Donnerstag, 6. Mai 2021

Raben, Sorgen und Vertrauen hl

Losung: Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit. Du tust deine Hand auf und sättigst alles, was lebt, mit Wohlgefallen. Psalm 145,15-16 

Lehrtext: Sorgt euch nicht um das Leben, was ihr essen sollt, auch nicht um den Leib, was ihr anziehen sollt. Denn das Leben ist mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung. Seht die Raben: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie haben keinen Keller und keine Scheune, und Gott ernährt sie doch. Wie viel mehr seid ihr als die Vögel! Lukas 12,22-24 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

ausgerechnet die Raben nimmt Jesus als Beispiel. Hätte er nicht die niedlichen Rotkehlchen nehmen können oder die sangesfreudige Amsel? Er hatte schon seine Gründe. Er kannte die Bibel, die ihm, vereinfacht gesagt, in Gestalt des Alten Testamentes vorlag. Darin heißt es im Psalm 147,9: »Gott gibt den Tieren ihr Futter, den jungen Raben, die zu ihm rufen.«

So erklärt sich auch die Frage Jesu an dich und mich: „Wenn sich Gott schon um die Raben kümmert und sie versorgt, um wie viel mehr kümmert er sich nicht um dich?“ 

Gestern bin ich wieder an den Schlossteichen vorbeigegangen und habe mich an den kleinen Wildenten und Blesshühnern erfreut, die gerade geschlüpft sind. Auch in diesem Frühjahr gibt uns wieder ein Schwanenpaar für ein paar Wochen die Ehre. Und auf den Fischteichen wimmelt es nur so von anderen Wasservögeln. Da habe ich mich gefragt, wie kann es sein, dass so viele Tiere auf kleinem Raum genug Futter finden? Doch offenbar reicht es.

Reicht denn mir zum Leben, was ich habe? Oder muss ich mir Sorgen machen, ob meine Rente sicher ist? Auf die erste Frage kann ich antworten: Das kommt auf meine Ansprüche an. Was ich habe, reicht nicht für eine Villa. Aber ich kann damit verhältnismäßig gut leben. Und auch wenn es Probleme mit meiner Rente geben sollte, verhungern werde ich nicht.

Zu Jesu Zeiten waren die Existenzprobleme der Menschen schwerwiegender als jetzt. Sie hatten keine Rente, kein Bankkonto, vielleicht ein kleines Haus und einen kleinen Acker und oft nicht einmal das. Und zu ihnen, die wenig materielle Reserven hatten oder keine, sagt Jesus den Satz: »Sorgt euch nicht um das Leben«. Und er nennt als Beispiel die Raben. Denn, so heißt es im Psalm 36,7: »Herr, du hilfst beiden, Menschen und Tieren« und in der Losung: »Alle schauen erwartungsvoll zu dir, und du gibst ihnen zu essen zur rechten Zeit. Du öffnest deine Hand und sättigst deine Geschöpfe; allen gibst du, was sie brauchen.«

Was meine Ansprüche an den Lebensstandard angeht, gilt der Satz: „Gott erfüllt nicht alle meine Wünsche ...“ Was aber das Leben selbst angeht und was ich dazu brauche, gilt der zweite Teil: „ … aber er erfüllt alle seine Verheißungen.“ Und die kann ich in Losung und Lehrtext heute nachlesen. Schade, dass ich mich trotzdem immer wieder mal um mein Leben sorge. 

Tisch-Gebet: Herr, alle schauen erwartungsvoll auf dich, und du gibst ihnen zu essen zur rechten Zeit. Du öffnest deine Hand und sättigst deine Geschöpfe; allen gibst du, was sie brauchen, auch mir. Darauf will ich vertrauen. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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2 Kommentare:

  1. Ich bin sehr froh darüber,dass mir eine Freundin vor Monaten Ihren Blog geschickt hat,(ich sehe es als Führung).
    Täglich lese ich Ihn und er hat mir schon so oft geholfen.
    Ich bete täglich für mich,meine Lieben ,meine Freunde und seit einiger Zeit auch für die die mir nicht wohl gesinnt sind.
    Heute allerdings stelle ich mir die Frage warum nicht alle Menschen auf Gottes Erde satt werden,warum ich (und ich sorge mich oft noch um meine Zukunft-Rente -sie wird knapp ausfallen).
    Es gibt so viele die Hunger haben.
    Dabei ist mir in den Sinn gekommen
    das wir hier in unserem Land fast alle dazu beitragen.
    Wir importieren zu billigen Preisen Lebensmittel hier her .
    Das geht nur wenn andere nicht die Löhne bekommen die sie verdienen .
    Kinder müssen schwer arbeiten,um für unseren Luxus zu sorgen .
    Ich möchte nicht noch mehr Beispiele aufzählen.
    Ja Gott gibt uns genug Nahrung für "Alle,"Mensch und Tier.
    Jesus zeigte uns zu teilen .Gerecht zu teilen ,eher mehr zu geben als zu nehmen.
    Ich werde mir in Zukunft überlegen was ich kaufe und was nicht,dankbar zu sein und zu schauen,wem nehme ich durch mein Verhalten weg,was mir nicht zusteht.
    Danke auch heute wieder für diesen Blog.





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    1. Vielen Dank für Ihren Kommentar. Ich sehe das so wie Sie. Gott sei Dank konnte der Hunger in den letzten Jahren weltweit deutlich verringert werden. Wer heute Hunger leiden muss, lebt zumeist in korrupten, gescheiterten Staaten. Das entbindet mich nicht von der Frage, was mein kleiner Beitrag sein könnte, um den Hunger weiter einzudämmen. Meine letzte Gemeinde unterstützt nach wie vor Waisenkinder in Kilanya in Tansania. Wir machten das über direkte, bilaterale Beziehungen ohne eine andere Organisation.

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