Freitag, 19. März 2021

Ich bin ein Mensch. Du aber bist Gott. hl

Losung: Haltet meine Satzungen und tut sie; ich bin der HERR, der euch heiligt. 3.Mose 20,8

Lehrtext: Jesus spricht: Wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute. Matthäus 7,24

Liebe Leserin, lieber Leser,

sorry, aber seitdem ich für mich das Zentrum der Bibel und des Glaubens entdeckt habe, gebe ich keine Ruhe mehr und komme immer wieder darauf zurück. Wer öfter diese Losungsauslegungen liest, weiß wohl schon, was jetzt kommt. Nun denn:

In der Losung sagt Gott, dass ich seine Gebote und Verbote beachten soll. Soweit so gut. Aber welche? Alle 600? Jesus sagt in der Bergpredigt (Matthäus 5 bis 7), aus der auch unser Lehrtext kommt:
»Behandelt die Menschen so, wie ihr selbst von ihnen behandelt werden wollt – das ist es, was das Gesetz und die Propheten
(= die hebräische Bibel) fordern.« Und im Markusevangelium sagt er, dass das höchste Gebot das Doppelgebot der Liebe ist: „Du sollst Gott und deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Ist das das Zentrum der Bibel und des Glaubens? Es geht noch eine Umdrehung radikaler. In jener Bergpredigt sagt er auch:

»Ihr wisst, dass es heißt: ›Liebe deinen Mitmenschen; hasse deinen Feind.‹ Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für alle, die euch verfolgen. So erweist ihr euch als Kinder eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne scheinen auf böse Menschen wie auf gute, und er lässt es regnen auf alle, ob sie ihn ehren oder verachten. Wie könnt ihr von Gott eine Belohnung erwarten, wenn ihr nur die liebt, die euch ebenfalls lieben? Das tun auch die Betrüger! Was ist denn schon Besonderes daran, wenn ihr nur die liebt, die euch ebenfalls lieben? Das tun auch die, die Gott nicht kennen! Nein, wie die Liebe eures Vaters im Himmel, so soll auch eure Liebe vollkommen sein.« (Matthäus 5,43-48) Das also ist es, was die tun sollen, die ihn hören. (Lehrtext)

Jetzt sind wir fast am Ziel. Doch man muss schon genau lesen. Die Feindesliebe, zu der Jesus aufruft, ist »die vollkommene Liebe unseres Vaters im Himmel«. Er ist es, den der sterbende Jesus am Kreuz bittet: »Vater vergib ihnen (meinen Mördern und Feinden), denn sie wissen nicht, was sie tun.« (Lukas 23,34) Von nun an gilt für alle, die sich Christen nennen, dass niemand größere Liebe hat, als wer sein Leben lässt für seine Feinde.

Doch das kann ich nicht. Ich kann für sie beten, ich kann versuchen, ihnen Gutes zu tun. Aber ich bin nicht bereit, für meine Feinde mein Leben zu lassen. Das geht über meine Kraft und über meinen Glauben. Aber er kann es. Jesus hat es am Kreuz der Welt gezeigt. Von nun an gilt, dass niemand mehr von seiner bedingungslosen Liebe ausgeschlossen ist, nicht einmal sein schlimmster Feind und Mörder. Umso mehr gilt das auch für dich und für mich. Das Problem, ob wir Gott recht sind, ist damit ein für alle Mal gelöst. Jetzt können wir frei und unbeschwert leben und ihm dafür aus Dankbarkeit folgen.

Gebet: Herr, ich überlege mir, wem ich meine Liebe schenke. Du nicht. Ich berechne, wer meine Liebe verdient hat. Du nicht. Ich freue mich klammheimlich, wenn es denen nicht gut geht, die ich nicht leiden kann. Du nicht. Ich bin ein Mensch. Du bist Gott. Meine Liebe ist begrenzt. Deine ist unbegrenzt. Ich stelle Bedingungen. Du nicht.

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr                                       

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