Samstag, 29. Mai 2021

Stadt der Zukunft hl

Losung: Wie wir's gehört haben, so sehen wir's an der Stadt unsres Gottes: Gott erhält sie ewiglich. Psalm 48,9 

Lehrtext: Durch den Herrn werdet auch ihr mit erbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist. Epheser 2,22 

Liebe Leserin, lieber Leser, 

schön wär‘s, wenn der, der die heutige Losung verfasst hat, recht hätte. Doch nichts, was in dieser vergänglichen Welt besteht, und sei es die Stadt Jerusalem, hält ewig. Wenn es nicht von Menschenhand zerstört wird, dann durch eine Naturkatastrophe, durch Erdbeben, durch einen Kometen, durch irgendeine andere Katastrophe und endlich, wenn in ferner Zukunft die Sonne verglüht. Auch der Untergang Jerusalems ist nur eine Frage der Zeit.

Davon konnte der Verfasser des Psalms 48 noch nichts wissen. Aber immerhin existiert Jerusalem bereits über 3000 Jahre. Das ist schon eine kleine Ewigkeit.

Und du und ich – leben wir denn ewig? Natürlich nicht. Wir werden sterben und vergehen, werden zu Staub und Asche wie alle Menschen vor uns und alle die nach uns kommen werden. In dieser Welt, auf dieser Erde ist kein Bleiben. In der Bibel heißt es dazu: »Wir haben hier keine bleibende Stadt, aber die zukünftige suchen wir« (Hebräer 13,14). Ewig sind wir nur, wenn uns der Ewige nach diesem kurzen Leben wieder zu sich nimmt und wir bei ihm und in ihm bleiben für immer.

Doch hier und jetzt kann ich eine Wohnung für ihn sein, wie der Lehrtext sagt. Und wo wohnte Gott lieber als im Glauben und im Vertrauen eines Menschen? Da ist er mehr daheim als in jeder Kirche, in jedem Dom, in jeder Kathedrale. Nicht die Häuser aus Stein interessieren ihn – die interessieren nur uns. Aber wir, die wir aus lebendigen Steinen gebaut sind (1. Petrus 2,5), sind das eigentliche Gotteshaus.

Hier in dieser Welt und Zeit wohnt Gott in denen, die ihn einladen und sich ihm öffnen. Dort, in der Ewigkeit, wohnen wir in ihm, ist er unser Jerusalem, unsere zukünftige Stadt. 

Liedvers:

Jerusalem, du hochgebaute Stadt,
wollt Gott, ich wär in dir!
Mein sehnend Herz so groß Verlangen hat
und ist nicht mehr bei mir.
Weit über Berg und Tale,
weit über Flur und Feld
schwingt es sich über alle
und eilt aus dieser Welt.
 

Amen

(EG 150,1. Johann Matthäus Meyfart, 1626, mitten im Dreißigjährigen Krieg. Das war das Lieblingslied meines Großvaters mütterlicherseits)
 

Herzliche Grüße! 

Ihr / dein Hans Löhr 

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