Losung: Siehe, der
Himmel und aller Himmel Himmel und die Erde und alles, was darinnen ist, das
ist des HERRN, deines Gottes. 5.Mose 10,14
Lehrtext: Gottes
unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der
Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt. Römer 1,20
Liebe Leserin, lieber Leser,
erinnerst du dich noch an das Märchen vom Gestiefelten
Kater? Wer es nicht mehr so genau weiß, kann es ja in seinem Märchenbuch oder hier nachlesen.
Es lohnt sich. Jedenfalls gelingt es dem Kater, dass sein Herr, ein armer Müllerbursche,
in der Kutsche des Königs mitfahren darf. Sie sind unterwegs zum Schloss des Zauberers.
Der Kater aber ist vorausgegangen und zu einer großen Wiese gekommen, wo über
hundert Leute waren und Heu machten. "Wem ist die Wiese, ihr Leute?"
fragte der Kater. "Dem großen Zauberer." - "Hört, jetzt wird
gleich der König vorbeifahren, wenn er wissen will, wem die Wiese gehört, so
antwortet: dem Grafen; und wenn ihr das nicht tut, so werdet ihr alle
erschlagen." Darauf ging der Kater weiter und kam an ein Kornfeld und dann
zu einem Eichenwald. Immer wieder sagte er das gleiche zu den Leuten. Die taten,
wie ihnen geheißen, da der Kater in seinen Stiefeln und mit seinem Federhut
höchst ungewöhnlich aussah und sie sich fürchteten. Kurz und gut: Der Kater
bringt den Zauberer dazu, sich in eine Maus zu verwandeln, frisst ihn auf, und
nun gehört das Schloss des Zauberers mit den großen Wiesen, Feldern und Wäldern
seinem Herrn, den er beim König als Grafen ausgegeben hatte. Schließlich
heiratet der Müllersohn die Königstochter und lebt mit ihr glücklich bis ans
Ende ihrer Tage. Das alles hat er der List, Lüge und Tücke des Gestiefelten
Katers zu verdanken.
Doch bei der heutigen Losung haben wir es nicht mit einem
Märchen, sondern mit der Bibel zu tun. Da spricht auch nicht ein Kater, sondern
Moses höchstpersönlich. Er sagt: »Dem Herrn, eurem Gott, gehört der weite Himmel, die Erde
und alles, was dort lebt. Doch euren Vorfahren wandte er seine besondere
Liebe zu. Euch, ihre Nachkommen, hat er aus allen Völkern auserwählt, sein Volk
zu sein. Das seid ihr heute noch!«
Weil das so ist und ich daran nicht zweifle, nehme ich mir
die Freiheit und sage: Du bist ein Sohn / eine Tochter des Herrn, deines
Gottes. Alles was ihm gehört, gehört auch dir: Sonne, Mond und Sterne, Himmel
und Erde, Luft und Wasser, Land und Feuer, alle Tiere unter dem Himmel, auch
der Wind und der Schnee, die Blumen und die Früchte, der Raureif, der
Sonnenaufgang, der Gesang der Vögel, das bunte Herbstlaub, die Musik und die
Liebe… – die ganze weite Welt, sie gehört dir. Gott hat sie dir geschenkt,
damit du dich an ihr und in ihr freust und ihn dafür lobst und ihm dankst.
Das alles, was er dir geschenkt hat, ist für dich ein Hinweis
auf ihn, deinen Gott. Denn ohne ihn ist nichts, was ist. Und durch ihn ist
alles, was ist, auch du und auch ich (Lehrtext).
Der Kater hat die Leute mit Drohungen zum Lügen verführt.
Mose muss nicht drohen und auch nicht lügen. Er sagt schlicht und einfach, was
er glaubt und weiß. Warum sollte ich ihm das nicht abnehmen? Kein Märchen auf
der ganzen Welt kann mir so etwas Schönes erzählen, das auch noch wahr ist. Natürlich
gehört dir das alles nicht allein. Aber schmälert das deinen Reichtum, wenn du
ihn mit anderen teilst? Und wenn du das nächste Mal nicht gut drauf bist, dich
vielleicht unbedeutend und minderwertig fühlst, dann geh raus, schau dir die
Welt an und sage:
Gebet: Wow, Herr, das alles ist mir geschenkt, ohne
dass ich etwas dafür getan habe. So sehr liebst du mich. Ich habe allen Grund,
mich über dich zu freuen und dich zu lieben. Ich habe allen Grund, aufrecht und
mit erhobenem Haupt durch deine Welt zu gehen. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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