Losung: HERR, so vergib nun die Missetat dieses Volks nach deiner großen Barmherzigkeit. 4.Mose 14,19
Lehrtext: Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Matthäus 6,12
Liebe Leserin, lieber Leser,
wenn du einem Unrecht getan hast, bittest du ihn dann um Vergebung, auch wenn es sich um ein Kind handelt? Und wie machst du das?
Oder gehörst du zu denen, die sich grundsätzlich nicht entschuldigen, weil sie meinen, immer alles richtig zu machen?
Oder gehörst du zu denen, die sich grundsätzlich nicht entschuldigen, weil sie meinen, immer alles richtig zu machen?
Bei Losung und Lehrtext heute fällt mir auf, dass hier das „Zauberwort“ fehlt. Sie sind mehr eine Aufforderung an Gott als eine Bitte. Das ist ungewöhnlich. Wenn ich einem anderen Unrecht getan habe, dann ist es das Mindeste, dass ich sage „ich bitte dich um Verzeihung, um Entschuldigung, um Vergebung“. Manche sagen dann nur „Tschuldigung“. Das ist besser als nichts, aber nicht korrekt. [Ja, es gibt Situationen, da ist es wichtig, sich korrekt auszudrücken, auch wenn das dem einen oder anderen spießig vorkommt.] Denn verzeihen, entschuldigen und vergeben, kann ich mir nicht selbst. Darum kann ich nur ausdrücklich bitten und muss es dann dem anderen überlassen, ob er vergeben will oder nicht.
Nun unterlassen die Menschen, denen in Losung und Lehrtext heute nach Vergebung verlangt, genau dies. Sie bitten Gott nicht darum, sondern rufen das von ihm ab.
Wie soll ich das verstehen? Offenbar gehen sie davon aus, dass der barmherzige Gott sowieso vergibt, so wie das auch ein Vater unter normalen Umständen tut, und noch mehr. Und ich denke, sie haben Recht. Unseren Gott „macht“ zu Gott, dass er barmherzig ist und vergibt. Das ist sozusagen sein Beruf.
Und wenn ich dann im Vaterunser bete „Und vergib mir meine Schuld“ (Lehrtext), dann erinnere ich mich damit selbst daran. Dann mache ich mir bewusst: Ja, ich habe es nötig, dass mir immer wieder von Gott und den Menschen vergeben wird. Ich lebe sozusagen von seiner Vergebung. Ich kann froh sein, dass mein Gott barmherzig ist. Und ich habe es nötig, dass ich auch anderen vergebe, selbst dann, wenn sie mich nicht darum bitten. Genau daran erinnere ich mich bei jedem Vaterunser oder sollte das wenigstens im eigenen Interesse tun.
Und noch etwas. Aus der Losung erfahre ich, dass ich Gott nicht nur für mich selbst, sondern auch für andere um Vergebung bitten kann. Hast du das schon mal gemacht? Was würde es denn für dein Verhältnis zu ihnen bedeuten, wenn du das tätest? Wenn nicht nur du denen vergeben würdest, die an dir schuldig geworden sind, sondern auch Gott bitten würdest, ihnen zu vergeben?
Zu guter Letzt noch ein Gedanke zum Grübeln vom Philosophen Friedrich Nietzsche. Er lässt seinen Zarathustra sagen: „Tut dir ein Freund Übles, so sprich, ich vergebe dir, was du mir tatest. Dass du es aber dir tatest, wie könnte ich das vergeben!“
Gebet: Herr, du hast mir ja in deiner großen Barmherzigkeit längst vergeben noch bevor ich auf den Gedanken komme, dich darum zu bitten. Und auch ich soll anderen sogleich vergeben, noch bevor sie mich darum bitten. Ja selbst dann, wenn sie das nicht tun. Das fällt mir schwer. Aber wenn du mir schon so vergibst, dann kann, darf und will ich nicht dahinter zurückbleiben. Dann will auch ich ein Mensch sein, der von deiner Vergebung lebt und andere von seiner Vergebung leben lässt. Amen
Herzliche Grüße
Hans Löhr
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