Donnerstag, 12. Mai 2022

Happy End für Hiob hl

Losung: Leben und Wohltat hast du an mir getan, und deine Obhut hat meinen Odem bewahrt. Hiob 10,12

Lehrtext: Von der Geduld Hiobs habt ihr gehört und habt gesehen, zu welchem Ende es der Herr geführt hat; denn der Herr ist barmherzig und ein Erbarmer. Jakobus 5,11

Liebe Leserin, lieber Leser,

es stimmt auch für mich, was in der Losung steht. Ich könnte schon längst nicht mehr leben, wenn ich an die Situationen denke, in denen ich mit knapper Not davongekommen bin. Aber noch sehe ich das Licht der Sonne und freue mich meines Lebens. Ob das alles Zufall ist? Das glaube ich nicht. Aus meiner Sicht hat Gott seine Hand schützend über mich gehalten und „meinen Odem“, also den Lebenshauch in mir bewahrt (Losung).

Im Buch Hiob wird von schrecklichen Katastrophen und Krankheiten erzählt, die diesen armen Mann unverschuldet getroffen haben. Darum ist er auch voll Empörung und Bitterkeit gegen Gott. Er weiß ja nicht, dass Gott und Satan eine Wette abgeschlossen haben, ob er im Glauben standhaft bleibt. Das Hiob-Buch ist ein großes Lehrgedicht alttestamentlicher Weisheitsliteratur und enthält keine historische Begebenheit. In ihm wird im Licht des Glaubens über Schicksalserfahrungen nachgedacht, die allgemeingültig sind. Darum hat dieses Lehrgedicht auch uns Heutigen etwas zu sagen.

Keine Strafe, keine Prüfung

Als Christ teile ich nur bedingt den Glauben der Menschen im Alten Testament. Was auch immer an Bösem mir widerfährt, ist keine Strafe von Gott. Ich kann mir manchmal nicht erklären, warum das geschieht. Aber ich weiß, dass nun auch mal schwere Zeiten zu einem Menschenleben gehören. Leiden sind auch keine Glaubensprüfungen, als ob Gott es nötig hätte, von mir schwachem Menschen Bewährungsproben zu fordern.

Doch zweierlei glaube und weiß ich: Erstens, »Der Herr ist mein Hirte. Er ist bei mir auch im finsteren Tal« (Psalm 23,4) Das gilt und das bleibt. Und zweitens: Ich kenne nur das Leben in dieser Welt. Ich kann es mir nicht malen, wie ich es gerne hätte, sondern muss es nehmen, wie es ist und, wenn möglich, auch annehmen. »Es ist, was es ist, sagt die Liebe.« Diesen kleinen Satz voll Weisheit will ich beherzigen und auch die nicht so schönen Seiten des Lebens lieben. Doch das kann auch mal über meine Kräfte gehen.

Ob es einmal wie bei Hiob ein Happy End gibt? (Lehrtext) Was soll ich spekulieren? Wem es gut tut, sich ein Paradies auszumalen, soll es tun. Mir reicht es schon, dass ich sagen kann:

Gebet: Herr, du bist mein Schicksal. Ich weiß, was war und dass ich mich auf dich verlassen konnte. Aber ich weiß nicht, was sein wird. Letztlich kann ich nicht ändern, was kommt, auch wenn ich Verantwortung übernehmen will für das Leben, das du mir gegeben hast. Ich strecke meine Hand nach dir aus, dass du sie nimmst und mich führst. Du kennst den Weg und das Ziel. Das soll mir genügen. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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5 Kommentare:

  1. Danke und einen guten Tag an Gottes Hand wünscht Elke

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  2. Was für ein wunderbares Gebet,voll Vertrauen und Demut.
    Ja es geschieht nichts was Gott nicht will.Was er zulässt, hat einen Sinn, auch wenn es uns oft nicht gefällt und wir es nicht verstehen.
    Er allein kennt den Weg und das Ziel ,darauf möchte auch ich vertrauen.
    Danke dafür.
    Ute

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  3. Wie schön! Ich habe meine Hand ausgestreckt und die letzten Sätze des Gebetes für mich nachgesprochen.
    Danke.

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