Losung: Seid nicht halsstarrig, sondern gebt eure Hand dem HERRN und kommt zu seinem Heiligtum. 2. Chronik 30,8
Lehrtext: Einer, der mit zu Tisch saß, sprach zu Jesus: Selig ist, der das Brot isst im Reich Gottes (= wo Gott zugegen ist)! Lukas 14,15
Liebe Leserin, lieber Leser ,
die Inuit (Eskimos) reiben zur Begrüßung die Nasen aneinander. Wir geben uns die Hand. Kleine Kinder tun das bei Fremden eher nicht. Sie verstecken dann ihre Hände hinter dem Rücken, wenn sie einen begrüßen sollen. Meine kleinen Enkel nehme ich bei der Begrüßung auf den Arm. Und wenn ich mit ihnen spazieren gehe, geben sie mir gern ihre Hand. Ich bin ihnen eben vertraut.
Und wie ist das mit Gott? Ist er dir vertraut? In der Bibel sagt er zu dir: »Ich bin der HERR, dein Gott. Ich nehme dich an deiner Hand und sage: Hab keine Angst! Ich helfe dir« (Jesaja 41,13). Wirst du ihm deine Hand geben und mit ihm gehen? Oder versteckst du sie hinter deinem Rücken?
Jesus hat kein Problem damit, dir seine Hand zu reichen und dich einzuladen an seinen Tisch, um sein gesegnetes Brot zu essen und den Wein der Versöhnung zu trinken. „Komm, sieh und schmecke wie freundlich der Herr ist“, heißt das Einladungswort zum Abendmahl.
Das letzte Mal habe ich es mit einer Frau und ihren erwachsenen Kindern gefeiert. Es war der Wunsch der Mutter, noch einmal in diesem Kreis das Brot und den Wein zu empfangen, solange sie dazu noch in der Lage ist. Sie hat die zitternde Hand ausgestreckt nach dem Brot, nach dem Herrn, der in diesen Gaben zu ihr kommt. In solchen Augenblicken glaube ich, seine Gegenwart förmlich zu spüren. Und so kann ich in den Lehrtext einstimmen und sagen: „Ja, glücklich, wer das Brot isst, in dem Jesus Christus zugegen ist!“
Gebet: Mein Gott, ohne Jesus bist du weit weg von mir und bleibst mir fremd. Aber durch ihn und in ihm bist du mir vertraut und spüre ich deine Gegenwart. Ja, ich gehe gern mit dir. Doch oft habe ich meine Hände nicht frei für dich, weil ich mich an anderen Dingen festhalte. Nimm du dann meine Hand, dass ich loslassen kann, was nicht hält und nicht satt macht. Du bist ja mein Hirte. Bei dir wird mir nichts mangeln. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
Danke, Herr Pfarrer Löhr, für das wunderbare Gebet und das Beispiel mit der versteckten Kinderhand. Es gibt mir einen ganz neuen Blick darauf. Ja, Kinder entscheiden selbst, wem sie vertrauensvoll die Hand entgegenstrecken. Es hilft auch nicht, wenn Eltern das Kind ermutigen die Hand zu geben, weil es sich aus Höflichkeit gehört und sie die Person kennen (ich werde das nächste Mal mit meinen Enkeln verständnisvoller sein :-)). Im Glauben ist es ebenso. Ich bin froh und glücklich, dass ich gelernt habe, Gott in Jesus zu vertrauen und ihm meine Hand, wenn auch zögernd, hingestreckt habe. Seither ist es mein innigster Wunsch, dass Gott mich nie mehr loslassen möchte. Ich wäre "sowas von verloren". Meine Gebete um Frieden für die Ukraine, Syrien, Afghanistan und ander Länder der Erde geben mir Halt und lassen mich weiter hoffen.
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