Losung: Du bist ein Gott, der mich sieht. 1.Mose 16,13
Lehrtext: Der Zöllner stand ferne, wollte auch die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig! Lukas 18,13
Liebe Leserin, lieber Leser,
leider sehe ich meine dreijährige Enkeltochter Lilly
nicht so oft, gerade jetzt nicht in der Pandemie. Doch als ich vor vier Wochen
vor ihrem Haus stand und sie mich durchs Küchenfenster erspähte, strahlte sie
übers ganze Gesicht und hüpfte vor Freude. Ich selbst strahlte auch, ließ aber
mehr mein Herz als meine Beine hüpfen.
Also, dass Gott vor Freude hüpft, wenn er mich sieht,
kann ich mir nicht so recht vorstellen. Außerdem sieht er mich ja ständig.
Trotzdem, so glaube ich, lässt seine Freude nicht nach. Und auch er strahlt
über das ganze Gesicht wie Lilly.
In der Bibel wie auch am Schluss eines Gottesdienstes
kommt das als Segenswunsch zur Sprache: »Der Herr lasse sein Angesicht leuchten
über dir und sei dir gnädig …« Und in einem alten Lied heißt es:
»Von Gott kommt mir ein Freudenschein,
wenn du (Jesus) mich mit den Augen dein
gar freundlich tust
anblicken.« (Evang. Gesangbuch, Lied 70 Vers 4)
Na gut, das kannst du
lesen, das kannst du hören, das kannst du dir sagen lassen. Doch reicht das?
Ich meine, du solltest dir das so gut wie möglich vorstellen. Wenn du früh die
Augen aufschlägst und sagst „Guten Morgen, lieber Gott, schön dass du da bist“,
dann stelle dir auch vor, wie er dich anstrahlt so ungekämmt und ungeschminkt
du auch bist. Und dann gehe mit diesem Bild vor Augen in den Tag. Und wenn du
zwischendurch an ihn denkst, stelle dir das wieder vor. Mögen andere missmutig
sein, finster blicken oder dich keines Blickes würdigen – er strahlt dich an!
Und bevor du einschläfst, stelle dir noch einmal vor, wie er dich ansieht und
dabei über das ganze Gesicht strahlt.
Manchmal kann ich mir das nicht vorstellen, wenn ich mich vor ihm wie jener Zöllner im Lehrtext wegen meines Versagens schäme oder wenn es mir aus irgendwelchen Gründen nicht gut geht. Aber dann, so glaube ich, ruht sein gütiger und mitfühlender Blick auf mir und ich weiß: Er kennt mein Leid, er fühlt meine Schmerzen, er versteht mich besser als ich mich selbst. Hauptsache, er lässt mich nicht aus den Augen, sondern achtet auf mich und bleibt an meiner Seite. Ja, Gott sieht mich mit den Augen Jesu freundlich an und manchmal strahlt er aus den Augen von Lilly.
Gebet:
Herr, du siehst wie ich
lebe, worüber ich mich freue und was mir Sorgen macht. Du weißt, wie es mir
gesundheitlich geht. Du weißt, was ich auf dem Herzen habe. Nichts in mir ist vor dir verborgen. Doch das macht mir keine Angst, denn
ich habe volles Vertrauen zu dir und kann mich dir zeigen wie ich bin. Du
kennst mich ja und verstehst mich. Du heilst meine Wunden und, was ich tragen muss,
hilfst du mir tragen. Du siehst mich mit den Augen Jesu freundlich an, damit
immer wieder Licht in mein Leben fällt und ich froh werde. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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