Losung: Er wird dich mit seinen Fittichen decken, und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln. Psalm 91,4
Lehrtext: Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus. Philipper 4,7
Liebe Leserin, lieber
Leser,
„Breit aus die Flügel
beide, / o Jesu, meine Freude ...“, so hat meine Mutter mit mir gebetet, als ich
noch im Gitterbett lag. So bete ich heute bei einer Aussegnungsfeier am offenen
Sarg. Als kleines Kind habe ich nur verstanden, dass Jesus seine Flügel über
mich breitet und die Engel für mich singen. Mehr ist im Grunde auch heute nicht
nötig. Inzwischen weiß ich, dass Jesus in diesem Vers mit einer Glucke verglichen
wird, unter deren Flügeln ihre Küken Schutz finden. Und wenn ich diesen Vers
singe, dann ersetze ich das Wort „Satan“ durch das Wort „Angst“.
Im Glauben geht es für
mich, ob als kleines Kind oder als erwachsener, studierter Theologe in erster Linie um Gefühle und erst dann um rationale Gedanken. Wenn
ich in die Krippe schaue oder aufs Kreuz, so werde ich innerlich bewegt. Wenn
ich bestimmte Choräle oder Lobpreislieder singe, so wird meine Seele berührt.
Das große Geheimnis
Ich weiß, wir Menschen können von Gott, dem Geheimnis der Welt (E. Jüngel) und unseres Lebens nur in Worten, Geschichten und Liedern kommunizieren. Glaube ist, Gott sei Dank, wesentlich Poesie und keine nüchterne Buchstabenklauberei. Ich kann dabei nicht der Vernunft entraten. Doch sie dient meinen Gefühlen, um sie verständlich und sprachfähig zu machen.
Was meiner Erfahrung nach aber nicht geht, ist, dass man
Gott mit Bibelworten, Katechismus-Sätzen, Dogmen und Vorschriften dingfest und
damit begreifbar und handhabbar machen könnte. Er ist und bleibt ein Geheimnis, das
sein Wesen in Jesus zeigt, aber nicht verfügbar wird.
Wie schön ist nicht die
Metapher, das Gleichnis, dass ich unter Gottes Fittichen Zuflucht finden kann
wie ein Küken in Gefahr! Das Bild sagt mehr als alle verstandesmäßigen
Erklärungen. Es strahlt einen „Frieden aus, der höher ist als alle Vernunft“ (Lehrtext) und der auch die Herzen der Angehörigen
zumindest streift, wenn ich für den Verstorbenen und für sie mein altes
Kindergebet singe:
Gebet:
Breit
aus die Flügel beide,
o Jesu, meine Freude,
und nimm dein Küklein ein.
Will mich die Angst verschlingen,
so lass die Englein singen:
Dies Kind soll unverletzet sein. Amen
Herzliche
Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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AMEN🙏🙏🙏
AntwortenLöschenIch könnte auch ein paar Fittiche gebrauchen.
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