Losung: Als die drei Freunde Hiobs all das Unglück hörten, das über ihn gekommen war, kamen sie und saßen mit ihm auf der Erde sieben Tage und sieben Nächte und redeten nichts mit ihm; denn sie sahen, dass der Schmerz sehr groß war. Hiob 2,11.13
Lehrtext: Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. Galater 6,2
Liebe Leserin, lieber Leser,
bist du ein guter Seelsorger, eine gute Seelsorgerin?
Nein, dafür musst du nicht Theologie studiert haben. Dafür brauchst du auch
sonst keine Ausbildung, wiewohl sie nützlich ist. Dafür genügt es, wenn du von
den drei Freunden Hiobs aus der Losung lernst, wie man sich gegenüber einem
Menschen verhält, dessen Seele leidet – und wie nicht.
Keine Sorge, du musst auch nicht sieben Tage und
sieben Nächte mit ihm auf der Erde sitzen und schweigen. Aber dir Zeit für ihn
nehmen, ihn besuchen und ihm aufmerksam zuhören, das sollte schon drin sein.
Ist das alles? Das ist schon mal sehr viel, viel mehr,
als man normalerweise denkt. Manchmal hilft es, bei dem, was er sagt,
nachzufragen, um dich zu vergewissern, dass du ihn richtig verstanden hast und
ihm zu signalisieren, dass du wirklich zuhörst. Und wenn er dich zum Beispiel
fragt: „Habe ich nicht recht?“ und du anderer Meinung bist, kannst du sagen: „Ich
sehe das anders, aber sprich weiter, vielleicht verstehe ich dann besser, was
du meinst.“
Genau an dieser Stelle haben die drei Freunde Hiobs
ihre seelsorgerliche Zuwendung aufgegeben und begonnen, ihn zu belehren. Schade, dass sie das getan haben. Denn Hiob fühlte sich sofort von ihnen nicht
mehr verstanden und wurde ärgerlich. Damit verpuffte die heilsame Wirkung der
Geduld, die seine Freunde mit ihm hatten ebenso wie die heilende Zuwendung, die
sie ihm so lange geschenkt hatten.
Ein geduldiges Ohr
Ein Mensch, der leidet, braucht keine Besserwisser schon gar nicht in Glaubensdingen. Was er von seinen Freunden braucht, ist das, was Gott uns in Jesus entgegenbringt: Verständnis, Einfühlungsvermögen, Zeit und ein geduldiges Ohr. Und wenn er sich dann ausgesprochen hat, wird es ihm leichter sein und er wird vielleicht auch manches anders sehen, nachdem er einmal laut darüber nachdenken konnte. Und wenn es passt und er zustimmt, dann tut ihm vielleicht auch gut, dass du mit ihm etwa so betest:
Gebet: Herr, du weißt ja, wie es jedem von uns
geht. Du kennst unser Herz und blickst in unsere Seele. Darum weißt du auch,
was jeder von uns braucht. Ich vertraue darauf, dass du geben wirst, was gut tut. Heile
du alles Leid und allen Schmerz. Trage unsere Lasten, geh die schweren Wege mit
und segne uns mit deiner Liebe. Amen
Herzliche Grüße,
Ihr / dein Hans Löhr
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Auch viele Christen haben in so schweren Zeiten ihre Nöte. Ihr Gebet Herr Löhr ist für solche Zeiten richtig aufbauend. Ich danke dafür. LG Manfred.
AntwortenLöschenDanke für das schöne Gebet lieber Hans. Es tut unbeschreiblich gut. Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Tag. Liebe Grüße Ursula Anna
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