Donnerstag, 13. Mai 2021

Gefährliche Träume hl

Losung: Ich will die Zerstreuten sammeln und will sie zu Lob und Ehren bringen in allen Landen, wo man sie verachtet. Zefanja 3,19 

Lehrtext: Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel? Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat; aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein. Apostelgeschichte 1,6-8 

Liebe Leserin, lieber Leser,

ach Gott, immer diese Träume von nationaler Größe, vom Reich und der Großartigkeit des eigenen Volkes
(Lehrtext). Warum genügt es nicht, dass wir einen großartigen Gott haben? Warum brauchen so viele nach wie vor solche Träume und Symbole, damit sie sich nicht allein und klein fühlen müssen?

     Das Geheimnis von Fan-Gemeinden im Fußball oder in der Pop-Kultur erfüllt denselben Zweck: Man möchte gerne zu einer bestimmten Gemeinschaft gehören. Dann fällt auch etwas vom Glanz des Symbols, des Vereins oder des Stars auf einen selbst. Dann kann man stolz sagen: „Ich bin Fan vom ewigen Meister FC Bayern München.“ (Beim 1. FC Nürnberg, dem meine Sympathien seit Kindheitstagen gelten, geht das leider schon lange nicht mehr). Dann kann man stolz sagen: „Ich bin Follower oder Facebookfreund von Billie Eilish, Justin Bieber oder Taylor Swift.“ (Ich nicht. Dafür war ich einst Fan von den Rolling Stones.)

     Nun, die Fußballfans sind, von den Hooligans mal abgesehen, meistens harmlos und die Fans von Popstars ebenso. Das ist bei denen, die von nationaler oder gar völkischer Größe träumen, anders. Und richtig gefährlich wird es, wenn sich Nationalismus und religiöser Fanatismus mit Rassismus paaren und Minderheiten im eigenen Land ausgegrenzt oder verfolgt werden. 

     Dieses toxische Gemisch sorgt zurzeit wieder mal in Israel für Unruhen, weil fanatische, israelische "Siedler", besser Landräuber, weiterhin Palästinenser aus ihren Häusern und Gebieten vertreiben und diese sich zum Teil gewaltsam dagegen zur Wehr setzen. Die Raketenangriffe aus dem Gazastreifen auf Tel Aviv aber machen alles nur noch schlimmer. Nun schlägt das weit überlegene israelische Militär zu, und die Palästinenser haben schon wieder deutlich mehr Opfer zu beklagen als die Israelis. Mir tun die vielen Menschen auf beiden Seiten leid, die endlich Frieden wollen, die aber die Extremisten auf beiden Seiten vor sich her treiben.

     Manche sagen: „Darf man denn nicht einmal mehr Patriot sein?“ Das kommt darauf an, was man darunter versteht. Wenn das heißt, dass man zum Beispiel als muslimischer, deutscher Staatsbürger mit türkischen Wurzeln seine oberbayerische Heimat liebt, kann man das nur begrüßen. Wer aber meint, dass ein solcher Mitbürger in Deutschland nichts zu suchen und hier auch keine Heimat habe, ist kein Patriot, sondern ein Verfassungsfeind.

     Das ist in anderen Ländern nicht anders, eher noch schlimmer. In Deutschland sind wir ersteinmal „kuriert“, was den nationalen Wahn betrifft. Hoffentlich kommt es nicht wieder zu einem Rückfall.

     Ich denke, wer Gott, den Vater aller Menschen mit ihren unterschiedlichen Hautfarben, Kulturen, Religionen und so weiter, großartig findet, braucht nichts, womit er sich sonst noch identifizieren muss, um sich selbst auf Kosten anderer groß und bedeutend fühlen zu können. Ich weiß schon, dass auch ich in mir noch Reste von chauvinistischen Gefühlen habe. Offensichtlich sind sie ein Erbe der Evolution. Aber zugleich habe ich die Verantwortung, sie in Schach zu halten.  

Gebet: Herr, mir soll deine Gnade genügen, dass du mir zusammen mit allen anderen Menschen zu dieser Zeit auf dieser Erde das Leben geschenkt hast. Gemeinsam mit ihnen möchte ich die kurze Zeit, die wir hier sind, in Frieden und Freundschaft leben. Ich muss und will andere nicht abwerten, um mich selbst bedeutend zu fühlen. Denn was ich bin, bin ich durch dich. Von dir kommt meine Würde und mein Wert wie auch der meiner Mitmenschen. Das zeigst du mir durch Jesus Christus. Amen 

Herzliche Grüße

Ihr / dein Hans Löhr

PS: Ich freue mich über Ihren Kommentar, den Sie weiter unten schreiben können.
Sie können die Losungsauslegungen gerne über E-Mail, WhatsApp, Twitter, Facebook etc, weiterverbreiten: Einfach markieren, kopieren und in das jeweilige Programm einfügen.
Mit Spracherkennung diktiert. Erkennungsfehler bitte melden, sie werden nachträglich korrigiert.

 

2 Kommentare:

  1. Tja, wieder mal einfachste Beispiele mit realitätsfreien Begriffen und ohne Zusammenhang diese Situation betreffend. Der dritte Absatz beinhaltet doch keinerlei Begründung für die Situation in Israel/Palästina. In Wikipedia ist zu lesen: "Die Hamas hat u. a. das Ziel, den Staat Israel mit militärischen Mitteln zu beseitigen und einen islamischen Staat zu errichten." Die Hamas wird vom Iran gesteuert und es ist das ständig wiederholte politische Ziel der iranisch- islamischen Staatsführung, den Staat Israel zu vernichte!! Darum geht es! Die Hamas hat nun Israel angegriffen. Wenn Israel sich nicht militärisch adäquat schützen würde, gäbe es diesen beeindruckend prosperierenden demokratischen Staat (im Nahen Osten eine absolute Ausnahme!) nicht mehr und dann hätten auch die 20 % israelischen Araber, die in Israel gut und gerne leben, das Nachsehen. Bislang jedenfalls wohnten Juden und Araber in Israel (!) friedlich zusammen. Die Siedlungspolitik ist mehr als komplex und deshalb nicht oberflächlich zu begreifen; jedenfalls scheint davon ebenfalls die Existenz Israels abhängig zu sein.

    AntwortenLöschen
  2. Sehe ich auch so,was im Kommentar vor mir geschrieben wurde. Ein so kleines Land wie Israel und so viele Länder, die es vernichten wollen, bleibt keine andere Wahl und muss Stärke und Präsenz zeigen.
    Der Herr segne Israel und mache es stark

    AntwortenLöschen