Losung: Gideon sprach zu dem Engel des HERRN:
Ist der HERR mit uns, warum ist
uns dann das alles widerfahren? Richter 6,13
Lehrtext:
Jesus war hinten im Boot
und schlief auf einem Kissen. Und sie weckten ihn auf und sprachen zu ihm:
Meister, fragst du nichts danach, dass wir umkommen? Markus 4,38
Liebe Leserin, lieber Leser,
Und immer, wenn Israel gesät hatte, kamen die Midianiter
und Amalekiter und lagerten sich gegen sie und vernichteten die Ernte des
Landes bis hin nach Gaza und ließen nichts übrig an Nahrung in Israel, weder
Schafe noch Rinder noch Esel. Da erschien dem Gideon der Engel des HERRN und
sagte: »Der HERR steht dir bei, du starker Kämpfer!« Gideon erwiderte: »Ach, mein Herr, wenn Gott uns wirklich beisteht, warum geht
es uns dann so schlecht? Wo sind all die Wunder, von denen unsere Eltern
uns erzählt haben? Sie sagen, der HERR habe uns aus Ägypten befreit. Aber was
ist jetzt? Er hat uns verlassen.«
Die Klage des Gideon ist so alt wie die ältesten Teile
der Bibel. Und trotzdem ist sie so aktuell wie eh und je. Vielleicht hast auch
du schon so gedacht oder auch geklagt wie er: „Ach Gott, wenn du wirklich für
mich da bist, warum geht es mir dann so schlecht?“
Was die Israeliten zur Zeit Gideons betrifft, sagt die
Bibel: ‚Der Grund ist, weil ihr den Göttern anderer Völker nachgelaufen seid.‘ Ich
denke schon, dass da was dran ist. Denn auch ich verstehe Gottes Wort als eine
Anleitung zum guten Leben. Wer die zehn Gebote beachtet sei es in
der Ehe, in der Familie, am Arbeitsplatz in der Nachbarschaft und auch sonst,
dem bleibt wohl eine ganze Menge Stress erspart und seinen Mitmenschen auch. Erst
recht betrifft das das Liebesgebot Jesu.
Und trotzdem kann es dir schlecht gehen und mir auch.
Und du wirst wahrscheinlich keine Antwort finden. Und ich werde dir und mir
auch keine geben können. Tatsache ist, wir leben in einer Welt, die so ist wie
sie ist mit ihren Licht- und Schattenseiten. Tatsache ist, ich bin so wie ich
bin, mit meinen Licht- und Schattenseiten. So ist die Wirklichkeit, so ist das
Leben nun mal von Gott geschaffen. Ein anderes gibt es nicht. Aber ich klage
deshalb nicht. Jedenfalls nicht jetzt. Alles in allem geht es mir in dieser Zeit und in diesem Land besser als den meisten anderen
Menschen auf der Welt und in der Geschichte. Ja, ich liebe mein
Leben und hänge an ihm. Und bei allem, was auch schwer war und schwer ist, bin
ich doch Gott dankbar, dass er es mir geschenkt hat.
Und wenn ich nun den Lehrtext lese, frage ich auch: ‚Wie
kann es sein, dass es für diejenigen, die Jesus ganz nahe stehen, einen Sturm
gibt, den sie fürchten wie den Tod?‘ Wie kann es sein, dass du und ich, die wir
doch glauben, in solche Stürme geraten können? Ob die Antworten, die wir uns dann zurechtlegen, auch befriedigen?
Ich muss es akzeptieren, dass stürmische Zeiten zu
meinem Leben dazugehören. Aber ich kann auch zugeben, dass ich sie bisher alle
überstanden habe. Wohl habe ich meine seelischen Narben davongetragen, aber ich
bin nicht untergegangen und nicht zerbrochen. Und du doch auch nicht. Und darum
sage ich:
Gebet: Herr, du hast damals den Sturm der Angst in den Herzen deiner Jünger
gestillt. Du hast das auch bei mir getan, nicht nur einmal. Manches Mal wusste
ich nicht mehr, wie es weitergeht. Doch du hast mir einen neuen Weg gezeigt.
Manches Mal schien meine Hoffnung zu erlöschen. Doch du hast das Feuer wieder
entfacht. Von diesen Erfahrungen zehre ich. Sie helfen mir, dass ich
zuversichtlich bleibe.
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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