Losung**: Wer des HERRN Namen anrufen wird, der soll errettet werden. Joel 3,5
Lehrtext: Petrus spricht von Jesus: In keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden. Apostelgeschichte 4,12
Liebe Leserin, lieber
Leser,
»Es
rettet uns kein höh'res Wesen, kein Gott, kein Kaiser, kein Tribun. Uns aus dem
Elend zu erlösen, können wir nur selber tun.« So heißt eine Zeile im Kampflied
„Die Internationale“ der Arbeiterklasse.
Die
Erfahrung vor allem im 19. Jahrhundert war, dass die Arbeiter von den Kirchen
aufs Jenseits vertröstet wurden und man sie so, bis auf wenige Ausnahmen,
ihrem elenden Schicksal überlassen hat. Das hat große Teile von ihnen nicht nur
den Kirchen, sondern auch dem Glauben entfremdet.
Ähnliches
hatten zuvor die Bauern Anfang des 16. Jahrhunderts erlebt, als sie das Joch
der Leibeigenschaft abschütteln und als freie Christenmenschen anerkannt sein
wollten. Weil ihnen kaum jemand zu Hilfe kam, haben sie sich selbst geholfen
und zur Gewalt gegriffen. Das haben sie teuer bezahlt. Auch Martin Luther hat sie
damals (1525) im Stich gelassen, was er später bereut hat.
Die Buße der Kirchen*
»Wer
den Herrn anruft, soll errettet werden« (Losung). Gilt das nur fürs Jenseits? Gilt das
nur für die Seele? Was ist mit dem Diesseits, mit dem Leben in dieser Zeit, auf
dieser Erde? Gott sei Dank hat sich die Einstellung in den Kirchen geändert.
Inzwischen gibt es Hilfswerke wie die Caritas oder Diakonie, es gibt
Katastrophenhilfen wie Misereor oder Brot-für-die-Welt. Es gibt Beratungsstellen
für viele Lebenslagen. Es gibt Lebenshilfen für Behinderte und Hilfen für
Flüchtlinge. Nie mehr sollen Menschen in diesem Leben von Christen im Stich
gelassen werden, auch die nicht, die den Herrn nicht anrufen, weil sie ihn
nicht kennen.
Aber
auch das gilt: „In keinem anderen ist Heil“ für mich. Von wegen „Heil Hitler“.
Der Satz aus dem Lehrtext hat schon in der Zeit des Nationalsozialismus
gegolten. Ist er damals auch mit Nachdruck gepredigt worden?
Ich
weiß nicht, was mit dieser Welt wird. Ich weiß nicht, was mit mir wird. Ich
muss auf alles gefasst sein. Aber ich will darauf vertrauen, dass, was auch
geschieht, Jesus Christus mein Schicksal ist und nicht eine dunkle Macht. Er wird auf seine Weise und zu seiner Zeit einmal alles zum Guten wenden, für mich,
für meine Angehörigen, für dich und für die Schöpfung insgesamt.
Gebet: Herr, dich rufe ich an ihm Gebet. Zu wem
sollte ich denn sonst beten? Soll ich mich selbst anbeten oder irgendeinen
anderen, sterblichen und fehlbaren Menschen? Du bist meine ganze Hoffnung jetzt,
in der Gegenwart und für die Zukunft. Du wirst es nicht übers Herz bringen,
mich zu enttäuschen und willst das auch nicht. Amen
Herzliche
Grüße und einen gesegneten Sonntag,
Ihr
/ dein Hans Löhr
*
Buße bedeutet Umdenken, Neuorientierung, Bekehrung
**Habe leider zu spät gemerkt, dass ich mich um eine Woche vertan habe. Losung und Lehrtext sind vom 15. Mai 2022
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