Dienstag, 22. Februar 2022

Gebet um Frieden hl

Losung: Hört zu, ihr Könige, merkt auf, ihr Fürsten! Ich will singen dem HERRN, ich will singen, will spielen dem HERRN, dem Gott Israels. Richter 5,3 

Lehrtext: Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe! Philipper 4,5 

Liebe Leserin, lieber Leser,

in früheren Zeiten, vor allem  in den Zeiten des Alten Testaments hat man sich unbefangen gefreut, wenn die Feinde geschlagen waren. Dann hat man gejubelt und Gott gepriesen, weil er vermeintlich mitgeholfen habe, sie zu vernichten. So auch im heutigen Losungswort, welches ein Ausschnitt eines solchen Siegesliedes ist. 

Natürlich hatte man immer Gott auf seiner Seite. Das stand auch auf den Koppelschlössern der deutschen Soldaten im Ersten wie im Zweiten Weltkrieg. Doch die Gegner haben ebenso Gott um Hilfe und Sieg angefleht. Sie haben gewonnen. Deutschland wurde zweimal besiegt. Auf welcher Seite stand er nun? Auf welcher steht er heute? Auf der Seite des Westens oder Russlands?

Zur Zeit wird die Welt wieder eingeteilt in gut und böse. Da machen auch die Medien in unserem Land mit. Nur die Russen haben demzufolge böse Absichten, während die NATO-Staaten edle Ziele verfolgen. Und in Russland sieht man das umgekehrt. Also, sollen nun wir Deutsche, wie gefordert, Waffen an die Ukraine liefern, die Pipeline aufgegeben und stattdessen das Flüssiggas der USA kaufen? Im Augenblick sieht es danach aus. Ob das dem Frieden dient?

Aber vielleicht steht Gott überhaupt nicht auf der Seite einer Nation oder eines Militärbündnisses, eines Präsidenten in den USA oder in Russland. Vielleicht schlägt er nur wieder die Hände über dem Kopf zusammen und sagt: „Die lernen's nie!“ Vielleicht weint Jesus wieder, doch dieses Mal nicht über Jerusalem, sondern über die Menschen, die der Politik der Mächtigen hilflos ausgeliefert sind, und sagt wie damals: »Wenn doch auch du, Deutschland, Russland, Ukraine heute erkenntest, was dir Frieden bringt! Aber jetzt bist du mit Blindheit geschlagen ...« (Lukas 19,42-44).

Was Frieden bringt

Doch was würde uns den Frieden bringen? Eine Antwort steht im Lehrtext: »Alle Menschen sollen eure Güte und Freundlichkeit erfahren." Alle ohne Ausnahme in Ost und West, in Nord und Süd, bei uns und anderswo. Wer gütig ist, ist zu Kompromissen bereit und besteht nicht auf Maximalforderungen. Der versucht, dass beide Seiten ihr Gesicht wahren können und keiner als Verlierer vom Platz muss. Der will auch die Beweggründe des anderen verstehen und zwingt ihm nicht seine Sicht der Dinge auf. Wer freundlich ist, ist bis zuletzt zu Gesprächen bereit, gießt kein Öl ins Feuer, sondern stellt die Gemeinsamkeiten vor das Trennende, droht dem anderen nicht mit der Faust, sondern hält ihm die Hand zur Versöhnung hin. Trotzdem soll man klar und deutlich benennen, was die eigenen Sorgen und Interessen sind und sie vertreten. Doch dann dürfen keine geheimen Absichten im Spiel sein, wie die, die andere Seite zu demütigen und zu schwächen. Das gilt im Kleinen wie im Großen, in der Politik wie im persönlichen Leben

Putin hat seine Hand nun zurückgezogen und stattdessen die sogenannten Separatistengebiete in der Ostukraine, Donezk und Luhansk, als eigenständige "Republiken" anerkannt und offenbar Truppen entsandt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Schritt zu etwas gut sein soll. Doch auch der Westen muss sich fragen, was er versäumt und was er falsch gemacht hat. Zu einem Konflikt gehören immer zwei. Wir haben alle schon genug Probleme, die die Zukunft der Kinder in Russland, in der Ukraine und in Deutschland bedrohen. Da soll nicht auch noch Krieg uns alle miteinander ins Unglück stürzen.

Ich hoffe sehr, dass wieder Besonnenheit und Frieden über die machtpolitischen und wirtschaftlichen Interessen gestellt werden. Dass das Wohl der Menschen über dem Profit der Rüstungsindustrie, der Energiewirtschaft und neuem Nationalismus steht. Wir brauchen jetzt in allen betroffenen Ländern Menschen in der Regierung, die in der gegenwärtigen Situation einen kühlen Kopf bewahren und sich nicht von anderen verrückt machen lassen. Dafür, liebe Leserin, lieber Leser, möchte ich mit dir beten:

Gebet: Herr, dir liegen alle deine Menschenkinder gleichermaßen am Herzen. Du ergreifst nicht Partei für die einen und gegen die anderen, sondern willst, dass wir uns gemeinsam des Lebens freuen können. Darum bitte ich dich, dass die Regierenden den Wunsch der Menschen nach Frieden an die erste Stelle setzen. Stärke dazu den Geist des Friedens und der Besonnenheit. Amen

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr



2 Kommentare:

  1. Danke für diese tröstenden und klaren Worte

    O Herr, gib Frieden

    O Herr, gib Frieden. O Herr, gib Frieden. Den Frieden dieser Welt, steh und bei.
    Wir bitten dich: Erhöre uns. Wir bitten dich: Erhöre uns.
    Wir bitten dich: Erhöre uns, steh uns bei. Herr, du unser großer Gott.
    Elisabeth

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  2. Auch ich bete jeden Abend vor dem schlafen gehen um den Frieden dieser Welt. LG Manfred
    🙏🙏

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