Donnerstag, 8. September 2022

Manchmal wie von selbst hl

Losung: Siehe, ich will meinen Engel senden, der vor mir her den Weg bereiten soll. Maleachi 3,1 

Lehrtext: Und alsbald trieb ihn der Geist in die Wüste; und er war in der Wüste vierzig Tage und wurde versucht von dem Satan und war bei den Tieren, und die Engel dienten ihm. Markus 1,12-13 

Liebe Leserin, lieber Leser,

das ist schon ein merkwürdiges Phänomen, das ich bei mir und anderen immer wieder mal beobachtet habe: je mehr ich etwas gewollt habe, desto größer wurden die Widerstände, es zu erreichen. Es war wie verhext. Aber wenn ich dann meine verkrampften Hände geöffnet habe und nicht mehr auf dieses eine Ziel fixiert war, da plötzlich ging es manchmal wie von selbst, als hätten mir ein »Engel den Weg bereitet.«(Losung).

Man sagt, dass man sein Glück nicht erzwingen soll. Ich denke, das gilt generell im Leben. Auf dem, was man mit Zwang oder Gewalt erreicht, liegt kein Segen. Dazu habe ich in Politik und Wirtschaft zu viele scheitern sehen, die sich mit aller Macht nach ganz oben durchgekämpft hatten, wie jetzt aktuell Boris Johnson, den letzten Premierminister Englands. Nun wurde er von seiner eigenen Partei entmachtet.

Wie Jesus versucht wurde

Auch Jesus kannte offenbar die Versuchung, in dieser Welt nach ganz oben zu kommen. Davon erzählen die Evangelien in der sogenannten „Versuchungsgeschichte“. Markus erwähnt sie mit einem Satz, siehe Lehrtext. Matthäus aber gestaltet diese Szene kunstvoll aus: »Der Teufel führt Jesus mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigt ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit und spricht zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest.« (Matthäus 4,8+9)

Was für eine Versuchung! Wer hätte schon die Kraft, ihr zu widerstehen? Doch Jesus ist nicht bereit, für alle Macht der Welt seine Seele zu verkaufen und sich selbst zu verraten. Besser als Matthäus mit dieser kleinen Szene, kann man das Wesen Jesu kaum zeigen. Er hat sich selbst überwunden und der Machtgier in sich keinen Raum gegeben. So war er offen und frei für Gottes guten Geist. So war er von guten Mächten wunderbar geborgen, weil er den bösen widerstanden hatte.

Ich selbst kenne meine negativen Gefühle und muss aufpassen, dass ich ihnen nicht nachgebe. Dass sie mir nicht meinen inneren Frieden rauben und das gute Verhältnis zu meinen Mitmenschen zerstören. Ja, das Negative kann eine starke Sogwirkung entfalten und dich in seinen Bann ziehen. Damit das nicht geschieht, ist mir der Glaube eine Hilfe. Dann sage ich zu mir: „Hans, stopp! Steigere dich da jetzt nicht hinein. Schau auf das Gute, womit Gott dich heute segnet. Es übertrifft das Negative bei weitem. Also sei dankbar.“ Dann geht meinem Ärger die Luft aus und die Lebensfreude kehrt zurück. 

Gebet: Herr, ich gehe in diesen Tag im Vertrauen, dass du mir beistehst. Du wirst mir die Kraft geben, mich gegen meine negativen Gefühle zu behaupten und mich nicht anstecken zu lassen von der schlechten Stimmung, mit der andere mir begegnen. Du wirst mir auch heute den Weg freiräumen, damit geschehen kann, was du willst. Amen

Herzliche Grüße,

Ihr / dein Hans Löhr

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4 Kommentare:

  1. Lieber Herr Löhr,
    ich fühle mich sehr angesprochen von Ihrer Auslegung heute.
    Meine Erfahrung hat mir gezeigt, alles was ich versucht habe zu erzwingen ging nicht gut.
    Ich musste lernen loszulassen und zu vertrauen und lerne weiter.
    Was ich an den Vater und den Sohn abgegeben habe,hat sich im Nachhinein als gut für mich und zum Wohle Vieler herausgestellt.
    Ich lerne immer noch zu vertrauen und nach Gottes und Jesu Willen zu fragen.
    Danke auch heute wieder für
    Ihre Worte und das Gebet.
    Liebe Grüsse Ute

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  2. Ich schließe mich an, mir ging's und geht's oft auch so, aber wieder zu Jesus Christus gehen und alles abgeben. Gottes Segen

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  3. Dankeschön, das ist ein guter Gedanke, sich in negativen Phasen immer das Gute, das Gott uns schenkt vor Augen zu halten !
    Ulla

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