Sonntag, 6. Februar 2022

Stern, auf den ich schaue hl

Losung: Er wird auftreten und sie weiden in der Kraft des Herrn. Micha 5,3 

Lehrtext: Als Jesus das Volk sah, jammerte es ihn; denn sie waren geängstet und zerstreut wie die Schafe, die keinen Hirten haben. Matthäus 9,36        

Liebe Leserin, lieber Leser,

natürlich habe ich lieber eine starke Regierung als eine schwache. Aber auf einen starken Mann oder Frau kann ich gern verzichten. Als Deutscher bin ich davon kuriert. Ich will eine starke Demokratie und keinen starken Führer. Einen starken Rechtsstaat und keine Willkürherrschaft. Eine starke, besonnene Friedenspolitik meines souveränen Landes und keine blinde Gefolgschaftstreue gegenüber anderen Staaten. Eine offene und darum starke Gesellschaft und keine nationalistische Ausgrenzung anderer. Wer in unserem Land etwas anderes will, hat mich zum Gegner.

Die Israeliten zur Zeit des Propheten Micha hofften, wie damals und weithin auch heute noch üblich, auf einen solchen starken Mann aus Bethlehem, woher auch König David stammte. Jener sollte das Volk gegen die Feinde verteidigen und sie mit Gott, Feuer und Schwert ausrotten und vernichten. Er würde die Erde beherrschen und dann würden sie in Sicherheit und Frieden leben (Micha 5,5.8).

Menschenhüter

Der Evangelist Lukas sah im Kind von Bethlehem diesen Mann. Doch für ihn war Jesus kein politischer Führer, sondern der Hirte seiner Menschen; kein Kriegsherr, sondern der Friedefürst. Er sollte die Geängsteten, Zerstreuten und Orientierungslosen seines Volkes sammeln und hüten. 

Und das ist auch die Aufgabe derer, die heute in seinem Namen zum Hirten / zur Hirtin der Gemeinde berufen sind. Auch sie sollen in unserer Zeit sagen: 

„Fürchtet euch nicht! Vertraut auf Gott und schöpft neuen Lebensmut!“. Und: „Kommt, die ihr es schwer habt! Ihr gehört Jesus Christus. Er hilft euch, eure Lasten, Sorgen und euer Leid zu tragen.“ Und: „Schaut auf ihn, hört auf ihn! Er ist euer Licht auch in finsteren Zeiten und weiß den Weg für euch.“ In dieser guten Nachricht erweist sich die Stärke und „Kraft des Herrn“ (Losung) und nicht in roher, militärischer Gewalt und politischem Taktieren.

Nein, ich brauche keinen starken Mann nach dem Maßstab dieser Welt, der mir sagen und befehlen soll, wo’s lang geht. Ich brauche jemand, der mit mir geht – durch dick und dünn.

Gebet: Herr, mein guter Hirte, wenn ich mich in meinem Leben verlaufe, wirst du mich suchen und wieder zurückbringen. Wenn ich mich fürchte vor globalen Katastrophen oder privatem Unglück, so wirst du mich auf den Weg des Gottvertrauens führen. Wenn ich nicht weiß, wie es mit mir weitergehen soll und keinen Ausweg mehr sehe, wirst du mir eine Tür öffnen und mir den neuen Weg zeigen. Du bist der Stern, auf den ich schaue, der Grund, auf dem ich baue, der Fels auf dem ich stehe, der Weg, auf dem ich gehe. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr
 

PS: Ich freue mich über Ihren Kommentar, den Sie weiter unten schreiben können.
Sie können die Losungsauslegungen gerne über E-Mail, WhatsApp, Twitter, Facebook etc, weiterverbreiten: Einfach markieren, kopieren und in das jeweilige Programm einfügen.
Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen