Freitag, 18. Februar 2022

Wo sich der Unsichtbare zeigt hl

Losung: Der Herr sprach zu Mose: Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der mich sieht. 2. Mose 33,20

Lehrtext: Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen. 1. Johannes 4,9

Liebe Leserin, lieber Leser,

»Papa, warum kann ich Gott nicht sehen?« Diese Frage stellen Kinder seit den Tagen der Bibel. Die Losung versucht eine Antwort. Sie sagt mit anderen Worten: Der heilige Gott bleibt für die Menschen unnahbar und unerreichbar, auch für ihren Verstand. Mit ihm können wir zwar weit entfernte Himmelskörper erforschen. Doch Gott lässt sich von unseren klügsten Köpfen mit den besten Instrumenten nicht beobachten. Er »wohnt in einem unzugänglichen Licht. Niemand kann zu ihm kommen und niemand ihn sehen.« (1. Timotheus 6,16) 

Ein Sterblicher, der den Unsterblichen sehen will, muss sterben, sagt die Losung. Doch ein Sterblicher, zu dem Gottes Liebe in der Person Jesu kommt, wird leben, sagt der Lehrtext. Wer Gott sehen will, dem zeigt er sich da, wo er ihn am wenigstens erwartet: im Stall und am Kreuz. 

Blind für Gott

Genau das macht viele blind für Gott, weil sie sich, wenn überhaupt, von ihm eine andere Vorstellung machen. Sie sehen nur einen Menschen, der unter großen Schmerzen stirbt. Das wollen sie nicht sehen, weil sie ein solches Bild nicht ertragen. Aber Gott sieht sie mit den Augen seines Sohnes Jesus und erträgt ihre Blindheit und ihren Unglauben. Und er sieht und erträgt auch mich.

Ich denke, es hat keinen Sinn, Gott suchen zu wollen. Stattdessen will ich mich von ihm immer wieder finden lassen. Darum schaue ich nicht weg, wenn ich das Bild des gekreuzigten Jesus sehe. Und darum will ich auch nicht wegschauen, wenn ich einen anderen Menschen in Not sehe. Denn auch in ihm kommt er zu mir (Matthäus 25,31-40).

Gebet: Herr, du bist das Bild des unsichtbaren Gottes. Du bist sein freundliches Angesicht, das über mir leuchtet. So bist du mein Licht auch in den dunklen Stunden und wärmst meine Seele in der Kälte der Zeit. Du, meine Sonne, gehe auch heute auf über mir und zeige mir meinen Weg. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr


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