Losung: Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der HERR allein lenkt seinen Schritt. Sprüche 16,9
Lehrtext: Nicht dass wir tüchtig sind von uns selber, uns etwas zuzurechnen als von uns selber; sondern dass wir tüchtig sind, ist von Gott. 2.Korinther 3,5
Liebe Leserin, lieber Leser,
wärst du gerne tüchtig? Oder bist du es vielleicht?
In der Generation meiner Eltern war „tüchtig sein“ ein
besonders hoher Wert, vor allem für Frauen. Sie sollten eine tüchtige Hausfrau,
Köchin und Mutter sein. Und wenn man das von ihnen sagte, konnten sie auf sich
selbst stolz sein.
Männer sollten vor allem im Beruf tüchtig sein: ein
tüchtiger Schreiner, ein tüchtiger Arzt, ein tüchtiger Bauer und auch ein
tüchtiger Pfarrer. Tüchtig war so viel wie fleißig und erfolgreich in einem.
Leider war ich nie ein tüchtiger Schüler, jedenfalls nicht so, wie ich in den
Augen meiner Lehrer hätte sein sollen. Ich wollte schon auch einen gewissen
schulischen Erfolg, aber auf das Prädikat „tüchtig“ habe ich damals keinen Wert
gelegt, Und noch heute bin ich der Meinung, dass das gar nicht so schlecht war.
Schließlich hatte ich noch andere Interessen als nur die Schule. Und die
bereichern mein Leben zum Teil bis heute.
Spätestens jetzt legt der Lehrtext die Frage nahe, ob
ich denn ein tüchtiger Christ bin bzw. was das ist. Irgendwie passt das für
mich nicht so recht zusammen. Soll ich vielleicht tüchtig glauben, tüchtig beten,
tüchtig meinen Nächsten lieben, tüchtig Gottesdienste besuchen und in der Bibel
lesen …?
Was meinst du?
‚Tüchtig sein‘ hat für mich mehr mit der bürgerlichen
Moral zu tun als mit meinem Gottvertrauen. Gerade im Glauben geht es nun einmal
nicht um Erwartungen, um Druck, um Leistung, um Stress, um Erfolg, um Ansehen
bei den Menschen und bei Gott. Da geht es darum, dass ich mich von ihm in jeder
Hinsicht beschenken lasse.
Und was die Losung betrifft, geht es um eine Glaubenserfahrungen,
die Menschen zu allen Zeiten gemacht haben. Jeder plant, hat bewusste oder
unbewusste Ziele, versucht etwas zu erreichen und im Leben vorwärts zu kommen.
Aber wenn man zurückschaut, dann kommt man – dann komme ich genau zu diesem
Schluss: Ich habe mir vieles ausgedacht. Aber vieles ist anders gekommen als
ich mir das erträumt habe. Doch deshalb bin ich nicht unzufrieden, im
Gegenteil. Ich glaube, dass mich Gott bis hierher gebracht hat. Dafür danke ich
ihm. Und ich vertraue darauf, dass er auch weiterhin meinen Schritt lenkt bis
zu dem Ziel, das er mir setzt.
Gebet:
Bis
hierher hat mich Gott gebracht |
|
Hilf fernerhin, mein treuster Hort, |
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
PS: Ich freue mich über
Ihren Kommentar, den Sie weiter unten schreiben können.
Sie können die Losungsauslegungen gerne über E-Mail, WhatsApp, Twitter, Facebook
etc, weiterverbreiten: Einfach markieren, kopieren und in das jeweilige
Programm einfügen.
Mit Spracherkennung diktiert.
Erkennungsfehler bitte melden, sie werden nachträglich korrigiert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen