Losung: Jakob sprach zu Josef: Geh hin und sieh, ob's gut steht um deine Brüder und um das Vieh. 1.Mose 37,14
Lehrtext:
Ein jeder sehe nicht auf
das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient. Philipper 2,4
Liebe
Leserin, lieber Leser,
tut
mir leid, wenn ich das sagen muss: du bist kurzsichtig. Wir alle sind
kurzsichtig, wenn es um die Zukunft geht. Wir können nicht mal um die nächste
Kurve schauen. Das ging den Menschen der Bibel nicht anders.
Hätte
Jakob damals gewusst, welche Katastrophe er mit dem harmlosen Auftrag (Losung) auslösen
würde, als er seinen Sohn Josef zu den anderen Söhnen schickte, er hätte nichts
gesagt. Aber wenn er das Ende vor Augen gehabt hätte, wenn er gewusst hätte,
wozu die Katastrophe letztlich führen würde, vielleicht hätte er sich doch
überwunden und geschehen lassen, was nach Gottes Plan geschehen musste.
Doch
der Reihe nach:
Der
Auftrag Jakobs an seinen Sohn Josef war für diesen fatal. Als die 10 älteren
Brüder den hochnäsigen Lieblingssohn ihres Vaters sahen und seine
herablassenden Reden hörten, wurden sie von ihrer Eifersucht und ihren
Hassgefühlen überwältigt. Sie steckten ihn in eine Grube, verkauften ihn als
Sklave nach Ägypten und logen dem Vater vor, dass Josef von einem wilden Tier
zerrissen worden sei.
Soweit,
so schlimm. Doch wundersamerweise wurde das, was für Josef zunächst so fatal
war, letzten Endes zum Glücksfall für alle. Denn jener Auftrag des Vaters an
Josef war der erste Schritt einer langen Reihe weitere Schritte, der dazu
führte, dass die Familie Jakobs und das Vieh vor einer Hungerkatastrophe
bewahrt worden sind. Ja, ich sehe das auch so wie im Buch der Sprüche in
Kapitel 16 Vers 9: »Des Menschen Herz denkt sich seinen Weg, aber der Herr
lenkt seinen Schritt«. Wer genaueres wissen will, kann das im ersten Buch Mose
im Kapitel 37 und in den folgenden nachlesen.
Was
habe ich mir im Laufe meines Lebens nicht alles „erdacht“, und dann ist doch
vieles anders gekommen als von mir geplant. Und das war vielleicht, das war
bestimmt gut so. Denn manches von dem, was mir jetzt wertvoll und wichtig ist,
ich denke nur an meine beiden jüngeren Kinder, wäre nicht geschehen, wenn es
nur nach mir gegangen wäre.
Und
wie ist das bei dir? Konntest und kannst du dein Leben so führen, wie du es dir
ausgedacht und geplant hast? Oder hast auch du den Eindruck, dass auf deinem
Lebensweg Gott die Weichen gestellt hat. Und kannst du im Rückblick dafür
dankbar sein?
Auch dem Lehrtext heute kann ich etwas abgewinnen. Würde ich nur immer auf mich sehen, auf meinen Vorteil, auf das, was mir nützt, ich würde mich im Kreise drehen, wäre mir selbst der Mittelpunkt und damit anderen eine Last. Wahrscheinlich kommen wir im Leben nur dann weiter, wenn wir uns nicht nur selbst im Blick haben, sondern unsere Mitmenschen auch. Was sollte ich nur ohne sie tun? Wo wäre ich denn ohne sie? Auch durch sie hat Gott meinen Schritt gelenkt und wird das auch künftig tun.
Gebet: Herr, du
hast den Überblick über den Lauf der Welt und den Lauf meines kleinen Lebens. Und
auch wenn ich nach deinem Willen Verantwortung für meinen Lebensweg übernehmen
soll, so bist du es doch, der mich letztlich vor Irrwegen und Abwegen bewahrt
und "mich auf rechter Straße“ führt. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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