Losung: Du bist der Gott, der mir hilft; täglich harre ich auf dich. Psalm 25,5
Lehrtext: Wir wissen, dass er uns hört. 1.Johannes 5,15
Liebe Leserin, lieber Leser,
warum betest du, um zu bitten oder zu danken? Deshalb werden wohl die meisten Menschen in allen Religionen beten. Auch ich. Aber das ist nicht der hauptsächliche Grund. Ich habe beim Nachdenken über die Psalmen für mich etwas anderes entdeckt. In diesen biblischen Gebeten geht es neben Bitte und Dank immer wieder um das Vertrauen, das der Betende Gott entgegenbringt. So zum Beispiel im heutigen Losungswort. Da sagt der Verfasser des Psalm 25 zu Gott, wie er ihn sieht und erlebt. Und damit stärkt er sein Gottvertrauen und seinen Glauben.
Auch 2500 Jahre später kann ich noch genauso beten und sagen: „Du bist der Gott, der mir hilft.“ Und wenn ich es etwas ausführlicher sagen möchte, dann bete ich den Psalm 23 wie auch heute wieder auf dem Friedhof: »Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln …« Ich nenne diese Art zu beten ‚Vertrauensgebet‘. Falls du Zeit hast, dann blättere doch einmal das Buch der Psalmen daraufhin durch, wie oft dort Menschen ihr Gottvertrauen zur Sprache bringen.
Das ist auch im Lehrtext der Fall. Wer glaubt und betet, geht in der Regel auch davon aus, dass Gott ihn hört. Aber er kann nicht davon ausgehen, dass Gott auch tut, warum er bittet. Im Kapitel 55 des Jesaja-Buches sagt Gott durch den Mund seines Propheten: »8 Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR, 9 sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.«
Das sagt eigentlich schon alles. Es geht nicht nach meinem Willen, sondern nach seinem. Es geht nicht nach meinen Plänen, sondern nach seinen. Es geht nicht nach meiner Kraft , sondern nach seiner. Und da ich glaube, dass Gott gut zu mir ist und barmherzig - so wie auch zu dir - bin ich froh, dass es nicht nach meinem Kopf geht. Denn ich kann nicht einmal um die nächste Ecke schauen geschweige denn weiter in die Zukunft. Ich weiß nicht, welche Auswirkungen die Dinge, die jetzt geschehen, künftig haben werden. Aus manchem, worunter ich jetzt leide, kann Gutes entstehen. Das habe ich schon erlebt. Er ist der Herr über die Zeit. Er kennt Anfang und Ende. Ihm vertraue ich mich in meinen Gebeten an. Und ich tue das, nicht, weil ich weiß (Lehrtext), sondern weil ich darauf vertraue, dass er mich hört. Und immer wieder einmal schließe ich mein Gebet mit dem Satz:
Gebet: Herr, du weißt ja, was ich brauche, auch ohne dass ich dich darum bitte. Darum soll dein Wille geschehen und nicht meiner, denn das ist schließlich am besten für mich. Amen
Herzliche Grüße
Ihr / dein Hans Löhr
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