Donnerstag, 3. Februar 2022

Die Familie hl

Losung: Hilf uns, Gott, unser Heiland, und sammle uns, dass wir deinen heiligen Namen preisen. 1.Chronik 16,35

 

Lehrtext: Jesus betet: Heiliger Vater, erhalte sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, dass sie eins seien wie wir. Johannes 17,11        

Liebe Leserin, lieber Leser,

also so viel ist schon mal klar, wenn du den Lehrtext liest: der „Heilige Vater“ ist nicht der römische Papst und auch nicht der koptische, sondern Gott (Matthäus 23,9). Und sein Name, den er Jesus gegeben hat und mit dem ich ihn anreden kann, ist „barmherziger Vater“, der mich „trösten will, wie eine Mutter ihr Kind“ (Jesaja 66,13). Aber das sind keine geschlechtlichen Bezeichnungen. Sie bringen nur zum Ausdruck, wie Gott ist. Er selbst steht im wahrsten Sinn des Wortes über Mann und Frau. Beide hat er nach seinem Bild geschaffen (1. Mose 1,27).

Ihm, dem Schöpfer aller Menschen, liegt nicht an Parteien, Rassen, Nationen, Ideologien, Kirchen, Konfessionen oder Religionen. Das alles sind menschliche Erfindungen oder Fiktionen, um sich voneinander abzugrenzen. Ihm liegt daran, dass wir uns als Brüder und Schwestern erkennen, als seine große Familie und dass wir einträchtig und in Frieden zusammenleben.

Früher meinten Christen, dass sie die einzig wahren Gotteskinder seien, von ihm auserwählt und geliebt. Entsprechend haben sie sich oft genug gegenüber anderen verhalten, haben sie abgewertet, verfolgt, zwangsgetauft, bekriegt. Noch heute gibt es solche, die meinen, sie seien gerettet und alle anderen verdammt – in allen Religionen. Wer das nach wie vor behauptet, hat meines Erachtens nicht verstanden, dass ich Menschen anderen Glaubens nicht abwerten muss, um mein Selbstwertgefühl zu stärken, dass ich sie nicht herabsetzen muss, um selbst ein bisschen größer zu erscheinen. Christen, so meine ich, sollten souverän sein.

Die Vorstellung, dass an meinem Glauben die Welt genesen müsse, ist abwegig und brandgefährlich. Auch mit größtem missionarischen Eifer rette ich keine einzige Menschenseele. Das wäre total überheblich. Nur Gott in Jesus Christus rettet und erlöst – alle seine Geschöpfe, nicht nur Menschen. Wir alle gehören zusammen und sind aufeinander angewiesen, heute mehr denn je. Kann das mal jemand den Regierenden in Washington und Moskau, in Berlin und Peking, in Paris und Kabul sagen? Wir alle sind eins in Gott.

Gebet: Herr, ich klage dir den verderblichen Hang in uns, dass wir wähnen, uns voneinander abgrenzen und uns gegeneinander behaupten zu müssen. Ich klage dir allen Dünkel und alle Arroganz, alle Herrschsucht und alle Unterdrückung, alle Einbildung und alle Verirrung. So wie du jeden einzelnen geschaffen hast, so führe uns auch zusammen, dass wir uns als die eine große Menschenfamilie erkennen und dich als unseren barmherzigen Vater. Nur so haben wir Zukunft, wenn wir zusammenhalten und friedlich bleiben, wenn wir dich preisen, ein jeder auf seine Weise, und dich ehren. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr
 

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1 Kommentar:

  1. Wichtige und wahre Worte. Danke dafür.
    In Gottes Namen AMEN
    Elisabeth

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