Losung: HERR, mein Gott, da ich schrie zu dir, machtest du mich gesund. Psalm 30,3
Lehrtext: Jesus sprach zu dem Geheilten: Geh hin
in dein Haus zu den Deinen und verkünde ihnen, welch große Dinge der Herr an
dir getan und wie er sich deiner erbarmt hat. Markus 5,19
Liebe Leserin, lieber
Leser,
jetzt also doch. Moritz
muss in die Klinik. In der ersten Nacht macht er kein Auge zu. Der Tumor im
Gehirn muss operiert werden. Wird die Operation gelingen? Wird die Geschwulst gutartig
oder bösartig sein? Wie viel Zeit bleibt ihm noch?
Moritz hat große Angst.
Zum ersten Mal seit langem betet er: „Lieber Gott, hilf mir. Ich will nicht
sterben.“ Moritz kennt Gott nur dem Namen nach. Sonst ist er ihm fremd. Über
Gottes Wesen und wie er sich den Menschen zeigt, hat er nicht nachgedacht. Jesus? Damit kann er nichts anfangen.
Am liebsten würde Moritz schreien, zu Gott schreien. Aber Scham und Angst schnüren ihm die Kehle zu. So schreit er stumm. Ob „der liebe Gott“ ihn hört? Er weiß es nicht. Moritz ist damit nicht allein. Zwei Etagen über ihm geht es einer Frau ganz ähnlich. Ob „der liebe Gott“ sie hört?
Die Operation gelingt.
Der Tumor war gutartig. Moritz wird wieder gesund. Die Frau über ihm stirbt.
Seinen stummen Gebetsschrei hat er vergessen. Und dem „lieben Gott“ danken?
Nein, so fromm ist er auch wieder nicht. Jetzt ist er ja wieder Herr seiner
selbst. Warum er gesund geworden ist? Weil, weil, weil … er halt Glück gehabt
hat und jene Frau Pech. Warum er Glück gehabt hat? Moritz hat keine Ahnung. Vielleicht
war‘s Zufall. Bald hat er Gott wieder vergessen. Er ihn aber nicht. Und jene Frau? Sie auch nicht.
Und jetzt zu dir. Was meinst du?
Gebet: Herr, meine Zeit steht in deinen Händen.
Was auf mich zukommt? Du weißt es. Wie lange ich noch lebe? Du weißt es. Ja,
ich würde gern noch lange leben. Doch ich weiß, du erfüllst mir nicht jeden
Wunsch. So hoffe ich, dass du deine Verheißungen für mich erfüllst und bei
mir bleibst in Licht und Finsternis, in diesem Leben und in jenem. Dass du mich nicht vergisst, auch wenn ich dich vergesse. Ich danke
dir für alle Hilfe bis zu dieser Stunde. Du wirst mir auch künftig helfen wie
du es für richtig hältst und wie es für mich am besten ist. Amen
Herzliche
Grüße,
Ihr
/ dein Hans Löhr
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Not lernt beten, und danach wie beschrieben wieder vergessen
AntwortenLöschenIch bitte Gott auch in der Not um Hilfe, oft danke ich ihm, wenn es mir wieder gut geht. Immer? Das kann ich nicht sagen, ich entscheide mich jedoch jetzt in Zukunft wieder achtsamer zu sein. Danke für die Auslegung und den Anstoß dazu. Elke
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