Ob Gott würfelt? hl

 Losung: Der Mensch wirft das Los; aber es fällt, wie der HERR will. Sprüche 16,33

Lehrtext: Ihr solltet sagen: Wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun. Jakobus 4,15

Liebe Leserin, lieber Leser,

»Gott würfelt nicht« schrieb der geniale Wissenschaftler Albert Einstein am 4. Dezember 1926 in einem Brief an seinen Kollegen Max Born. Damit wollte er sagen, dass die Physik keinen Zufall kennt, wie es die Quantenphysik annimmt. Und er fügte noch hinzu: »Die Theorie liefert viel, aber dem Geheimnis des Alten (= Gott) bringt sie uns kaum näher.«
Noch im Jahr 1942 schrieb er in einem anderen Brief: »Es scheint hart, dem Herrgott in die Karten zu gucken. Aber dass er würfelt, kann ich keinen Augenblick glauben.« Dem widersprach sein dänischer Kollege Niels Bohr: »Aber es kann doch nicht unsere Aufgabe sein, Gott vorzuschreiben, wie Er die Welt regieren soll.«

Ich bin kein Physiker und habe deshalb von der Relativitätstheorie und der Quantenmechanik nur einen blassen Schimmer. Aber mit dem heutigen Losungswort kann ich sagen: Der Mensch wirft die Würfel. Aber sie fallen so, wie Gott es will. Für mich mag das wie Zufall erscheinen. Doch er kennt keinen Zufall.

Ja, ich winziges Menschlein kann mir viel ausdenken und viel planen. Ich kann mir in den Kalender und auf To-Do-Listen schreiben, was ich morgen tun will. Ich kann weit in die Zukunft planen. Doch wer hätte Anfang 2020 gedacht, dass die Zeit der Planungssicherheit erst einmal vorbei ist, nicht nur für ihn, sondern weltweit? Und wer kann mit Sicherheit sagen, ob wir in den nächsten Monaten  wieder verreisen können? Und falls doch, ob wir dann mit Sicherheit noch am Leben sein werden?

Denn auch ich glaube, was der Lehrtext heute sagt: »Wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun.« Und wenn er nicht will, wird weder das eine noch das andere geschehen.

Darum gebe ich Niels Bohr recht: »Es kann doch nicht unsere Aufgabe sein, Gott vorzuschreiben, wie Er die Welt regieren soll.«

Gebet: Herr, alles hängt jederzeit ganz und gar von dir ab, von dem was du willst und tust. Alles. Darum will ich mir keine Sorgen machen und nicht ängstlich in die Zukunft schauen. Es kommt sowieso nur so, wie du willst. Doch das will ich: Dir vertrauen, dass du es letzten Endes mit mir und allem gut meinst und machst. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr                                       

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