Jesus mit diesem unbekannten „Knecht“ Gottes identifiziert und darüber nicht nur gepredigt, sondern entsprechend gelebt. Er hat, wie es an anderer Stelle in der Bibel heißt, als Lamm Gottes die Sünden der Welt aufs Kreuz getragen, auch deine und meine. So hat er uns davon befreit und wieder gerecht gemacht.
Er kam von Gott zu uns, nicht um zu herrschen und zu richten. Er kam, um denen, die versagt haben, zu dienen und die Niedergeschlagenen aufzurichten. So hat er seinem Jünger, dem Versager Petrus, gedient, indem er sein Leben auch für ihn, der ihn verleugnet hatte, hingegeben hat. So hat er ihn von seiner Verzweiflung befreit und wieder aufgerichtet, damit er sein Bote sein konnte. So gibt er sein Leben für dich und für mich hin und richtet uns wieder auf, wenn uns unsere Sorgen und Angst, Schuld und Lasten niederdrücken.
Mancher meint zwar, dass er das alles nicht nötig habe, weil
er selbst schon gerecht sei. Aber gerade die Selbstgerechtigkeit ist für einen
selbst und noch mehr für andere eine besonders schwere Last. Manche meinen, sie
seien sich keiner Schuld bewusst, da sie keine Fehler machen würden, sondern im
Recht seien und deshalb auch niemand um Entschuldigung bitten müssten. Aber wie
soll ein Mensch, der immer Recht haben will, gerechtfertigt werden?
Von Augustinus über Luther bis zu Karl Barth spielte in der
Geschichte der Theologie die Erkenntnis eine große Rolle, dass kein Mensch sich
selbst rechtfertigen und auch niemand sich selbst ent-schuldigen kann. Einfacher
gesagt: Niemand kann sich am eigenen Zopf aus dem eigenen Sumpf ziehen: kein
Pfarrer, kein Präsident, kein Bischof, kein Heiliger, kein Papst und auch sonst
niemand. Nur Christus vermag uns am Zopf aus unserem Sumpf zu ziehen, sogar die
Glatzköpfe. Nur er kann einen
Menschen ganz und gar frei und wieder unbeschwert machen. Stimmt schon, das ist
eine Behauptung, aber eine, die jeder Überprüfung standhält.
Gebet: Herr, ich weiß längst, dass es nichts
bringt, sich vor anderen zu rechtfertigen, wenn man etwas falsch gemacht hat.
Ich weiß längst, dass ich manches böse Wort nicht mehr zurücknehmen kann. Dass
ich es nicht mehr ungeschehen machen kann, wenn ich einen anderen verletzt
habe. Dass ich mein Versagen nicht mehr schönreden kann. Ich bin versucht, das
immer wieder zu tun. Aber je mehr ich strample, desto tiefer versinke ich in
meinem Sumpf. Ich hab nur die eine Chance, dass ich von mir absehe und auf dich
schaue, dir im Glauben meine Hand hinhalte und mich herausziehen lasse. Deswegen
ist meine Schuld nicht vergessen, aber vergeben. Und damit kann ich leben. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
2000. Losungsauslegung seit Mai 2010
2000. Losungsauslegung seit Mai 2010
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