Losung: Was vom Hause Juda errettet und übrig geblieben ist, wird von neuem nach unten Wurzeln schlagen und oben Frucht tragen. 2.Könige 19,30
Lehrtext: Ist die Wurzel heilig, so sind auch die Zweige heilig. Römer 11,16
Liebe Leserin,
lieber Leser,
ich glaube
nicht, dass das, was du fühlst, denkst und tust in deinen Augen heilig ist. Ich
kann und will das für mich nicht behaupten. Deshalb will ich etwas weniger
vollmundig als er Apostel Paulus sein (Lehrtext). (Nach
seiner Auffassung waren die ersten Christen Zweige, die dem Ölbaum des Volkes
Israel von Gott aufgepfropft wurden und fortan von seiner Wurzel lebten: Römer
11,17) Dafür kann ich mit
den Worten Jesu sagen: Eine gute Wurzel trägt gute Zweige und ein guter Baum
bringt gute Frucht.
Was ein Mensch aus der Wurzel seines Glaubens heraus tut, ist in der Regel gut. Das ist zumindest meine Erfahrung. Natürlich kommt es auf den Glauben an. Für mich heißt das, dass ich auf Gott vertraue und zu meinen Mitmenschen freundlich, hilfsbereit und versöhnlich bin. Leider tue ich nun einmal nicht alles aus meinem Glauben.
Manchmal habe ich auch andere Beweggründe: Den Wunsch nach
Anerkennung, das Streben nach eigenem Vorteil, die Abneigung gegenüber einem
anderen oder auch das Bedürfnis, eine Verletzung, die er mir zugefügt hat, wenn
schon nicht zu rächen, so ihn doch meine Enttäuschung spüren zu lassen. Aus
alledem kommt selten etwas Gutes. Wäre ich ein Heiliger, hätte ich das nicht
nötig. So aber bin ich ein „Mensch in seinem Widerspruch“ (Conrad Ferdinand
Meyer).
Widerstandsfähige Glaubenswurzel
Aber nun
geschieht doch auch dies, dass die Glaubenswurzel nicht so schnell abstirbt.
Sie hält auch Trockenzeiten aus und wartet geduldig, bis meine Sehnsucht nach
Gott wieder erwacht. Dann regt sich in ihr neues Leben und sie bringt wieder
Früchte hervor, die auch für andere genießbar sind.
„Und der will Christ sein?“, sagen manchmal
hämisch solche, die nicht glauben von einem, der glaubt und doch immer
wieder einmal über die eigenen Füße stolpert. Der versagt und seinem Glauben wie
seinem eigenen Anspruch nicht gerecht wird. Na und? Ist das nicht gerade das
Kennzeichen eines Christen,
– dass er versagt wie Petrus, der
Jesus verleugnet hatte, und wie die anderen Jünger alle (Matthäus 26,56), die panisch geflohen sind, als er
verhaftet wurde?
– dass ihm aber auch von Gott, von Jesus
vergeben wird und er bei sich selbst erkennt: Ich kann aus mir keinen Heiligen
machen? Ich kann mich noch so anstrengen, ich werde kein perfekter Mensch und
erst recht kein perfekter Christ? Ich lebe aus der Vergebung und nicht von
meiner Leistung?
Ja, auch das
macht meines Erachtens einen Christen zum Christen, sonst hätte ich keine
Chance, einer zu sein.
Gebet: Herr Jesus, sei du selbst die Wurzel, aus der mein Glaube wächst. Ich kann mich ja nicht mal auf meinen Glauben verlassen, wenn er nicht dein Werk ist. Doch solange ich aus dir wachse und lebe, ist mein Gottvertrauen stark und mein Verhalten gesund. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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