Losung: Ihr werdet den Unterschied sehen zwischen einem Gerechten und einem Ungerechten, zwischen einem, der Gott dient, und einem, der ihm nicht dient. Maleachi 3,18
Lehrtext: Lasst uns Gutes tun und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht nachlassen. Galater 6,9
Liebe Leserin, lieber Leser,
wenn wir Gutes tun, werden wir bei den meisten Menschen Zuneigung und Wohlwollen ernten. Das kann jeder täglich erleben. Aber nicht bei Gott. Seine Zuneigung zu dir steht fest, spätestens seit über einem Stall in Bethlehem ein Stern gestanden hat. Er stellt keine Bedingungen so wie auch ein guter Menschenvater seinem Kind keine Bedingungen stellt. Dieser liebt es einfach. Und das tut Gott auch.
Was die Losung betrifft, kann zumindest ich keinen Unterschied erkennen zwischen Gerechten und Ungerechten, also Frommen und Gottlosen. Nun heißt es da: "Ihr werdet sehen ..." Werde ich am sogenannten Jüngsten Tag sehen, wie wir Menschen gerichtet werden? Wie die einen, die Gerechten, ins Paradies kommen und die anderen, die Ungerechten, in die Hölle, empfangen von grässlichen Monstern mit aufgerissenen Rachen, hineingestoßen von unbarmherzigen Engeln? So jedenfalls sieht man das heute noch über dem Eingang alter romanischer Kirchen aus dem Mittelalter.
Ich halte mich lieber an Jesus als an den Propheten Maleachi. Er sagt: "Gott lässt es regnen und seine Sonne scheinen über Gerechte und Ungerechte." Er liebt auch die Treulosen, die Gottlosen und seine Feinde. Und wir? Jesus sagt, ihr, seine Kinder, sollt es ihm gleichtun (Matth. 5,44+45).
Ist das gerecht? Nein, nach meinen Maßstäben nicht. Nach seinen schon. Findest du das gut, oder ärgert dich das?
Gebet: Herr, ich fände es besser, wenn du so wärst wie ich und ich nicht so sein soll wie du. Dann wäre vieles einfacher. Dann wäre schwarz schwarz und weiß weiß. Dann würden die Braven belohnt und die Bösen bestraft. So aber mutest du mir zu, mich, meine Urteile und Vorurteile, meine Moral und den gewohnten Glauben immer wieder zu überwinden. Doch Gott sei Dank bist du nicht so wie ich. Was würde sonst aus mir?
Herzliche Grüße,
Ihr / dein
Hans Löhr
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