Sonntag, 8. Mai 2022

Rettung, auf die ich hoffe hl

Losung**: Wer des HERRN Namen anrufen wird, der soll errettet werden. Joel 3,5

Lehrtext: Petrus spricht von Jesus: In keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden. Apostelgeschichte 4,12

Liebe Leserin, lieber Leser,

»Es rettet uns kein höh'res Wesen, kein Gott, kein Kaiser, kein Tribun. Uns aus dem Elend zu erlösen, können wir nur selber tun.« So heißt eine Zeile im Kampflied „Die Internationale“ der Arbeiterklasse.

Die Erfahrung vor allem im 19. Jahrhundert war, dass die Arbeiter von den Kirchen aufs Jenseits vertröstet wurden und man sie so, bis auf wenige Ausnahmen, ihrem elenden Schicksal überlassen hat. Das hat große Teile von ihnen nicht nur den Kirchen, sondern auch dem Glauben entfremdet.

Ähnliches hatten zuvor die Bauern Anfang des 16. Jahrhunderts erlebt, als sie das Joch der Leibeigenschaft abschütteln und als freie Christenmenschen anerkannt sein wollten. Weil ihnen kaum jemand zu Hilfe kam, haben sie sich selbst geholfen und zur Gewalt gegriffen. Das haben sie teuer bezahlt. Auch Martin Luther hat sie damals (1525) im Stich gelassen, was er später bereut hat.

Die Buße der Kirchen*

»Wer den Herrn anruft, soll errettet werden« (Losung). Gilt das nur fürs Jenseits? Gilt das nur für die Seele? Was ist mit dem Diesseits, mit dem Leben in dieser Zeit, auf dieser Erde? Gott sei Dank hat sich die Einstellung in den Kirchen geändert. Inzwischen gibt es Hilfswerke wie die Caritas oder Diakonie, es gibt Katastrophenhilfen wie Misereor oder Brot-für-die-Welt. Es gibt Beratungsstellen für viele Lebenslagen. Es gibt Lebenshilfen für Behinderte und Hilfen für Flüchtlinge. Nie mehr sollen Menschen in diesem Leben von Christen im Stich gelassen werden, auch die nicht, die den Herrn nicht anrufen, weil sie ihn nicht kennen.

Aber auch das gilt: „In keinem anderen ist Heil“ für mich. Von wegen „Heil Hitler“. Der Satz aus dem Lehrtext hat schon in der Zeit des Nationalsozialismus gegolten. Ist er damals auch mit Nachdruck gepredigt worden?

Ich weiß nicht, was mit dieser Welt wird. Ich weiß nicht, was mit mir wird. Ich muss auf alles gefasst sein. Aber ich will darauf vertrauen, dass, was auch geschieht, Jesus Christus mein Schicksal ist und nicht eine dunkle Macht. Er wird auf seine Weise und zu seiner Zeit einmal alles zum Guten wenden, für mich, für meine Angehörigen, für dich und für die Schöpfung insgesamt.

Gebet: Herr, dich rufe ich an ihm Gebet. Zu wem sollte ich denn sonst beten? Soll ich mich selbst anbeten oder irgendeinen anderen, sterblichen und fehlbaren Menschen? Du bist meine ganze Hoffnung jetzt, in der Gegenwart und für die Zukunft. Du wirst es nicht übers Herz bringen, mich zu enttäuschen und willst das auch nicht. Amen

Herzliche Grüße und einen gesegneten Sonntag,

Ihr / dein Hans Löhr

* Buße bedeutet Umdenken, Neuorientierung, Bekehrung

**Habe leider zu spät gemerkt, dass ich mich um eine Woche vertan habe. Losung und Lehrtext sind vom 15. Mai 2022

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