Sonntag, 11. September 2022

Strafe und Vergeltung: zurück in die Steinzeit hl

Losung: Saul sprach zu David: Wo ist jemand, der seinen Feind findet und lässt ihn im Guten seinen Weg gehen? Der HERR vergelte dir Gutes für das, was du heute an mir getan hast! 1.Samuel 24,20 

Lehrtext: Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. Römer 12,17 

Liebe Leserin, lieber Leser,

David hat auf Rache an seinem Feind, König Saul, verzichtet, obwohl er dafür Grund genug gehabt hätte. Das hat Saul beeindruckt, und er hat im Gegenzug darauf verzichtet, David weiterhin nachzustellen. Ja, er hat ihn mit diesem Wort aus der heutigen Losung sogar gesegnet.

Niemandem Böses mit Bösem vergelten, sagt dazu der Lehrtext. Niemandem? Oder gibt es nicht doch Ausnahmen, wenn dir jemand sehr wehgetan hat? Und gilt das alles nur im privaten Bereich oder auch im öffentlichen? Gilt das auch für unser Verhalten gegenüber Russland und den Menschen, die dort leben?

Die Antwort musst du selbst geben. Hier ist meine Antwort:

Gestern las ich auf tagesschau-online, dass der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Landsberg, auf mögliche Folgen eines großflächigen Stromausfalls hingewiesen hat (Hier der Link). Unter anderem sollen wir Bürgerinnen und Bürger uns mit Wasser und Lebensmittel für mehrere Tage bevorraten.

Das also ist das Ergebnis einer Politik, die meines Erachtens nicht aus Verantwortung gegenüber den Menschen in unserem Land gemacht wird, sondern aus dem Gefühl der Empörung gegenüber Putin, und der Betroffenheit vom Leid in der Ukraine, aus dem Wunsch nach Vergeltung und aus Interessen, die ich nur vermuten kann. Ja, ich bin ebenso empört und betroffen. Doch ich erwarte von unseren Regierenden, dass sie bei alledem einen kühlen Kopf bewahren, die Vernunft walten lassen und verantwortlich handeln. 

Wir sanktionieren uns selbst

Mit den Sanktionen, also der Bestrafung Russlands haben wir letztlich uns selbst sanktioniert, ohne dass das den Frieden näher gebracht hätte. Besonders betroffen sind davon wieder einmal die Geringverdiener in unserem Land, die nicht wissen, wie sie die anschwellende Teuerung bei Energie und Lebensmitteln stemmen sollen. Wenn es noch zum Stromkollaps kommt, wovor der Städte- und Gemeindebund warnt, wird es bald uns alle treffen. Und mit den andauernden Waffenlieferungen, wird der Krieg und damit das Leiden und Sterben der Menschen in der Ukraine, aber auch auf der anderen Seite der Front nur verlängert.

Für mich ist das Verhalten, Böses mit Bösem zu vergelten, kindisch und steinzeitlich und darum brandgefährlich. 

Jedenfalls sehe ich keine Alternative dazu, auch mit dem Aggressor zu reden, Verhandlungsangebote zu machen, bestehende „Pipelines“, also Verbindungen in Bildung und Forschung, Kultur und Handel nicht weiter zu kappen, sondern wieder aufzunehmen, um so zur Normalität zurückzukehren und nicht weiter Öl ins Feuer der Feindseligkeiten zu gießen.

Wer aber gegen den Rat der Bibel Böses mit Bösem vergilt, darf sich nicht wundern, wenn das Böse in allen möglichen Gestalten überhandnimmt und immer mehr seine zerstörerische Kraft entfaltet. 

Gebet: Herr, wie du siehst, bestrafen wir uns auf allen Seiten wieder mal selbst, weil wir dich und dein Wort missachten. Wie sollen wir ohne dich aus diesem Dilemma wieder rauskommen? Wie soll wieder Frieden werden ohne deinen Geist? Ohne, dass wir versuchen, das Böse mit Gutem zu überwinden? Ich hoffe auf dich. Amen 

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

PS: Ich freue mich über Ihren Kommentar, den Sie weiter unten schreiben können.
Sie können die Losungsauslegungen gerne über WhatsApp, E-Mail, Twitter, Facebook etc, weitergeben: Den Link einfach markieren, kopieren und versenden.
Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden. Sie werden nachträglich korrigiert.

                                                                                                                              

2 Kommentare:

  1. Sehr geehrter Herr Löhr,
    Bevor Sie Behauptungen, wie Sanktionen würden sinnlos sein und uns den Frieden nicht näher bringen, sollten Sie sich etwas mit der Geschichte beschäftigen. Die gescheiterte Appeasementpolitik (Verständigungspolitik) gegenüber A. Hitler hat ihn nur darin bestärkt, die Westmächte nicht Ernst zu nehmen und einen Weltkrieg zu beginnen. Am Ende waren über 60 Millionen Menschen tot!!!
    Wolfgang Oehse

    AntwortenLöschen
  2. Wenn ich mit jemandem eine Auseinandersetzung habe,dann fühle ich mich nicht gut und tue alles dafür es in einem oder wenn nötig mehreren Gesprächen wieder geradezurücken. Dabei versuche ich mein Gegenüber zu verstehen, mich in seine Lage zu versetzen und auch selbstkritisch zu sein. Weitere Beschimpfungen und gegenseitige Anschuldigungen helfen da nicht weiter. Genauso versuche ich das den Kindern zu vermitteln. Von klein an lernen sie,wie man einen Konflikt lösen kann und auch wir haben das als Kinder so gelernt. Vorallem als Gottes geliebte Kinder. Als zu sehender Dritter sollte ich in einem Streit schlichten und nicht noch Mittel zur Verfügung stellen, bei denen noch mehr Leid entsteht. Waffen vernichten beide Seiten und helfen niemanden weiter. Höchstens denen die daran eine Menge Geld verdienen. Ich würde es verbieten Waffen herzustellen, denn dann hätten alle Menschen auf der Welt Frieden. Aber leider stehen überall nur die Interessen der Mächtigen im Vordergrund. Der einfache Mensch wird nirgendwo nach seiner Meinung gefragt. Das sieht man ja selbst an den Wahlen. Das was gewählt wurde kam nicht dran. Und das was vor den Wahlen versprochen wurde, ist nicht gehalten worden. Was soll man da noch glauben. Ich glaube einzig und allein an Gott. Er wird mich nicht enttäuschen. Ich bete dafür, daß Gott denen die in Verantwortung stehen, Einsicht, Verstand und Verantwortungsbewussten gibt.

    AntwortenLöschen